Von eigenen Grenzen, Ashtanga und der Seele – Interview mit Katharina Thürer von Soulful Empowerment
Heute möchte ich gern ein Interview mit der lieben Katharina Thürer
von Soulful Empowerment mit dir teilen. Wir sprechen über ihren
eigenen Podcast und darüber, wie sie ihre eigenen Grenzen...
54 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 7 Jahren
Heute möchte ich gern ein Interview mit der lieben Katharina
Thürer von Soulful Empowerment mit dir teilen. Wir sprechen über
ihren eigenen Podcast und darüber, wie sie ihre eigenen Grenzen
erkannt hat, was sie dadurch geändert hat und was das Ganze mit
Ashtanga zu tun hat.
Wer bist du? Was machst du alles? Was steckt hinter
Soulful Empowerment?
Vielen Dank, dass ich heute als Interview-Gast da sein darf. Ich
habe mich sehr über deine Einladung gefreut und bin gespannt,
worüber wir heute alles schnacken werden. Ja, wer bin ich?
Katharina Thürer, ich bin selbstständig und mir fällt es echt
schwer, in einen Satz zu bringen, was ich mache, für was ich
stehe. Ich glaube, dass zeichnet mich auch wirklich aus, dass ich
einfach viele verschiedene Herzensprojekte und viele Standbeine
habe in meiner Selbstständigkeit. Ich bin zum einen Coach, ich
bin Yogalehrerin. Ich unterrichte aber auch Online-Marketing an
einer Akademie.
Ich habe ganz klassisch BWL gelernt, war dann lange in der
Werbewelt unterwegs und bin jetzt als Freelancer immer noch im
Marketing beratend tätig. Aber was so im Kern steht – und dafür
steht eben auch Soulful Empowerment – ist, das alles was ich tue,
was ich in die Welt trage, von meiner Seele motiviert ist. Also
dass es von Herzen kommt, dass mir das Freude macht. Und damit
meine ich nicht, dass es mir Spaß macht. Es gibt natürlich auch
Aufgaben – Buchhaltung oder Steuern – die mir nicht so viel
Freude bereiten. Aber die sind ja ein Teil davon. Aber die
grundsätzlichen Dinge, die ich eben mache, kommen ganz tief aus
mir heraus.
Ich möchte Menschen, vor allem Frauen, dazu ermutigen, ihren Weg
voller Mut, voller Vertrauen und vor allem voller Leichtigkeit zu
gehen. Bei mir geht es viel darum, wie du schon fokussiert und
produktiv deine Herzensprojekt umsetzen kannst, aber gleichzeitig
natürlich auch genügend Ruhepausen machst, dir genügend Zeit für
dich erlaubst, dir für deine Seele nimmst. Das du auch
Regenerationsphasen hast und deine Erfolge voller Leichtigkeit
und Gesundheit erreichst. Das ist so im Kern zusammengefasst, für
was ich stehe und was ich mache.
Du warst nicht immer selbstständig. Du hast gesagt, du
hast ganz klassisch BWL gelernt und dann wahrscheinlich als
Angestellte gearbeitet?
Genau. Ich habe BWL in Berlin studiert und bin dann nach Holland
gegangen, habe da meinen Master gemacht und International
Business mit Schwerpunkt Strategie und Marketing. Bin dann wieder
zurück nach Berlin, hatte also immer meine Base in Berlin und
habe dann aber angefangen in Hamburg zu arbeiten. Ich bin immer
gependelt zwischen Berlin und Hamburg, habe da in Werbeagenturen
und auch für coole Kunden gearbeitet. Mercedes und DM. Ich habe
unfassbar viel gelernt.
Aber das war schon auch eine Zeit, in der ich regelmäßig über
meine eigenen Grenzen und meine eigenen Bedürfnisse
hinweggegangen bin. Und das hat mich natürlich sehr geprägt, weil
ich irgendwann an einen Punkt gekommen bin, an dem ich gesagt
habe „Nee, stopp! Halt! Jetzt reicht es, so geht es nicht mehr
weiter. Ich muss meine eigenen Bedürfnisse einfach an erste
Stelle setzen, sonst werde ich krank. Sonst funktioniere ich so
nicht mehr weiter.“. Das war in der Festanstellung, 40 Stunden,
natürlich mit viel Überstunden verbunden. Und dann bin ich da
ausgebrochen. Dann habe ich wirklich einmal alles hinter mir
gelassen, habe mich von meinem Partner getrennt, habe den Job
gekündigt, habe die Wohnung aufgelöst und dann alles auf dem
Flohmarkt verkauft und bin dann nach Asien gegangen, wo ich quasi
das Gegenteil gemacht habe. Ich habe nämlich einfach nur
entschleunigt.
