Wortkünstler Mittelfranken: Norbert Autenrieth liest eigene Dichtungen in Verehrung der Galgenlieder von Christian Morgenstern

Wortkünstler Mittelfranken: Norbert Autenrieth liest eigene Dichtungen in Verehrung der Galgenlieder von Christian Morgenstern

12 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht
das Ende. Oscar Wilde Diese Zeit war nicht gut. Diese Zeit hat
alle belastet, belastet in vielerlei Weise. Welche Zeit? Hier ist
es die Zeit zwischen 13.03.2020 und dem 29.05.2020, die Zeit, die
Corona beschert hat. Über diese Zeit gibt diese Buch Zeugnis: in
Tagebuchnotizen, in Briefen und kurzen Anmerkungen, vor allem
aber in literarischen Texten vieler Autor/innen. Entstanden ist
so ein „poetisches Tagebuch“ besonderer Art. Begonnen hat das
Unternehmen damit, dass der Herausgeber persönliche
Tagebuchnotizen gemacht hat. Und dann haben sich dreißig
Autorinnen und Autoren angeschlossen, ihre Befindlichkeit
kundgetan. Dies macht den Reiz des Buches aus, vor allem aber die
Vielfalt der poetischen Texte: Kurzgeschichte, Glossen, Satiren,
Naturlyrik, Naturlyrik, CoronArien…, bisweilen auch in fränkische
Mundart. Denn diese Sammlung ist auch vor allem eins: Sie ist
authentisch. Alle Beiträge sind in der chronologischen
Reihenfolge ihres Entstehens aufgeführt – eben tagebuchmäßig, so
wie sie beim Herausgeber als Emails „eingetrudelt“ sind. Und so
ergeben sie bei aller reizvollen Verschiedenartigkeit in ihrer
Gesamtheit wieder einen umfassenden Eindruck dieses
Zeitabschnittes während des Lockdowns von „So fings an …“ über
„Mitten drin …“ zu „Es lockert sich …“ Die eher
kursorisch-nüchternen Tagebucheinträge dieser Tage bilden die
Folie („Ach ja, so war´s!“), vor der die literarischen Texte in
ihrer Spezifität den individuell-poetischen Umgang der dreißig
Autorinnen und Autoren abbilden, humorvoll, resignativ, satirisch
, hintergründig, wütend, gelassen, philosophisch bisweilen –
immer aber unterhaltsam. So ist dieses Buch echtes Zeitzeugnis
und gibt einen Einblick, wie Textschaffende diese Zeit
verarbeitet haben. Auch wenn wir noch längst nicht am Ende sind
und nicht alles gut ist.


Norbert Autenrieth wurde 1950 in Nürnberg
geboren, seit 1970 verheiratet, drei Kinder und sechs Enkel. Seit
1977 wohnhaft in Cadolzburg. Zuletzt Rektor der Mittelschule
Cadolzburg, seit 2012 im Ruhestand. Seit den siebziger Jahren
beschäftigt er sich mit Mundartlyrik und –epik, aber auch mit
hochdeutschen Texten, hat seitdem zahlreich in Anthologien und
Zeitungen veröffentlicht und ist regional durch Lesungen bekannt,
z.B. durch ein laufend aktualisiertes fränkisches
Kabarettprogramm („Mer red ja ned, mer sachd ja bloas“) solo oder
zusammen mit diversen Musikbeiträgen, ferner Programme mir
hochdeutschen Texten (z.B. „Reißwolf und Papiertiger“ mit MIchael
Lösel), daneben Mitwirkung in Rundfunksendungen. Mehrere
belletristische Buchveröffentlichungen, Außerdem zahlreiche
fachwissenschaftliche Veröffentlichungen (historischer und
pädagogischer Art), ferner Konzeption von Ausstellung, z.B. „165
Jahre Struwwelpeter“ (2006) im Stadtmuseum Zirndorf, „Der
Weltraum im Kinderzimmer“ (2014/15) im Historischen Museum
Cadolzburg.
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