Korbinian Holzer & Dr. Tom Kossak I Folge 14

Korbinian Holzer & Dr. Tom Kossak I Folge 14

„Kontrolliere das, was du kontrollieren kannst!“
1 Stunde 12 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Tiefs und Hochs gibt es in jeder Karriere – aber wie geht man damit
am besten um. In der aktuellen Ausgabe des DEB-Podcasts „Coach the
Coach“ hat Karl Schwarzenbrunner, Bundestrainer für Wissenschaft
und Ausbildung, Nationalspieler Korbinian Holzer zu Gast, der seine
persönlichen Erfahrungen aus seiner Karriere teilt. Zudem ist
Sportpsychologe Dr. Tom Kossak mit dabei, der die angesprochenen
Themen aus psychologischer Sicht analysiert. Nationalspieler
Korbinian Holzer hat vor Kurzem das Kapitel Nordamerika beendet und
sich der KHL-Mannschaft Avatomobilst Yekaterinburg angeschlossen.
Zu Beginn des Podcast erzählt er, was seine Beweggründe für einen
Wechsel waren. Außerdem spricht er über die Corona bedingt
schwierige Eingewöhnungszeit, nachdem er zu den Nashville Predators
getradet worden war. „Unter diesen Umständen war es schwierig,
Kontakte zu knüpfen und sich zu integrieren“, beschreibt Holzer.
Dr. Tom Kossak pflichtet Holzer bei, es sei sowohl für Trainer als
auch Spieler schwierig, ohne persönlichen Kontakt einen
Teamzusammenhalt herzustellen. Ein weiterer Punkt für einen Wechsel
nach Russland war die noch unklare Situation über den Starttermin
der neuen Saison in Nordamerika. „Ich habe Lust, wieder Eishockey
zu spielen“, sagt Holzer im Hinblick auf seinen Wechsel. Die Saison
in der KHL läuft zwar schon seit Oktober. Die Befürchtung, dass es
in Russland Probleme mit der Integration gibt, habe er aber nicht.
„Der Spielbetrieb in der KHL läuft relativ normal“, beschreibt er
und ergänzt, „vielleicht gibt es gleich einen Roadtrip, da ist es
leichter reinzukommen. Da kann man mal gemeinsam Essen gehen und
sich gleich integrieren“. Auch wenn der Wechsel mitten in der
laufenden KHL-Saison kommt, sieht er sich durch seine Erfahrungen
aus der NHL gewappnet, sich schnell einbringen zu können.
Sportpsychologe Dr. Tom Kossak ergänzt: „Der Athlet muss es
schaffen, sich vor Ort wohlzufühlen“. Die Karriere von Korbinian
Holzer verlief nicht immer bergauf. Wie jeder Profisportler gab es
auch bei ihm Hochs und Tiefs. Vor allem in der ersten Zeit in
Nordamerika war es schwierig für ihn. „In Nordamerika bist du einer
von vielen. Es wird nicht mehr so viel kommuniziert mit jedem
einzelnen“, beschreibt er. Aber auch im weiteren Verlauf kamen
immer wieder schwierigere Phasen. Daraus hat der Verteidiger viele
Lehren gezogen. Diese Situationen erfordern vor allem mentale
Stärke, um immer weiter an sich zu arbeiten und sich zu verbessern.
Er warnt jedoch davor, zu viel zu wollen: „Desto mehr man versucht
rauszukommen, desto tiefer sinkt man ein“. Auf dem Eis sei es in so
einer Phase wichtig, „die einfachen Dinge richtig zu machen und
seine Stärken auszuspielen“, erklärt Holzer. Um ein Tief zu
überwinden, braucht es meistens noch weitere Sachen. „Die Familie
und das richtige Umfeld helfen einem ungemein“. Er persönlich habe
viele Bücher gelesen und sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Als
wichtigsten Punkt ein Tief zu überwinden, stellt der
Nationalspieler wiederholt die richtige Mentalität in den
Vordergrund: „Kontrolliere das, was du kontrollieren kannst“!
Moderator Karl Schwarzenbrunner hakt nach, was es für Holzer heißt
„weiterzuarbeiten“ und was man als Sportler kontrollieren könne.
Der Nationalspieler führt viele Aspekte an und wird vom
Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung bestätigt: „Die Liste
der beeinflussbaren Faktoren ist lang. Man kann sehr viel selbst
beeinflussen. Das ist speziell für junge Spieler wichtig zu
realisieren.“ Dr. Tom Kossak analysiert Holzers Aussagen und
folgert daraus einige Punkte, die für ihn aus psychologischer Sicht
wichtig sind, um als Sportler aus einem Tief herauszukommen. Für
den Sportpsychologen „hilft die eigene Selbstreflexion ungemein“.
Außerdem sei es wichtig, eine Toleranz für das unvorhersehbare zu
entwickeln. „Alles was ich kontrollieren kann sollte ich
kontrollieren. Auf den Rest muss ich vertrauen. Oder Toleranz
haben, wenn es nicht so wird“, beschreibt Kossak.

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