Wenn du sagst, du hast deine Grenzen immer
überschritten – wie hast du das für dich überhaupt gemerkt, dass
das zu viel ist? Oder wie bist du an diesen Punkt gekommen zu sagen
„Hier geht es nicht mehr weiter.“?
Ich habe es natürlich körperlich gemerkt. Ich hatte Haarausfall.
Ich erinnere mich immer noch an so Situationen, in denen ich
meine Haare über der Badewanne gewaschen habe und dann habe ich
die Haare aus dem Abfluss herausgenommen und hatte dann wirklich
zum Teil einen riesen Büschel voller Haare. Und ich dachte
„Krass, Hilfe! Meine Haare fallen aus.“. Das ist ja gerade für
Frauen kein leichtes Thema. Ich habe dann auch meine Tage nicht
mehr bekommen und da habe ich gemerkt, dass ich anscheinend
gerade so gestresst bin. Das war nicht nur der Arbeitsstress, da
waren auch viele emotionale familiäre Sachen, die das beeinflusst
haben. Da kam einfach vieles zusammen in der Zeit. Aber ich habe
es wirklich körperlich gemerkt.
Und dann natürlich auch dadurch, dass ich mich innerlich extrem
leer gefühlt habe. Ich war viel müde. Ich habe immer gesagt, ich
habe das Gefühl, ich funktioniere und das soll jetzt das Leben
sein? Das ist jetzt der Sinn des Lebens, das ich hier immer im
Büro hocke und am Wochenende auf dem Sofa „rum-komare“ und meinen
Akku wieder auflade und mich eigentlich aber tief im Inneren leer
und traurig fühle? Das war der Zeitpunkt, an dem ich dann gesagt
habe „Nein, das ist nicht Sinn des Lebens. So kann es nicht
weitergehen.“.
Ist es dann schon ein großer Schritt zu sagen „Ich
trenne mich von dem Freund, ich lasse meinen Job hinter mir, ich
kündige die Wohnung, ich geh nach Asien.“? Hattest du vorher schon
ein Faible für Asien? Warst du vorher schon öfter mal
dort?
Ich war vorher schon viel reisen. Zwischen Bachelor und Master
zum Beispiel war ich ein Jahr reisen in Australien, Neuseeland
und auch in Asien. Da wusste ich einfach, reisen generell gibt
mir ganz viel und ich mag es einfach extrem gerne, weil es mich
wirklich entschleunigt. Reisen hilft mir immer wieder, mich so
geradezurücken in meiner Perspektive. Da leben die Menschen
einfach ganz anders und sehen Dinge auch ganz anders und
irgendwie erdet mich das jedes Mal extrem.
Der Auslöser damals war, dass ich gesagt habe „Ich möchte mehr
über Yoga lernen. Ich bin nach Indien gegangen, um eine
Yogalehrer Ausbildung zu machen. Aber ich habe immer gesagt, ich
will kein Yogalehrer werden. Ich mache das nur für mich. Ich will
nur die Philosophie besser kennenlernen.
Das heißt, du warst vorher schon (regelmäßig) im
Yoga-Kurs?
Naja regelmäßig – vielleicht einmal in der Woche oder so. Ab und
zu habe ich mal ein Yoga-Retreat gemacht. Aber ich habe einfach
immer gemerkt „Da ist irgendwas, was ich beim Yoga super
faszinierend finde.“. Wie hängt das mit den Organen und den
Gefühlen zusammen? Warum löst jetzt diese Pose diese Gefühle aus?
Wie kann das sein? Was passiert da? Ich wollte einfach tiefer
eintauchen. Wenn du Italienisch lernen willst, dann gehst du nach
Italien. Und für mich war klar, ich will Yoga lernen und ich will
da mehr darüber erfahren, also gehe ich nach Indien. Und es war
immer geplant, dass ich das zwei drei Monate mache. Und dann ist
es doch ein bisschen länger geworden.
