Klinische Untersuchung und Randspaltanalyse eines Hybridkomposites und eines Ormoceres in Seitenzahnkavitäten
Beschreibung
vor 19 Jahren
Die heutige Generation von Patienten setzt sich zunehmend kritisch
mit den in der Zahnheilkunde verwendeten Materialien auseinander.
Toxikologisch in Verruf geratene Füllungswerkstoffe wie Amalgam
werden nur noch in Ausnahmen akzeptiert. Im Bestreben einen Ersatz
für Amalgam zu etablieren, wurden Komposite mit hervorragenden
physikalischen Eigenschaften entwickelt, die zudem den gestiegenen
hohen ästhetischen Ansprüchen genügen. Diesem Erfolg stehen
allerdings erneut aufkeimende Fragen nach gesundheitlichen Risiken
gegenüber. Eine Vielzahl von Substanzen im Komposit ist in ihrer
Wirkungsweise auf den Organismus noch nicht endgültig
wissenschaftlich erforscht und unterliegt teilweise der
Spekulation. Der Verdacht, dass die in der Matrix enthaltenen
Monomere gesundheitliche Risiken bergen, wird verschiedentlich
angesprochen. Mit der Entwicklung einer neuen Materialgruppe, dem
Ormocer, wurde versucht, sich dieser Herausforderung zu stellen und
einen Füllungswerkstoff zu entwickeln, der sowohl gesundheitliche
als auch physikalische Aspekte berücksichtigt. Aufgrund einer
neuartigen organisch - anorganischen Verbundmatrix, wurde eine
deutliche Schrumpfungsreduzierung und eine Verringerung des
allergenen Potentials erwartet. Ziel dieser Studie war es, das
Ormocer-Definite in vivo zu untersuchen und mit einem
handelsüblichen Hybridkomposit (Pertac2) in Konkurrenz zu setzen.
Besondere Beachtung fand die Randqualität im Vergleich ein- und
mehr als zweiflächiger Restaurationen, sowie der Vergleich von
Restaurationen in Molaren und Prämolaren. Zudem wurden Inlays aus
Definite mit in die Studie einbezogen. Der Indikationsbereich der
Inlays entsprach dem der Füllungen, so dass die Ausgangsbedingungen
für alle drei Restaurationsarten gleich waren. Insgesamt wurden 57
Definite-Inlays, 68 Definite-Füllungen und 46 Pertac2-Füllungen in
die Studie mit einbezogen. Bei den Definite-Füllungen kam es binnen
einen Jahres zu sechs Ausfällen. Definite-Inlays hatten im gleichen
Zeitraum drei Verluste, während es bei den mit Pertac2 versorgten
Zähnen zu keinen Ausfällen kam. Als ausschlagendes Kriterium für
die Bildung von Randspalten erwies sich, dass der Ausdehnung der
Füllungen die größte Bedeutung zukommt. So fiel der Vergleich der
Daten von Füllungen in Molaren mit Füllungen in Prämolaren weit
weniger deutlich aus, als der Vergleich zwischen ein - bis -
zweiflächigen und mehr als zweiflächigen Füllungen. Besonders
gravierend zeigtensich die Resultate der Definite-Füllungen. Hier
wichen fünf von zwölf untersuchten Parametern im Vergleich kleiner
und großer Füllungen signifikant voneinander ab. Vor allem die
signifikante Verschlechterung der marginalen Integrität und der
Verlust der Integrität des Zahnes sind äußerst kritisch zu sehen.
Die Analyse im Rasterelektronenmikroskop ergab für die
Definite-Inlays bessere Resultate als die klinische Auswertung.
Dies kann mit dem häufigen Auftreten von Randverfärbungen bei den
Inlayrestaurationen im Zusammenhang stehen. Die Randqualität der
Pertac2- und der Definite-Füllungen fiel analog zu den Ergebnissen
der klinischen Datenerhebung aus. Dies bedeutet, dass für Pertac-2
wiederum signifikant bessere Werte bei dem Kriterium Randspalt
ermittelt wurden. Eine mögliche Ursache für das negative Resultat
ist in dem verwendeten Bondingsystem (Etch&Prime 3.0; Degussa)
zu vermuten. Alle plastischen Definite-Füllungen wurden in
Kombination mit diesem One-Bottle-System verarbeitet. Der adhäsive
Verbund erreicht mit Etch&Prime 3.0 nicht die Zuverlässigkeit
von Adhäsivsystemen mit separater Konditionierung. Insgesamt kann
festgehalten werden, dass das Hybridkomposit Pertac2 dem Ormocer
qualitativ deutlich überlegen ist. Die Erwartungen an das
Ormocer-Definite sind nicht erfüllt worden. Insbesondere bei der
adhäsiven Verankerung besteht noch Entwicklungspotential. Vor allem
bei großen, mehr als zweiflächigen Füllungen kommt es zu einer
ausgeprägten Belastung des adhäsiven Verbundes mit der Gefahr der
Randspaltbildung.
mit den in der Zahnheilkunde verwendeten Materialien auseinander.
