Klinik, Labordiagnostik und verwendete Impfstoffe bei Katzen mit einem Fibrosarkom

Klinik, Labordiagnostik und verwendete Impfstoffe bei Katzen mit einem Fibrosarkom

Beschreibung

vor 16 Jahren
Das Fibrosarkom ist einer der häufigsten Weichteiltumoren der
Katze. Ein besonderes Forschungsinteresse besteht an diesem Tumor,
da die Ätiologie mit Vakzinationen und anderen Injektionen in
Zusammenhang gebracht wird und die Rezidivrate mit bis zu 70 %
weiterhin sehr hoch ist. Mit dieser Studie wurde ein Überblick über
Katzen mit injektionsassoziiertem Fibrosarkom in Deutschland
geschaffen. Die Daten von 362 Katzen, die seit dem Jahre 1999 an
der Medizinischen Kleintierklinik der
Ludwig-Maximilians-Universität München im Rahmen einer
Therapiestudie behandelt wurden, galten als Grundlage für diese
Studie. Es wurde untersucht, ob Katzen mit Fibrosarkom bestimmte
labordiagnostische Abweichungen gehäuft zeigen. Dazu wurden die
Daten mit einer gesunden Kontrollpopulation verglichen. Obwohl sehr
viele signifikante Abweichungen im Vergleich zur Kontrollpopulation
auftraten, kann nicht von eindeutigen Veränderungen im Zusammenhang
mit einem Fibrosarkom gesprochen werden. So gut wie alle
Abweichungen lagen innerhalb des Referenzbereiches. Dadurch können
diese Abweichungen nicht alleine im Rahmen einer
Routineuntersuchung erkannt werden – es ergibt sich somit keine
Relevanz der Laborparameterdifferenzen für die Untersuchung und
Behandlung von Katzen mit Fibrosarkom. Somit lassen sich keine
charakteristischen Veränderungen des Blutbilds oder der
Serumparameter von Katzen mit einem Fibrosarkom nachweisen.
Mitarbeiter der Studie kamen zu der subjektiven Einschätzung, dass
gehäuft adipöse Tiere vorgestellt wurden. Daher wurde das
Körpergewicht der Fibrosarkomkatzen mit dem Körpergewicht gesunder
Katzen verglichen. Es wurde ein signifikanter Unterschied
errechnet: Das mediane Körpergewicht der Katzen mit Fibrosarkom lag
höher als das der Kontrollpopulation. Da für verschiedene Tumoren
sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin ein
höheres Risiko für Patienten mit Übergewicht besteht, sollte dieser
Vermutung weiter nachgegangen werden. Dazu empfiehlt sich die
Verwendung des Body-Conditioning-Scores, da dieser ebenfalls im
Rahmen einer klinischen Untersuchung bestimmt werden kann und im
Gegensatz zum Körpergewicht auch die Statur des Patienten
berücksichtigt. So könnte anschließend berechnet werden, ob Katzen
mit Übergewicht ein höheres Risiko haben, an einem Fibrosarkom zu
erkranken. Die Analyse der Impfungen ergab, dass ein großer Anteil
der Katzen mit Fibrosarkom ausschließlich gegen Katzenseuche und
Katzenschnupfen geimpft war. Das Risiko dieser Vakzination ist also
nicht zu vernachlässigen. Wenn Impfstoffapplikationen an der
Entwicklung eines Fibrosarkoms ätiologisch beteiligt sind, dann
sind es wahrscheinlich nicht nur Tollwut- und Leukoseimpfungen,
sondern auch Katzenschnupfen- und -seucheimpfungen. Die Beachtung
und weitere Einschränkung der jährlichen Impfschemata kann ein
entscheidender Beitrag zur Fibrosarkom-Prophylaxe sein.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15