Insgesamt waren es dann fast zwei Jahre mit Unterbrechung. Ich
war im Sommer dann auch mal wieder für zwei Monate in
Deutschland, habe da dann wieder als Freelancer gearbeitet. Zu
Weihnachten war ich natürlich in Deutschland. Teil der
Yogalehrer-Ausbildung war dann auch zu unterrichten. Und da habe
ich erst mal gemerkt, wie viel Freude mir das macht. Wie toll das
ist, am Ende der Stunde in die grinsenden Gesichter zu gucken und
wie präsent ich dann auch war in dem Moment, als ich unterrichtet
habe. Wie sehr mich das ins Hier und Jetzt holt. Ich habe dann
gemerkt, ich fühle mich da noch nicht bereit, jetzt schon eine
Yoga-Lehrerin zu sein, aber ich kann mir das durchaus vorstellen.
So hat sich das dann weiterentwickelt. Und mittlerweile
unterrichte ich auch wirklich regelmäßig und bin Yoga-Lehrerin
aus voller Überzeugung.
Das heißt, du bist dann heimgekommen und hast erst
nochmal in Anstellung gearbeitet? Oder hast du dann gesagt „Nein,
jetzt kann ich nicht mehr zurück. Ich mache mich jetzt direkt
selbstständig.“?
Ich war ja dann fast zwei Jahre in Asien und immer, wenn mein
Konto leer war, bin ich zurück nach Deutschland gekommen. Und
dann hat sich hier immer was ergeben, dass ich wieder Geld
verdient habe. Im ersten Sommer bin ich nach Deutschland und dann
hat mich mein alter Chef aus Hamburg angerufen und meinte „Ich
habe gesehen, dass du wieder in Deutschland bist. Hast du Lust
für uns für ein Projekt zu arbeiten? Ich buche dich zwei
Wochen.“. Und dann wusste ich, in diesen zwei Wochen werde ich so
viel verdienen, dass ich wieder entspannt nach Asien gehen kann.
So war es in den zwei Jahren.
Und dann war es aber schon so, dass ich eine Base vermisst habe.
Ich habe ja wirklich nur aus meinem Rucksack gelebt. Ich hatte
keine Wohnung mehr. Bei meinen Eltern standen noch vier Kisten
mit ein paar Klamotten und Büchern. Ich habe dann nach diesen
zwei Jahren gemerkt, dass ich schon meinen Hafen irgendwie
brauche, meine Wurzeln. Etwas, wo ich weiß, da kann ich jederzeit
ankommen, das gehört nur mir. Und natürlich hätte ich auch immer
zu meinen Eltern nach Hause gehen können, aber mit 30 immer
wieder zu den Eltern zurückzugehen, ist vielleicht dann auch
nicht so cool. Und da war dann das Bedürfnis ganz doll da,
endlich wieder eine Wohnung, endlich einen richtigen Schrank, wo
meine Klamotten auch drinhängen und nicht nur im Rucksack
stecken.
Zwischendurch gab es mal einen faulen Kompromiss
Da bin ich auch mal ein bisschen rückfällig geworden und habe so
einen faulen Kompromiss gemacht. Ich habe dann wieder einen Job
in einer Agentur gesucht, aber Teilzeit – was im Agenturwesen
eigentlich fast unmöglich ist – und habe es halt geschafft so
einen Job zu finden und dachte „Cool, jetzt hab ich’s.“. Ich habe
Teilzeit einen Job, der mich finanziell abdeckt und mich versorgt
und die restliche Zeit arbeite ich an meinen Herzensprojekten.
Aber ich habe dann relativ schnell festgestellt, dass es doch
eine Illusion war, weil ich einfach gemerkt habe, dass dieser Job
nichts ist, was ich wirklich von Herzen machen möchte. Das ist
nichts, was von meiner Seele kommt, sondern das mache ich
verstandsgetrieben, Sicherheitsgedanke „Jetzt habe ich einen
wichtigen Job, jetzt kann ich ja auch mal wieder beruhigt
schlafen, weil ich wieder ein richtiges Leben habe und eine
Wohnung.“. Ich habe gemerkt, dass mich das viel Energie kostet
und habe gesagt, jetzt entweder ganz oder gar nicht. Und dann
habe ich mich selbstständig gemacht.
