Literaturkritik.de: Fontanes Musée imaginaire – die virtuelle Bilderwelt Fontanes
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Christoph Wegmanns „Der Bilderfex“ ähnelt einer kunterbunten
Ausstellung, durch die er mit spielerischer Freude seine Leser
führt.
Anspielungen auf und Gespräche über Gemälde, Musik und Literatur
stellen ja im Erzählwerk Fontanes ein vielfältig verzweigtes
Beziehungsgeflecht her. So dienen etwa Kunstwerke dazu, das Motiv
der Untreue in mehrfacher Brechung zu spiegeln und die
Motivierung des Ehebruchs zu nuancieren und zu differenzieren.
Die junge Effi Briest besucht mit ihrer Mutter die Berliner
Nationalgalerie, wo sie Böcklins Insel der Seligen sieht.
Sie interessiert sich für exotische Geschichten – „ich behalte so
was“. Und doch weiß sie genau: „Hier kommt so was nicht vor“. Das
„so was“, das das Böcklinsche Gemälde vom paradiesischen Leben
mit Effis exotischen Phantasien und auch einer Liebesaffäre
zwischen dem Inspektor Pink und der Gärtnersfrau auf
Hohen-Cremmen verbindet, ist die anerkannte und doch verleugnete,
asoziale Macht der Sexualität. Sie führt auch später Effis
Ehebruch herbei, der die bisher akzeptierten Normen des
gesellschaftlichen Abkommens in Frage stellt. …
Eine Rezension von Klaus Hammer
Den Text der Rezension finden Sie hier.
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