Podcaster
Episoden
26.04.2007
1 Minute
Bei Patienten mit malignen gastrointestinalen Tumoren kommt es auch
nach erfolgter R0-Resektion des Primärtumors häufig in der
Folgezeit noch zur Ausbildung von Fernmetastasen. Ursächlich
hierfür sind disseminierte Tumorzellen, die sich bereits zu einem
frühen Zeitpunkt der Tumorentstehung vom Primärtumor absiedeln,
anschließend jedoch in eine Art Ruhephase als „dormant cells“
fallen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die
Proliferationsphase eintreten. Hinsichtlich der Evaluation des
Rezidivrisikos stellen diese disseminierten Zellen zwar einen
unabhängigen Prognosefaktor dar, sind jedoch im Einzelfall mit
bisher zur Verfügung stehenden Nachweismethoden nur unzureichend zu
identifizieren. In dieser Arbeit haben wir uns zum Ziel gesetzt,
ein diagnostisches Verfahren zu entwickeln, das es uns einerseits
erlaubt, disseminierte Tumorzellen mit hoher Sensitivität und
Spezifität zu charakterisieren und quantifizieren, andererseits dem
Patienten eine permanente Verlaufskontrolle durch einen einfachen
Zugang zu ermöglichen. Hierfür entwickelten wir eine quantitative
Reverse Transkription Polymerase Kettenreaktion (RT-PCR), die
hinsichtlich der Zielstruktur auf die außerordentlich spezifische
Familie der Melanom-Antigen-Gene (MAGE)-A ausgerichtet war. Die
Expression dieser Antigene konnte bisher in vielen verschiedenen
Tumortypen nachgewiesen werden, nicht jedoch in nicht-tumorösen,
adulten Geweben mit Ausnahme des Hodens. Eine hohe Sensitivität der
Methode war durch die Identifikation einer Consensus-Sequenz der
MAGE-A-Gene gewährleistet, wodurch wir in der Lage waren, unsere
Primer so zu konstruieren, dass in einem Ansatz die MAGE-Subtypen
A1-A6 gleichzeitig nachgewiesen werden konnten. Zum einen führten
wir damit Zellverdünnungs-Experimente mit der
Kolonkarzinom-Zelllinie HT 29 durch, bei denen jeweils 10 ml
zentralvenöses Vollblut mit einer unterschiedlichen Anzahl HT
29-Zellen versetzt wurden. Ebenfalls wurden zur Kontrolle 14
Vollblutproben von Patienten ohne Tumorerkrankung aufgearbeitet.
Zum anderen untersuchten wir 22 zentralvenöse prä- und
postoperative Vollblutproben von Patienten mit operablen
gastrointestinalen Tumoren und 19 intraoperativ gewonnene
Peritoneallavagen auf das Vorhandensein von disseminierten
Tumorzellen. Die Zellverdünnungs-Experimente erbrachten das
Ergebnis, dass mit dem verwendeten Analyseverfahren das
Vorhandensein von fünf einzelnen Tumorzellen in zehn Millilitern
zentralvenösen Vollblutes nachgewiesen werden kann. Dies entspricht
einer Empfindlichkeit des Nachweises von einer malignen Zelle in
107 bis 108 mononuklären Zellen. Alle 14 untersuchten
Negativkontrollen wurden korrekt als MAGE-A-negativ identifiziert.
Von den 22 Vollblutproben der Tumorpatienten konnte präoperativ bei
10 (= 45,5%), postoperativ bei 13 (= 59,1%) eine Disseminierung
nachgewiesen werden. Fünf der 19 analysierten Peritoneallavagen
erbrachten ein MAGE-A-positives Ergebnis. Dabei zeigte sich
keinerlei Abhängigkeit der Disseminierung von der Tumorausdehnung
(pT), der Lymphknotenbeteiligung (pN), Fernmetastasen (M), Grading
(G), Tumortyp, Alter oder Geschlecht der Patienten. Ob und in
welcher Art und Weise die Expression von MAGE-Genen möglicherweise
Zellen überhaupt erst dazu befähigt, sich vom Primärtumor
abzusiedeln und welchen Einfluss die Operation selbst am Auftreten
einer Disseminierung maligner Zellen hat, ist zum gegenwärtigen
Zeitpunkt noch nicht ausreichend untersucht und sollte Gegenstand
weiterer Forschungsarbeiten sein. Hierfür haben wir ein
hochsensitives und –spezifisches Verfahren zum Nachweis
disseminierter Tumorzellen entwickelt, auf dessen Grundlage es
gelingen könnte, geeignete Patienten spezifischen adjuvanten
Immuntherapiekonzepten mit MAGE als Zielstruktur zuzuführen und so
das späte Auftreten von Metastasen zu verhindern.
Mehr
26.04.2007
1 Minute
Mehr
26.04.2007
1 Minute
Der Bedarf nach schnellen, schmerzarmen und erfolgreichen
Wurzelkanalbehandlungen steigt. Einer der wichtigsten Parameter,
der über den Erfolg oder Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung
entscheidet, ist die vollständige Entfernung der Bakterien und
Gewebereste aus dem Wurzelkanal. In der vorliegenden Studie sollte
an Hand einer tierexperimentellen in vivo Untersuchung gezeigt
werden, in wie weit die Abgabe eines Stromimpulses zu einer
Veränderung des Weichgewebes im Kanal und am Periapex führt. Nach
vorangehender endometrischer Längenbestimmung führt das Endox-Gerät
durch Applikation von hochfrequentem Wechselstrom im Wurzelkanal
zur Gewebskoagulation. Die Oberkiefermolaren des ersten Quadranten
von insgesamt 21 weiblichen Wistar-Ratten wurden behandelt und
okklusal mit Harvard-Zement verschlossen. Drei Tiere wurden als
Kontrollgruppe in Narkose gelegt, ohne die Molaren zu behandeln.
Die Ratten wurden nach 1, 90 und 180 Tagen geopfert und das zu
untersuchende Gewebe entnommen. Es wurden histologische
Schnittbilder angefertigt und mit einem Lichtmikroskop ausgewertet.
Die Gesundheit der Tiere war über den Zeitraum der Untersuchung
gut. Es konnte keine Einschränkung des Allgemeinempfindens auf die
Behandlung mit Endox zurückgeführt werden. Genauso hatte die
Narkose keine nennenswerte Auswirkung auf den Versuch. Die
endometrische Längenkontrolle war aufgrund der zu kurzen Wurzeln
nicht möglich. Der okklusale Verschluss mit Harvard-Zement hielt
nicht über den gesamten Zeitraum der Untersuchung. Die intraorale
Untersuchung ergab intakte Füllungen in der 1-Tages-Versuchsgruppe.
Die restlichen Versuchsgruppen wiesen Füllungsverlust auf, welcher
mit der Kaufunktion von Nagetieren in direkter Verbindung steht. In
der 1-Tages-Versuchsgruppe zeigten sich geringgradige thermische
Schäden im unmittelbar dem Zement angrenzenden Bereich. Das
Wurzelkanallumen war vollständig sauber. In wenigen Kanälen fanden
sich einzelne verkochte Gewebereste, die auf die Wirksamkeit der
Gewebskoagulation hindeuten. Die 90- und 180-Tages Versuchsgruppe
wiesen chronische Entzündungen im Wurzelkanalbereich und dem
Desmodont auf. Diese wurden durch den Verlust der okklusalen
Füllungen ermöglicht. In keiner der drei Versuchsgruppen konnten
Unterschiede zwischen ein- und drei- bzw. fünfmaliger Impulsabgabe
festgestellt werden. Dies muss jedoch auf die Kürze des
Wurzelkanals zurückgeführt werden, in dem schon ein Impuls
ausreicht, um das Gewebe vollständig zu verdampfen. Die
statistische Auswertung ergab keinen Zusammenhang zwischen dem
Füllungsgrad und der Entzündung, obwohl das klinische Ergebnis
eindeutig ist. Der Grund liegt in der geringen Stichprobenzahl. Die
Ergebnisse der 1-Tages-Versuchsgruppe werden ausschließlich auf die
Behandlung mit Endox zurückgeführt. In dieser Gruppe konnte die
Wirksamkeit der Gewebskoagulation bis in die Tiefen der
Dentintubuli gezeigt werden. Die geringgradige thermische
Alteration im Desmodont war zu erwarten, da die Dicke des
Dentinmantels nicht derjenigen des menschlichen Zahnes entspricht.
Insgesamt kann man die Ergebnisse dieser Studie als
erfolgsversprechend einstufen. Es konnte gezeigt werden, dass das
Endox-Endodontiesystem in vivo bei richtiger Handhabung in der Lage
ist, das Wurzelkanallumen vollständig von Geweberesten zu befreien.
Die Reaktionen im Desmodont und am Periapex entsprechen einer
physiologischen Reaktion auf die Wurzelkanalaufbereitung. Die
Anwendung ist einfach und zeitsparend. Das Endoxgerät ist für die
schnelle Bakterienreduktion, wie sie bei der Behandlung von
Pulpitiden notwendig ist, besonders geeignet. Für den Patienten
resultiert daraus eine Verkürzung der Behandlungsdauer verbunden
mit einer höheren Erfolgsquote von Wurzelkanalbehandlungen. Darüber
hinaus kann das Ausmaß der Röntgendiagnostik auf ein Minimum
beschränkt werden. Dies ist besonders interessant bei Behandlung
von Kindern und Schwangeren. Durch weitere klinische Studien muss
die Einsetzbarkeit am Patienten optimiert werden.
Mehr
Über diesen Podcast
Die Universitätsbibliothek (UB) verfügt über ein umfangreiches
Archiv an elektronischen Medien, das von Volltextsammlungen über
Zeitungsarchive, Wörterbücher und Enzyklopädien bis hin zu
ausführlichen Bibliographien und mehr als 1000 Datenbanken reicht.
Auf iTunes U stellt die UB unter anderem eine Auswahl an
Dissertationen der Doktorandinnen und Doktoranden an der LMU
bereit. (Dies ist der 6. von 19 Teilen der Sammlung 'Medizinische
Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU'.)
Kommentare (0)