Es geht immer weiter.
Ich war ja in den zwei Jahren in Asien auch schon selbstständig
als Kleinunternehmer. Aber ich habe trotzdem immer schon oft Jobs
als Freelancer auf Projektbasis gemacht und habe immer gemerkt,
das stresst mich extrem, zu wissen, dass ich einfach schon von
der Krankenkasse so hohe Kosten zum Teil habe, nicht zu wissen
wie es im nächsten Monat weitergeht. Deswegen habe ich, glaube
ich, auch diesen Rückschritt, wieder in die Festanstellung zu
gehen, nochmal gemacht. Um wirklich nochmal zu merken „Nee, das
will ich einfach nicht.“. Ich will selbstbestimmt arbeiten. Ich
will frei arbeiten. Ich vertraue darauf, dass ich immer irgendwie
Geld finden werde.
Was ich aber natürlich brauche, ist mein Sicherheitspuffer. Ich
habe Geld angespart. Ich weiß einfach, diese Grenze, die
unterschreite ich nicht. Das ist mein finanzieller Puffer, da
weiß ich, ich kann sechs Monate locker erst mal ohne Aufträge
leben. Das gibt mir so mein Frieden, dass ich gut schlafen kann.
Aber ich kann es voll unterschreiben, dass man als Selbstständige
ja nie richtig weiß, wie es den nächsten Monat weitergeht. Aber
die Erfahrung aus den letzten Jahren hat mir einfach gezeigt, es
wird immer weitergehen. Uns sind so verrückte Sachen passiert.
Irgendein Anruf kam, irgendeine Tür hat sich geöffnet und ich
hatte vor einer Woche überhaupt nicht damit gerechnet. Und jetzt
zack, verdiene ich hier gut Geld damit. Einfach vertrauen und
weiter gehen.
Und jetzt bist du auch als Yogalehrerin tätig? Du
unterrichtest und ich weiß, dass du auf jeden Fall Ashtanga
praktizierst. Unterrichtest du auch Ashtanga?
Ja genau. Ich habe meine Yogalehrer-Ausbildung in Ashtanga-Yoga
gemacht. Damals in meiner Naivität wusste ich auch noch nicht so
genau was Ashtanga ist. Eine Freundin hatte mir diese Ausbildung
empfohlen und sie meinte, Ashtanga ist schon sehr anspruchsvoll,
sehr anstrengend für den Körper. Musst du wissen, wenn du dich
drauf einlässt. Damals wusste ich halt nicht so richtig was
Ashtanga ist. Aber ich bin halt echt ein riesen Ashtanga-Fan,
weil mich das auch sehr erdet. Ich unterrichte das und ich
praktiziere das selbst fast täglich.
Kannst du kurz erklären, was das genau ist?
Ashtanga ist ein sehr spezielles Yoga. Das ist kein Yoga, was
dich entspannt, wo du hinterher voller Leichtigkeit raus
schwebst. So wie bei Yin-Yoga oder bei anderen Vinyasa-Kursen,
die dich eher runterholen. Ashtanga ist energetisch gesprochen
aus der Richtung Yang. Yin-Yoga ist sehr sanftes Yoga, Yang-Yoga
ist voller Energie, voller Hitze. Die Sonne, das Feuer wird in
dir kreiert. Wir schwitzen ganz viel im Ashtanga, ausgelöst durch
die Atmung, durch die kraftvollen Bewegungen. Was Ashtanga so
besonders macht und dadurch auch nicht nur körperlich so
anstrengend, sondern vor allem mental so anstrengend.
Du machst immer die gleiche Sequenz. Gerade am Anfang, wenn du
noch nicht so fortgeschritten bist, machst du nur die erste Serie
im Ashtanga. Immer wieder die gleichen Posen in der gleichen
Reihenfolge. In allen anderen Yoga-Richtungen variiert das, da
ist das kreativer, intuitiver. Das ist auch jedes Mal was
anderes, was dich erwartet, wenn du in die Stunde gehst. Und beim
Ashtanga ist das eben nicht so.
Dadurch wird ganz doll das Ego getriggert.
