Ruhrpodcast – Folge 26 "Affentheater und andere Freudenhäuser"

Ruhrpodcast – Folge 26 "Affentheater und andere Freudenhäuser"

Im Gespräch mit Autor, Regisseur und Musiker Sigi Domke aus Essen.
36 Minuten
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Menschen, Märkte und Motive
Benutzerfoto Zepp
Duisburg

Beschreibung

vor 4 Jahren
Affentheater, Freudenhaus, Mondscheinpalast – für Fans des
komödiantischen Theaters keine unbekannten Schauplätze.
Schauplätze, an denen Sigi Domke als Regisseur und Autor tätig war
respektive ist. Manche kennen ihn auch als Regisseur und Autor von
Theaterstücken wie „Freunde der italienischen Oper“ oder „Ronaldo
und Julia“. Domke kommt ursprünglich aus Besow in ehemals
Hinterpommern, lebt heute in Bochum-Gerthe. 1957 ist er als
Säugling mit seinen Eltern aus Pommern über diverse
Flüchtlingsheime nach Essen gekommen. Eigentlich wollte Sigi Domke
Rockmusiker werden, erzählt er, landete dann jedoch als
Gründungsmitglied im Affentheater, zusammen mit Uwe Lyko – besser
bekannt als Herbert Knebel. Domke ist davon überzeugt, in guten
Komödien ginge es immer um Konflikte, um die großen Themen, um
Drama. Nur eben anders aufbereitet. „Ich habe immer versucht in den
Stücken aktuelle Themen zu verarbeiten. Den Strukturwandel, das
deutsch-türkische Verhältnis.“ Ronaldo und Julia im
Mondscheinpalast sei z. B. Shakespeares Romeo und Julia nur eben
übertragen auf die Fußballfamilien Schalke und Dortmund. Es geht um
einen handfesten Konflikt mitten im Ruhrgebiet. Mit den Mitteln der
Komödie könne man das wunderbar auf eine Art und Weise umsetzen,
bei der die Menschen lachen können, wo sie aber am Ende nicht
niedergeschmettert den Saal verlassen, sondern mit einem
Hoffnungsschimmer. Domke hat wenig Verständnis, wenn Theaterstücke
alles Elend der Welt auf die Bühne bringen. „Wo ist die Sinngebung?
Da muss man sich nur die Nachrichten anschauen. Wieso das Ganze
noch mal auf der Bühne anschauen?“, fragt Domke. Im Theater wolle
er sich nicht Hoffnungslosigkeit antun. Er möchte das Gegenteil
erleben: Visionen und Träume von einem besseren Leben sehen, damit
konfrontiert werden und sich so damit auseinandersetzen. Gerade
jetzt im Moment bräuchten wir so dringend wie noch nie in der
Geschichte der Menschheit positive Visionen, so Domke. Theater sei
der richtige Ort dafür. Wie geht man mit Kritikern um? Was bedeuten
die Begriffe Boulevard und Volkstheater für ihn? Wie steht es um
die Komödie im Ruhrgebiet? Mit Zepp und Annika vom Ruhrpodcast
sprach Domke über seinen Werdegang, das Theater im Ruhrgebiet,
Ruhrgebietskomödien, Reiterhöfe und grüne ländliche Ecken im Pott.
Tipp: Am 4.3.2020 kann man Sigi Domke live auf der Bühne erleben
bei kostenfreiem Eintritt. Domke tritt im Duo mit der singenden
Schauspielerin Veronika Maruhn in Duisburg-Großenbaum bei
Raumdesign Dommers auf. Eine Mischung aus Songs und Literatur,
geschrieben von Sigi Domke, Einlass ab 18.00 Uhr, Beginn 19.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Oder wie Zepp sagt: „Domke und Maruhn sollte
man sich antun“ Weitere Info:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sigi_Domke

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