Die Folge über Analphabeten

Die Folge über Analphabeten

Andrea Pauly im Gespräch mit Prof. Cordula
1 Stunde 23 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Wer nicht richtig lesen und schreiben kann, steht im Alltag vor
großen Schwierigkeiten: Der Fahrkartenautomat wird zum
Riesenproblem, die richtige Adresse ist nur mit Hilfe von
Sprachnavigation zu finden, Post ist allein nicht zu bewältigen,
die Kommunikation mit Freunden über Messengerdienste, E-Mails oder
soziale Netzwerke gar nicht möglich. Auch in Oberschwaben laufen
Jugendliche Gefahr, Analphabeten zu werden. Dass ein Jugendlicher
das Schulsystem verlässt und nur wenig lesen und schreiben kann,
ist keine Seltenheit: Das trifft auf etwa die Hälfte aller
Schulabgänger ohne Abschluss zu, sagt Cordula Löffler, Professorin
an der Pädagogischen Hochschule in Weingarten und Leiterin des
Masterstudiengangs „Alphabetisierung und Grundbildung“. Ihre
aktuelle Studie „Bildungsabbruch“ zeigt schon in der ersten
Auswertungsphase, dass auch an heimischen Schulen die Gefahr
besteht, dass junge Menschen ohne ausreichende Lese- und
Schreibfähigkeiten ins Berufsleben starten müssen. Die
Wissenschaftler der PH Weingarten haben Schulen in ganz
Baden-Württemberg besucht und bisher etwa 1000 Neuntklässler auf
ihre Lese- und Rechtschreibfähigkeiten und ihre Motivation
getestet. Die Resultate der Lesetests aus dem Kreis Ravensburg und
dem Bodenseekreis liegen bereits vor – und sie sind nicht überall
erfreulich. „An einigen Stellen war ich schon schockiert“, sagt
Löffler. „Ich hatte bessere Ergebnisse erhofft.“ An einer Schule in
Oberschwaben seien die Ergebnisse so schwach, dass sie nicht einmal
messbar waren: „Die Normen des standardisierten Tests gehen gar
nicht so weit herunter“, sagt Löffler. Im Podcast "Sag's Pauly"
spricht sie darüber, warum Jugendliche das deutsche Schulsystem
verlassen können, ohne richtig lesen und schreiben zu können. Sie
spricht über Warnsignale bei Kindern und erklärt, wie Mitwisser
helfen können.

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