Weil dann natürlich schnell auch Gedanken hochkommen wie „Das ist
langweilig. Warum machen wir das jetzt schon wieder? Jetzt muss
ich wieder auf die Matte gehen.“. Oder, weil es eben auch
körperlich so herausfordernd ist, weil man einfach auch krasse
Verrenkungen, krasse Sprünge und krasse Posen macht, dass man
natürlich auch konfrontiert wird mit den Vergleichen. Also
entweder denkt man „Warum kann die das und warum kann ich das
nicht?“ oder „Ich werde das nie können.“. Und sich dann so
schlecht macht. Aber andersherum kann es genauso sein. Das man
denkt „Guck mal, ich kann das schon und der noch nicht.“. Da wird
einfach das Ego auf so vielen Ebenen getriggert. Und das ist für
mich das Besondere am Ashtanga-Yoga. Immer die gleiche Sequenz,
sehr kraftvoll in den Posen, die Atmung ist sehr wichtig. Wir
schwitzen viel. Und dadurch ist es eben auch mental anstrengend.
Ganz früher gab es sechs Serien, die unterrichtet oder
praktiziert wurden. Das heißt, Montag hast du die erste Serie
gemacht, Dienstag die zweite und so weiter. Und du hast sechs
Tage die Woche immer morgens direkt nach dem Aufstehen geübt.
Mittlerweile wird es, glaube ich, in der westlichen Welt nur noch
bis zur dritten Serie praktiziert. Und du gehst eben erst weiter,
wenn du dich mit der ersten Serie wirklich auch in der Anspannung
entspannen kannst und du körperlich so stark bist, dass du in die
zweite Serie gehst.
In der ersten Serie geht es wirklich um körperliche Heilung,
körperliche Blockaden lösen, ganz viele Vorwärtsbeugen. In der
zweiten Serie geht es um die Reinigung des Nervensystems. Da
machst du ganz viele Rückbeugen, ganz viele Herz öffnende Posen.
Da kommen ganz viele Emotionen hoch, ganz viele Ängste und
Glaubenssätze. Und das macht es auch in meinen Augen so besonders
und so toll.
Macht man im Einsteigerkurs wirklich diese komplette
Serie in einem Rutsch durch?
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man Ashtanga unterrichtet. Das
eine ist Mysore Style. Da hast du einen bestimmten Zeitrahmen, wo
du in das Studio kommen darfst und fängst in deinem Atem-Rhythmus
an. Das heißt, in dem Raum sind 20 Leute, aber jeder ist gerade
an einer anderen Stelle und übt für sich die Sequenz. Und dann
geht der Lehrer eben rum und hilft individuell an den Stellen, an
denen man nicht weiterkommt.
Mysore und geführte Klassen
Und die zweite Möglichkeit, wie man Ashtanga unterrichtet, ist
durch eine geführte Klasse. Da gibt es verschiedene Level. Wenn
du ein Einsteiger bist, dann kannst du entweder bei Mysore
einsteigen und dann fängst du am Anfang erst mal nur mit den
Sonnengrüßen an. Die ersten Male, die du kommst, machst du dann
erstmal eine halbe Stunde oder eine Stunde lang nur Sonnengrüße,
um erst mal da richtig fit zu werden und die Basics zu verstehen.
Und dann lernst du wirklich Pose für Pose die Sequenz. Der Lehrer
entscheidet eben, wie viele Posen er jetzt beibringt. Je nach den
körperlichen Blockaden oder Hindernissen. Ich sage immer, das ist
so wie ein Computerspiel: ein Level erreicht kommt die nächste
Pose, du lernst das nächste Level. Das macht Ashtanga für mich so
spannend, weil ich immer das Gefühl habe, es passiert etwas,
verändert sich etwas. Irgendwie werde ich stärker, flexibler,
dehnbarer. Aber es hört halt nie auf.
Und wenn du in eine geführte Klasse gehst, dann gibt es
Einsteigerkurse, die ich zum Beispiel unterrichte. Dann machen
wir meistens nur bis zu der Hälfte der Sitzposen. Es gibt die
Sonnengrüße, die Standposen und dann die Sitzposen. Da macht man
bis zur Hälfte und dann fehlen bestimmt noch mal 15 oder 20 Posen
bis zum Schluss. Da hört man einfach in der Mitte auf, weil das
viel zu viel für Anfänger ist.