Toxikologisch in Verruf geratene Füllungswerkstoffe wie Amalgam
werden nur noch in Ausnahmen akzeptiert. Im Bestreben einen Ersatz
für Amalgam zu etablieren, wurden Komposite mit hervorragenden
physikalischen Eigenschaften entwickelt, die zudem den gestiegenen
hohen ästhetischen Ansprüchen genügen. Diesem Erfolg stehen
allerdings erneut aufkeimende Fragen nach gesundheitlichen Risiken
gegenüber. Eine Vielzahl von Substanzen im Komposit ist in ihrer
Wirkungsweise auf den Organismus noch nicht endgültig
wissenschaftlich erforscht und unterliegt teilweise der
Spekulation. Der Verdacht, dass die in der Matrix enthaltenen
Monomere gesundheitliche Risiken bergen, wird verschiedentlich
angesprochen. Mit der Entwicklung einer neuen Materialgruppe, dem
Ormocer, wurde versucht, sich dieser Herausforderung zu stellen und
einen Füllungswerkstoff zu entwickeln, der sowohl gesundheitliche
als auch physikalische Aspekte berücksichtigt. Aufgrund einer
neuartigen organisch - anorganischen Verbundmatrix, wurde eine
deutliche Schrumpfungsreduzierung und eine Verringerung des
allergenen Potentials erwartet. Ziel dieser Studie war es, das
Ormocer-Definite in vivo zu untersuchen und mit einem
handelsüblichen Hybridkomposit (Pertac2) in Konkurrenz zu setzen.
Besondere Beachtung fand die Randqualität im Vergleich ein- und
mehr als zweiflächiger Restaurationen, sowie der Vergleich von
Restaurationen in Molaren und Prämolaren. Zudem wurden Inlays aus
Definite mit in die Studie einbezogen. Der Indikationsbereich der
Inlays entsprach dem der Füllungen, so dass die Ausgangsbedingungen
für alle drei Restaurationsarten gleich waren. Insgesamt wurden 57
Definite-Inlays, 68 Definite-Füllungen und 46 Pertac2-Füllungen in
die Studie mit einbezogen. Bei den Definite-Füllungen kam es binnen
einen Jahres zu sechs Ausfällen. Definite-Inlays hatten im gleichen
Zeitraum drei Verluste, während es bei den mit Pertac2 versorgten
Zähnen zu keinen Ausfällen kam. Als ausschlagendes Kriterium für
die Bildung von Randspalten erwies sich, dass der Ausdehnung der
Füllungen die größte Bedeutung zukommt. So fiel der Vergleich der
Daten von Füllungen in Molaren mit Füllungen in Prämolaren weit
weniger deutlich aus, als der Vergleich zwischen ein - bis -
zweiflächigen und mehr als zweiflächigen Füllungen. Besonders
gravierend zeigtensich die Resultate der Definite-Füllungen. Hier
wichen fünf von zwölf untersuchten Parametern im Vergleich kleiner
und großer Füllungen signifikant voneinander ab. Vor allem die
signifikante Verschlechterung der marginalen Integrität und der
Verlust der Integrität des Zahnes sind äußerst kritisch zu sehen.
Die Analyse im Rasterelektronenmikroskop ergab für die
Definite-Inlays bessere Resultate als die klinische Auswertung.
Dies kann mit dem häufigen Auftreten von Randverfärbungen bei den
Inlayrestaurationen im Zusammenhang stehen. Die Randqualität der
Pertac2- und der Definite-Füllungen fiel analog zu den Ergebnissen
der klinischen Datenerhebung aus. Dies bedeutet, dass für Pertac-2
wiederum signifikant bessere Werte bei dem Kriterium Randspalt
ermittelt wurden. Eine mögliche Ursache für das negative Resultat
ist in dem verwendeten Bondingsystem (Etch&Prime 3.0; Degussa)
zu vermuten. Alle plastischen Definite-Füllungen wurden in
Kombination mit diesem One-Bottle-System verarbeitet. Der adhäsive
Verbund erreicht mit Etch&Prime 3.0 nicht die Zuverlässigkeit
von Adhäsivsystemen mit separater Konditionierung. Insgesamt kann
festgehalten werden, dass das Hybridkomposit Pertac2 dem Ormocer
qualitativ deutlich überlegen ist. Die Erwartungen an das
Ormocer-Definite sind nicht erfüllt worden. Insbesondere bei der
adhäsiven Verankerung besteht noch Entwicklungspotential. Vor allem
bei großen, mehr als zweiflächigen Füllungen kommt es zu einer
ausgeprägten Belastung des adhäsiven Verbundes mit der Gefahr der
Randspaltbildung.
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