Chemokine und Chemokinrezeptor-exprimierende T-Zellen in bronchoalveolärer Lavage bei interstitiellen Lungenerkrankungen im Vergleich zu chronischer Bronchitis und malignen Erkrankungen der Lunge

Chemokine und Chemokinrezeptor-exprimierende T-Zellen in bronchoalveolärer Lavage bei interstitiellen Lungenerkrankungen im Vergleich zu chronischer Bronchitis und malignen Erkrankungen der Lunge

Beschreibung

vor 17 Jahren
In der vorliegenden Arbeit wurde bronchoalveolären Lavage
Flüssigkeit (BALF) von Patienten mit interstitiellen
Lungenerkrankungen (23 Patienten) auf Chemokinkonzentrationen und
Chemokinrezeptorexressionsmuster der Lymphozyten analysiert und die
Ergebnisse mit Patienten, die an chronischer Bronchitis (6
Patienten) oder malignen Erkrankungen (9 Patienten) der Lunge
erkrankt waren verglichen. Mittels ELISA wurden die
Chemokinkonzentrationen und mittels Durchflusszytometrie der Anteil
an Chemokinrezeptor-exprimierenden T-Zellen in der BALF bestimmt.
Hierbei wurden die Chemokinkonzentrationen von MCP 1, TARC, MDC und
RANTES und die Häufigkeit CCR2+, CCR5+, CCR4+ und CXCR3+ Zellen
innerhalb der CD4+ und CD8+ T-Zellpopulationen gemessen. Es konnte
gezeigt werden, dass bei interstitiellen Lungenerkrankungen im
Vergleich zu den Kontrollgruppen die MCP-1 Konzentration knapp
signifikant (p = 0,055) und die CCR2+CD4+T-Zellen signifikant
erhöht waren. Im Zusammenhang mit Daten aus Kinder- und
Erwachsenenstudien, in denen in der bronchoalveolären
Lavageflüssigkeit erhöhte MCP-1 Werte und vermehrt CCR2+ T-Zellen
nachgewiesen wurden, legen diese Ergebnisse eine wichtige Rolle der
MCP 1/CCR2-Achse in der Pathogenese der interstitiellen
Lungenerkrankungen nahe. Ebenso fanden sich bei interstitiellen
Lungenerkrankungen signifikant mehr der TH2-assoziierten CCR4+
T-Zellen; bei dem TH1-assoziierten Rezeptor CXCR3+ ergab sich kein
Unterschied. Gemeinsam mit ähnlichen Ergebnissen einiger Studien in
Mausmodellen und humanen Studien weisen sie auf eine
TH2-Polarisierung der T Zellen bei interstitiellen
Lungenerkrankungen hin, welche hierbei einen profibrotischen Effekt
haben sollen. Gleichzeitig konnten bei interstitiellen
Lungenerkrankungen signifikant mehr CCR5+CD4+ und CCR5+CD8+ Zellen
als in den Kontrollgruppen nachgewiesen werden. Da auch bei
gesunden Menschen CCR5+ T-Zellen nachgewiesen werden konnten,
postulieren wir, dass CCR5+ T-Zellen auch unabhängig von der
Polarisierung der T-Zellen ein regulärer Bestandteil des
bronchoalveolären Raumes im Rahmen einer normalen Immunreaktion
sind. Insgesamt hat diese explorative Analyse aufgezeigt, dass
sowohl die MCP 1/CCR2-Achse, als auch TH2-polarisierte T-Zellen ein
potentielles Angriffsziel in der Behandlung interstitieller
Lungenerkrankungen darstellen könnten. Die Ergebnisse sollten den
Anstoß für ausführlichere Untersuchungen mit einem wesentlich
größeren Patientenkollektiv geben.

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