Was ich auch immer unterrichte und das ist für mich auch das
Kraftvolle beim Yoga, ist, das du vertraust, dass dein Körper
jetzt genauso richtig ist, wie er ist. Und dass du lernst, das
anzunehmen, aber darauf vertraust, dass es sich verändern wird,
dass du irgendwann mal weiter in die Pose kommst. Das sage ich
zum Beispiel immer dazu: als ich angefangen habe mit meiner
Yogalehrer Ausbildung, bin ich mit den Händen nicht zum Boden
gekommen. Lotussitz tat total weh in meinen Knien. Und
mittlerweile habe ich da keine Probleme mehr mit. Mit der Zeit
merkst du körperlich Veränderungen.
Ich würde immer empfehlen, gerade auch bei Ashtanga, im Studio
anzufangen. Der Lehrer geht sehr nah an die Schüler ran, hilft
den Schülern besser in die Posen zu kommen. Dadurch lernt dein
Körper. Indem du die Berührung vom Lehrer spürst, lernt dein
Körper auch genau, welche Muskeln er anspannen muss oder wie er
sich bewegen muss. Und deswegen finde ich es gerade am Anfang
schwierig, dass bei YouTube zu machen.
Wie stelle ich mir deinen Tag vor? Du bist komplett
selbstständig und freiberuflich. Du hast dann deine regelmäßigen
Yoga-Stunden, die du unterrichtest. Bist du morgens immer im
Studio, weil du unterrichtest oder bist du dann als Schüler
dort?
Ich bin wirklich jeden Tag im Studio. Aber früh bin ich da, weil
ich selbst dann Schüler bin und praktiziere. Ich schließe dann
auf und bereite Dinge vor, bin da schon auch Yogalehrerin. Aber
ich bleibe dann da als Schülerin und mache eben Mysor in meinem
eigenen Rhythmus weiter und habe dann halt meine Lehrerin, die
mich weiterbringt. Und ich unterrichte. Ich habe zwei feste
Kurse, manchmal mache ich noch einen dritten Kurs.
Aber, auf deine Frage, wie mein Tag eigentlich aussieht: Der
sieht immer anders aus und meine Freunde sind auch immer völlig
verwirrt, weil sie nie richtig wissen „Was machst du und wo bist
du jetzt eigentlich?“. Bei uns am Kühlschrank hängt auch ein
Plan, wo die Dinge eingezeichnet sind, die fest sind – wie der
Yoga-Unterricht. Aber jetzt zum Beispiel Donnerstag ist bei mir
immer der längste Tag. Da fahre ich früh ins Studio, übe selbst.
Dann bin ich gerade in einer Agentur gebucht, das heißt um 9
fahre ich in die Agentur. Dann bin ich da meistens bis Mittag.
Dann unterrichte ich an der Akademie ab 14 Uhr Onlinemarketing
bis 18 Uhr. Dann fahre ich nach Hause, schlüpfe in meine
Yoga-Leggings, fahre ins Studio und unterrichte abends dann noch
Yoga. Das ist ein sehr langer Tag. Das ist auch so ein Tag, wo
ich immer weiß, dass ist mein Hasstag. Da zieh ich einfach nur
durch.
Die anderen Tage in der Woche sind eigentlich super flexibel.
Also zum Beispiel heute bin ich eben kurz nach 6 im Studio
gewesen und habe dann bis 8:30 Uhr geübt. Dann bin ich nach Hause
geradelt, habe unterwegs noch eine Pause in der Sonne gemacht.
Dann frühstücke ich entspannt und dann fange ich an, meine
Projekte anzugehen. E-Mails zu beantworten, Kundenanfragen oder
Coachings. Oder irgendwas zu produzieren, Videos drehen. Das ist
halt ganz flexibel und das ist wirklich das, was mich antreibt.
Ich merke, meine Kreativität entsteht, wenn ich frei bin, wenn
ich keinen Termindruck habe, wenn ich mich nicht eingeengt fühle.
Und deswegen bin ich eben selbstständig. Das ich mir wirklich
selbstbestimmt den Tagesrhythmus so legen kann, wie es sich für
mich grad gut anfühlt.
Ich plane jede Woche zuerst meine Pausen!
