Corona-Bilanz und die Wirtschaft

Corona-Bilanz und die Wirtschaft

Im Gespräch mit Professor Stefan Homburg
1 Stunde 4 Minuten
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Beschreibung

vor 8 Monaten
Der pensionierte Professor für öffentliche Finanzen und ehemalige
Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen der Leibniz
Universität Hannover Stefan Homburg war einer der ersten und
wahrscheinlich bekanntesten Kritiker der Corona-Maßnahmen. Er
meldete sich zu Beginn des Corona-Geschehens in verschiedenen
Mainstreammedien zu Wort und kritisierte dabei, dass die
Pandemiepolitik nicht faktenbasiert ist und keine gesundheitliche
Notsituation erkennbar ist. Seine Äußerungen zu Corona erinnern
dabei stark an die Bankenkrise im Jahre 2009, wo Homburg ebenfalls,
entgegen des Mainstreams, keine Krise erkennen konnte. Weiter sagte
er damals in einem Spiegelartikel: „Wir machen uns als Volkswirte
unglaubwürdig, wenn wir ohne gesicherte Fakten von der schlimmsten
Krise aller Zeiten phantasieren und dann auch noch Rezepte aus dem
Keller holen, die wir bis letztes Jahr für verfehlt gehalten haben.
Im Frühjahr 2020, in den Monaten der ersten Lockdowns, verwies
Homburg in Interviews und Artikeln auf den nicht vorhandenen
Zusammenhang zwischen Maßnahmen und R-Wert und
Intensvibettenbelegung und führte dabei immer wieder Schweden als
Beleg für die Nichtwirksamkeit nichtpharmazeutischer Interventionen
an. Im Rückblick hat Homburg mit seiner Kritik größtenteils Recht
behalten, musste sich jedoch, wie fast schon üblich, mit heftiger
Diffamierung und sogar rechtlichen Angriffen auseinandersetzen.
Homburg nutzte in den letzten drei Jahren die Internetplattform
Twitter, nun X genannt, um seine Ansichten zu veröffentlichen und
erreichte dabei eine enorme Reichweite. Seine Tweets hat er in
einem Buch zusammengefasst, welches im April 2022 veröffentlicht
wurde und folgenden Namen trägt: „Corona-Getwitter – Chronik einer
Wissenschafts-, Medien- und Politikkrise“. Gemeinsam ziehen wir
Bilanz und erörtern, was in den letzten drei Jahren geschehen ist
und wie er die Pandemiepolitik mittlerweile einordnet.
Politikberatung Ein interessanter Aspekt unseres Gesprächs
behandelt die Art und Weise, wie Politik sich durch Experten
beraten lässt. Homburg hat in verschiedensten Gremien und über
viele Jahre als Berater von Parteien und Ministerien fungiert und
kann daher aus erster Hand über die Mechanismen der Politikberatung
berichten. “1996 berief ihn Bundesfinanzminister Theo Waigel in den
Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium der Finanzen. 2004
berief ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder in den Rat für
Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung.” (Wikipedia) Im Jahr
2008 äußerte sich Homburg in einem Interview mit der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung bezüglich der Politikberatung durch
Sachverständige wie folgt: “Die Politik nimmt die Ratschläge
durchaus ernst, doch geht es ihr nicht in erster Linie darum, das
Richtige zu tun. Vielmehr steht nach meiner Erfahrung der Wunsch
nach Machterhalt im Vordergrund.“ Laut Homburg sei es wichtig zu
verstehen, dass Politiker hauptsächlich das Interesse verfolgen,
wiedergewählt zu werden und nicht unbedingt die sinnvollste Politik
zu betreiben. So lange die Menschen harte Maßnahmen wollten,
bekamen sie diese auch von der Politik geliefert, so Homburg. Ziel
war und ist dabei immer die Stimmenmaximierung auf Seiten der
Politik. Wirtschaft Homburg bewertet die wirtschaftlichen Schäden
durch die Pandemiepolitik als enorm, wobei der Staat diesen Schaden
mittels Staatsverschuldung “zukleistere” und er daher noch nicht
bemerkt wurde. Laut Homburg ist “die Verschuldung, die wir in den
letzten drei Jahren hatten für Friedenszeiten absolut beispiellos.”
Im Ländervergleich mit anderen OECD-Staaten ist Deutschland
aufgrund seiner Wirtschaftspolitik ein “Ausreißer”, denn mit
Deutschland geht es wirtschaftlich bergab, so Homburg. Besorgt
schaut er besonders auf den Einfluss, den kapitalstarke
gemeinnützige Stiftungen auf nationaler und globaler Ebene auf die
Politik ausüben und dabei steuerbegünstigt ihr Kapital vermehren
können. Artikel:
https://blog.bastian-barucker.de/interview-homburg/

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