Untersuchung von Alterseffekten auf neuronale Korrelate exekutiver Funktionen und ihrer Lokalisation
Beschreibung
vor 13 Jahren
In der vorliegenden Arbeit wurden Verhaltenskontrollprozesse
gesunder, erwachsener Probanden im Alter von 18 bis 65 Jahren
mittels 32-Kanal-EEG-Datenerhebung untersucht. Ziel war es, mit
freien Entscheidungen assoziierte Veränderungen
ereignis-korrelierter Potenziale sowie Unterschiede zwischen
instruierter und freiwilliger Reaktionen im Vergleich zwischen
jüngeren und älteren Probanden zu beschreiben. Hierzu nahmen
insgesamt 35 Probanden (18 jüngere und 17 ältere Personen) an einem
modifizierten auditorischen Go-/NoGo-Experiment mit Tastendruck
teil. Dabei wurden 480 Stimuli, bestehend aus je einer von fünf
möglichen Tonkombinationen, dargeboten, die entweder eine
instruierte oder eine freiwillige Reaktion erforderlich machten
bzw. eine Kontrollbedingung darstellten. Während des Experiments
wurden Verhaltensdaten und ereignis-korrelierte Potenziale
aufgezeichnet, nach Abschluss des Experiments wurden zusätzlich
motivationale Aspekte mit einem Fragebogen erfasst. Entgegen den
Erwartungen zeigten sich beim Vergleich der Leistungsdaten
(Reaktionszeiten, Richtigkeit der instruierten Reaktionen,
Häufigkeit der freiwilligen Entscheidungen) keine Unterschiede
zwischen den jüngeren und älteren Probanden. Auffällige Befunde bei
Entscheidungsbedingungen betrafen vor allem die parietalen
N1-Amplituden im Vergleich älterer zu jüngeren Probanden. Hierbei
zeigte sich bei N1-Amplituden der älteren Probanden- gruppe eine
signifikant deutlichere Negativität in parietalen Abschnitten. Die
Amplituden der P3a waren bei älteren Probanden signifikant
niedriger als bei jüngeren Probanden. In der Korrrelationsanalyse
zeigte zunehmendes Alter niedrigere Amplituden der P3a in
parietalen und der P3b in zentralen Hirnregionen. Die Entscheidung
zum freiwilligen Tastendruck unterschied sich elektrophysiologisch
nicht von der Entscheidung, freiwillig den Tastendruck zu
unterlassen. Allerdings konnten bei der jüngeren Probandengruppe
niedrigere P3a- und P3b-Amplituden bei der Entscheidung zum
Tastendruck gegenüber der Entscheidung gegen den Tastendruck
gezeigt werden, was sich bei älteren Versuchspersonen nicht zeigte.
Insgesamt schien die Art der Entscheidung keinen bzw. einen
geringen Einfuss auf die neurobiologische Reaktion zu haben.
Insgesamt scheinen Alterseffekte neuronaler Korrelate von
Entscheidungen parietale Hirnabschnitte zu betreffen und vorrangig
im Zusammenhang mit dem frühen ereignis-korrelierten Potenzial N1
sowie den späten Potenzialen P3a und P3b zu stehen. Diese
Ergebnisse stützen die Hypothese, dass es elektrophysiologische,
altersabhängige Unterschiede bei Entscheidungen gibt. Ferner
ergeben sich Hinweise auf einen Schwerpunkt in zentro-parietalen
Hirnarealen mit Einfuss auf N1 und P3a/P3b.
gesunder, erwachsener Probanden im Alter von 18 bis 65 Jahren
mittels 32-Kanal-EEG-Datenerhebung untersucht. Ziel war es, mit
freien Entscheidungen assoziierte Veränderungen
ereignis-korrelierter Potenziale sowie Unterschiede zwischen
instruierter und freiwilliger Reaktionen im Vergleich zwischen
jüngeren und älteren Probanden zu beschreiben. Hierzu nahmen
insgesamt 35 Probanden (18 jüngere und 17 ältere Personen) an einem
modifizierten auditorischen Go-/NoGo-Experiment mit Tastendruck
teil. Dabei wurden 480 Stimuli, bestehend aus je einer von fünf
möglichen Tonkombinationen, dargeboten, die entweder eine
instruierte oder eine freiwillige Reaktion erforderlich machten
bzw. eine Kontrollbedingung darstellten. Während des Experiments
wurden Verhaltensdaten und ereignis-korrelierte Potenziale
aufgezeichnet, nach Abschluss des Experiments wurden zusätzlich
motivationale Aspekte mit einem Fragebogen erfasst. Entgegen den
Erwartungen zeigten sich beim Vergleich der Leistungsdaten
(Reaktionszeiten, Richtigkeit der instruierten Reaktionen,
Häufigkeit der freiwilligen Entscheidungen) keine Unterschiede
zwischen den jüngeren und älteren Probanden. Auffällige Befunde bei
Entscheidungsbedingungen betrafen vor allem die parietalen
N1-Amplituden im Vergleich älterer zu jüngeren Probanden. Hierbei
zeigte sich bei N1-Amplituden der älteren Probanden- gruppe eine
signifikant deutlichere Negativität in parietalen Abschnitten. Die
Amplituden der P3a waren bei älteren Probanden signifikant
niedriger als bei jüngeren Probanden. In der Korrrelationsanalyse
zeigte zunehmendes Alter niedrigere Amplituden der P3a in
parietalen und der P3b in zentralen Hirnregionen. Die Entscheidung
zum freiwilligen Tastendruck unterschied sich elektrophysiologisch
nicht von der Entscheidung, freiwillig den Tastendruck zu
unterlassen. Allerdings konnten bei der jüngeren Probandengruppe
niedrigere P3a- und P3b-Amplituden bei der Entscheidung zum
Tastendruck gegenüber der Entscheidung gegen den Tastendruck
gezeigt werden, was sich bei älteren Versuchspersonen nicht zeigte.
Insgesamt schien die Art der Entscheidung keinen bzw. einen
geringen Einfuss auf die neurobiologische Reaktion zu haben.
Insgesamt scheinen Alterseffekte neuronaler Korrelate von
Entscheidungen parietale Hirnabschnitte zu betreffen und vorrangig
im Zusammenhang mit dem frühen ereignis-korrelierten Potenzial N1
sowie den späten Potenzialen P3a und P3b zu stehen. Diese
Ergebnisse stützen die Hypothese, dass es elektrophysiologische,
altersabhängige Unterschiede bei Entscheidungen gibt. Ferner
ergeben sich Hinweise auf einen Schwerpunkt in zentro-parietalen
Hirnarealen mit Einfuss auf N1 und P3a/P3b.
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