Ich bin zum Beispiel jemand, der arbeitet super gern früh und
sehr spät abends. Dafür ist Nachmittag mein Tief, da hänge ich
durch. Früher musste ich dann irgendwie in der Agentur mit
Zahnstochern im Auge dasitzen und mich irgendwie wachhalten.
Jetzt weiß ich, da bin ich einfach müde und dann mache ich Pause
ab 15 Uhr und dann darf das auch sein.
Ich plane jeden Sonntag meine Woche. Ich fange immer mit meinen
Pausen an. Ich plane zuerst „Wann habe ich Pausen und wann möchte
ich nicht arbeiten?“. Und dann sind zum Beispiel bei mir zwischen
12 und 14 Uhr zwei Stunden, in denen ich auf jeden Fall Pause
mache. In denen ich koche und da einfach keine Termine einstelle.
Und dann trage ich alle festen Termine ein. Also wirklich alles.
Wann ich eine Telco mit einem Kunden habe oder einen Termin vor
Ort oder Yoga-Unterricht. All die fixen Sachen. Und da drumherum
fange ich dann an, meine To Dos zu planen und ich setze mir pro
Tag eigentlich wirklich nur drei To Dos. Manchmal schaffe ich
mehr, aber erfahrungsgemäß reicht es, wenn ich diese drei Sachen
plane. Einmal Video produzieren, dann schreibst du noch einen
Blog Artikel und dann nimmst du noch eine Podcastfolge auf. Dann
ist man schon gut voll. So plane ich eigentlich.
Du machst auch Coachings und es gibt so eine Art
Online-Marketing-Kurs bei dir? Was sind das alles noch für
Sachen?
Also ich habe ja wirklich klassisch BWL studiert und ich mag auch
Marketing. Marketing ist für mich kreativ. Wie erreiche ich die
Menschen, um ihnen auch mit meinen Produkten weiterzuhelfen, sie
zu unterstützen? Deswegen ist Marketing an sich ja nichts
Schlimmes.
Ich hatte damals immer das Problem, dass ich nicht richtig wusste
„Wozu geben wir jetzt so viel Geld aus für eine Werbeanzeige für
Toilettenpapier und da fließen dann irgendwie Millionen Euro?“.
Das waren die Werte dahinter, die ich in der Werbebranche nicht
verstehen konnte. Ich weiß, ich hatte so einen schlechten
Glaubenssatz zum Thema Marketing. Und als ich dann aus Asien
wiederkam, habe ich schon gemerkt, wenn du zum Beispiel
Yogalehrerin bist, dann brauchst du Marketing, um sichtbar zu
werden, dann brauchst du auch Marketing um deine Herzensprojekt
in die Welt zu tragen.
Und dann habe ich eben zum Beispiel den Holy Marketing Kurs
entwickelt, in dem ich eben genau diese verschiedenen Welten
kombiniere. Ich gebe dir Tools mit an die Hand wie „Worauf musst
du achten in der Bildsprache? Wie kannst du Layouts designen?
Welche Tools sind da wichtig? Worauf achtet man bei Farben? Wie
kannst du Texte schreiben?“ Also wirklich Marketing Basics,
angefangen beim Branding bis hin zum konkreten Marketingtool.
Aber gleichzeitig lehre ich in dem Kurs auch „Wie kannst du deine
Kreativität, deine Intuition durch spirituelle Tools aktivieren?“
Weil Marketing ist das eine. Du musst ja trotzdem auch immer
wieder Content produzieren und Feuerholz nachlegen, um das Feuer
am Lodern zu halten. Und das geht eben nur, indem du weiterhin
Ideen spinnst, weiterhin kreativ bist und auch immer wieder mit
dem Aspekt, dass trotzdem mit Leichtigkeit zu machen und auch
deine Pausen dabei zu finden. Achtsames arbeiten, Meditation mit
an die Hand geben, wie du zum Beispiel im Einklang mit deinem
weiblichen Zyklus deine Businessaktivitäten planen kannst. Das
ist so der Holy Marketing Kurs. Das ist für alle, die sich
selbstständig machen wollen oder schon selbstständig sind und
einfach ihr Marketing, ihr Business auf die nächste Ebene bringen
möchten.
