Essay: Verschwinden die Verrisse aus der Literaturkritik?
36 Minuten
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vor 5 Jahren
Praxeologische Perspektiven auf ein literaturkritisches Lamento
Ein Essay von Jan Süselbeck
Sprecher ist Uwe Kullnick
… meldete sich Hubert Winkels in der Zeitung „Volltext“ mit einem
weiteren Weckruf zu Wort, in dem er feststellte, es gebe
tatsächlich „kaum noch Verrisse“ und „noch weniger
Auseinandersetzung um einzelne Bücher“. Es sei „vielmehr so, dass
keiner mehr den Verriss braucht, weil keiner mehr an die
moralische Sendung der Literatur glaubt, weil keiner dem
Gegenstand einen potentiellen Wahrheitswert mehr unterstellen
will“, so Winkels. „Sagt mir, was mir gut tut und ich kaufe das,
kaufe Euch das ab, kaufe Euch. Der Markt ersetzt den Raum der
öffentlichen Sinndebatte.“…
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