Warum dieser ROTwein genau so schmeckt (WVLG003)

Warum dieser ROTwein genau so schmeckt (WVLG003)

Weinakademiker Florian Boldt erklärt Dir Wein
45 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Herzlich willkommen zur 3. Episode! Alle guten Dinge sind drei -
dabei wird es aber nicht bleiben... Versprochen!





DIE drei Key Facts dieser Episode:


Die Art der Vergärung und die Dauer des Schalenkontaktes
bestimmt den Stil des Rotweins massgeblichDie Eichenart
des verwendeten Holzes für die Barriquefässer macht einen
geschmacklichen Unterschied Längere Reifung in der
Flasche oder im Fass rundet vor allem Rotweine wegen der
Konglomeration der Tannine ab


Wie wir am spanischen Rotwein sehen, macht die verwendete
Eichenart (bzw. dessen Herkunft) für das Holzfass manchmal eine
spürbaren Unterschied und beeinflusst die Charakteristik des
Weines. Typisch für in Amerikanischer Eiche ausgebaute Weine
(und damit für den traditionellen spanischen Stil) ist der Duft
nach gerösteten Kokosflocken (wie man sie für Kokosmakronen
verwendet):


bei Jacques': Paladin Salbanello IGT, Italien, 2017
6,90€ bei Vinexus: Lopez de Haro Reserva, Spanien, 2014,
10,30€ 


Diese Woche geht es nun darum, ein wenig das Koordinatensystem
im Rotweinbereich abzustecken. Die Aromakategorien (primär,
sekundär und tertiär) und die beiden Aspekte
Säure/Zucker-Balance sowie oxidativer Holzfassausbau treffen
natürlich genauso auf die Roten wie auf die Weißen zu; und
letzteres spielt hier oft eine noch wichtigere Rolle. Der
Unterschied in der Herstellung (konkret: wie und mit welcher
Intensität der Farbstoff inkl. der Gerbstoffe und Aromen aus
der Schalenhaut extrahiert wird, macht den Ausschlag, welche
Farbe und welchen Stil der Wein am Ende haben wird. Die Art der
Vergärung eröffnet dem Winzer viele weitere Stellschrauben, den
Stil des Rotweines zu beeinflussen bzw. zu steuern. 





Beim Rotwein fällt dem Sauerstoffkontakt des jungen Weines
während dem Holzfassausbau noch eine weitere wichtige Aufgabe
zu: Die Reifung der Tannine bzw. Gerbstoffe aus der
Traubenschale (und ggf. aus dem Gerüst/Stengel/Butzen und
Kernen). Gereifte Tannine wirken weniger straff, hinterlassen
ein nicht so rassiges, trockenes Mundgefühl, sondern lassen
diese samtiger, weicher, geschliffener erscheinen. Dieser
Prozess geht bei längerem Flaschenlager (vornehmlich wenn
Naturkork als Verschluss gewählt wird) natürlich weiter und
bildet schließlich das Depot (wie man es bspw. von alten
Bordeaux- und Portweinen kennt). 





Die Buchempfehlung dieser Episode ist: "Der
große Johnson" von Hugh Johnson und
 (ISBN: 978-3833816215)





Der Wein der Woche ist ein Pouilly-Fuissé
von der Domaine Ferret, kommt aus dem Mâconnaise (südliches
Burgund), Frankreich und ist bspw. hier zu beziehen.
So sieht die Flasche aus (Instagram-Link).








Genußreiche Grüße 





Euer Florian


(Weinakademiker | WSET Diploma in Wine and Spirits)








Hintergundwissen zur Folge (hauptsächlich aus
Wikipedia):



Maischegärung

Maischeerwärmung

Vergärung allgemein

Barrique-Fässer

amerikanische Eiche (Weißeiche)

Französische Eiche (Traubeneiche und Stileiche aus
Limousin)

Weinbau in Spanien & Qualitätsbezeichnungen

Rioja

Weinbau in Italien & Qualitätsbezeichnungen







Links zu mir:



Blog

Facebook

Instagram

Bilder zur Podcast-Folge bei Instagram

Twitter

LinkedIn







Wer bei der nächsten Verkostung (die Episode #004 erscheint
am 09.02.19) wieder mitmachen möchte, besorgt sich am besten
folgende Weine (beide bei jacovin.de):


leichter, junger, fruchtiger Rosé aus der Neuen Welt: Delheim
Pinotage Rosé; 2018; Südafrika; 7,90€kräftiger, körperreicher
Tavel: Les Vignerons de Tavel; Tavel Rosé; Les Lauzeraies;
2016; Frankreich (Rhône); 8,10€

Kommentare (0)

Lade Inhalte...
15
15
:
: