Identifikation neuer Kandidatengene fuer suizidales Verhalten durch Microarrayversuche

Identifikation neuer Kandidatengene fuer suizidales Verhalten durch Microarrayversuche

Beschreibung

vor 17 Jahren
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes starben in Deutschland
in den vergangenen Jahren durchschnittlich 11.000 Menschen durch
Suizid. Suizidales Verhalten ist sehr komplex und wird sowohl durch
Umwelteinflüsse als auch durch genetische Faktoren beeinflusst. Es
wird dabei ein polygener Erbgang mit multiplen
Suszeptibilitätsgenen angenommen, die jeweils nur einen kleinen
Einfluss haben. Insgesamt ist bisher aber nur wenig zu den
beteiligten Genen und neurobiologischen Mechanismen bekannt. Ziel
der vorliegenden Arbeit war die Identifikation neuer Kandidatengene
für suizidales Verhalten durch Microarrayversuche. Im Rahmen dieser
Fragestellung wurde die Expression von mehr als 23.000 Transkripten
in post mortem Hirngewebe aus dem orbitofrontalen Cortex von 11
Suizidenten und 10 Kontrollpersonen bestimmt. Bei einem
Signifikanzniveau von α = 0,01 waren insgesamt 124 Gene in der
Suizidgruppe differentiell exprimiert. Die Validierung der
Ergebnisse mit Hilfe der quantitativen Real-Time-PCR konnte die
Richtung der Expressionsänderung für 15 von 16 untersuchten Genen
bestätigen. Die anschließende Klassifizierung der identifizierten
Gene nach ihrer biologischen Funktion zeigte, daß verschiedene Gene
Ontology Kategorien signifikant überrepräsentiert waren. Insgesamt
geben die gefundenen Expressionsunterschiede erste Hinweise auf
eine mögliche Bedeutung dieser Gene und biologischen
Funktionskreise für die Entstehung suizidales Verhaltens.

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