Es ist also auch interessant, wenn man schon
selbstständig ist?
Ich glaube, es kommt immer drauf an, wie sehr du dich damit schon
auskennst. Aber meiner Meinung nach kannst du von allen Kursen
immer noch mal was lernen. Ich gebe wirklich konkrete Tools an
die Hand. Wie kannst du Layouts gestalten mit Canva? Da zeige ich
zum Beispiel „Was ist da möglich? Wie kannst du deine Layouts
gestalten? Was gibt es da noch so für Tricks, um das individuell
zu halten?“. Gleichzeitig aber auch Übungen, um wirklich deine
Intuition, deine Kreativität zu aktivieren. Schreibübungen, mit
Links schreiben. Das sind auch Übungen, die dich weiterbringen
können. Von daher glaube ich, ist der Kurs schon auch für
Menschen geeignet, die schon selbstständig sind, die aber sagen
„Ja, ich würde gerne noch sichtbarer werden oder würde gern mein
Marketing-Material hochwertiger gestalten.“.
Schreib dich frei Challenge
Dann habe ich zum Beispiel eine „Schreib dich frei“-Challenge,
weil ich eben auch viel Kraft dem Journaling ziehe. Hier kann ich
einfach meine Gefühle, meine Gedanken raus schreiben und habe mir
dann gedacht, alles, was ich mir an Fragen selbst stelle, das
stelle ich anderen zur Verfügung. Und da kriegt man jeden Tag für
30 Tage lang eine E-Mail mit einem Schreibimpuls, wo du am Tag 15
Minuten schreiben sollst, mit dem Gedanken, dich besser zu
reflektieren, dich besser kennenzulernen, Emotionen zu lösen. Da
bekomme ich auch immer ganz tolles Feedback. Und der eine Kurs
noch heißt Digital Detox und Entschleunigung. Da geht es darum,
dass du dich von äußeren Reizen, wie zum Beispiel von deinem
Handy, löst und den Blick nach innen richtest. Da sind auch sehr
konkrete Handy-Challenges mit dabei, aber auch eben Meditation,
auch Übungen, wie du einfach wirklich bei dir bleibst und dich
nicht von äußeren Reizen ständig ablenken lässt. Wie du aufhörst,
dich mit anderen zu vergleichen, sondern dein Ding machst.
Wenn jemand mehr von dir wissen will: Wo findet man
mehr von dir?
Auf meiner Webseite katharinathuerer.de. Da findet man eigentlich
alles, was ich so mache. Meine Kurse, meine Retreats, die Schreib
dich frei-Challenge. Einfach mal ein bisschen stöbern. Aktiv bin
ich ansonsten auf Instagram und Youtube. Da findet man mich am
besten mit Katharina Soulful Empowerment. Da teile ich regelmäßig
meine Gedanken, irgendwelche Impulse. YouTube ist noch nicht so
aktiv, aber da habe ich auf jeden Fall schon einige Videos
hochgeladen. Das wird noch mehr in der nächsten Zeit. Und dann
mein Podcast. Der heißt Cocoona. Das ist ein Podcast für
selbstbestimmte Schöpfer-Frauen mit dem Gedanken „Schäl dich aus
deinem Kokon aus Ängsten, Sorgen und negativen Glaubenssätzen und
entfalte deine Flügel und werde zu dem Schmetterling, der du
bist“.
Vielen Dank für deine Zeit und unser super interessantes
Gespräch, liebe Katharina! Ich könnte noch ewig mit dir
weiterquatschen, vielleicht machen wir einfach mal eine zweite
Folge?
Happy Morning
Dein Morgen bestimmt die Qualität des ganzen
Tags. Deshalb lade ich dich ein ihn gemeinsam mit
mir richtig gut zu starten!
Wir treffen uns Montag – Freitag um 7
Uhr im LIVE Webinar.
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Beiträge immer ausschließlich meine eigene Meinung
wieder, die nicht käuflich ist! Auf Grund der
aktuellen, unklaren Regelung bezüglich Werbeposts
muss ich das leider nochmal so umständlich hier
schreiben. Danke für deine Verständnis!
Der Beitrag Von eigenen Grenzen, Ashtanga und der Seele –
Interview mit Katharina Thürer von Soulful Empowerment erschien
zuerst auf Christine Raab.
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