Hörbahn on Stage: Katharina Schweißguth liest aus “Der Liebesbriefkasten”
1 Stunde 26 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Ein öffentlicher Liebesbriefkasten – romantische Idee und
Herzensprojekt! Was die eigenbrötlerische Claudl liebevoll und
höchst engagiert ins Leben rief, gerät jedoch mehr und mehr in
die Mühlen lokalpolitischer Intrigen. Längst verfolgt Lem, ihr
Liebhaber und ehrgeiziger Kulturaktivist, eigene Pläne in Sachen
Liebe und Karriere. Er verteilt gleich mehrere eigene
Liebesbriefkästen im Viertel, setzt sein gesamtes Netzwerk in
Bewegung und versteht es, die Presse geschickt auf seine Seite zu
ziehen. Als Claudl auch noch juristische Konsequenzen drohen, ist
endgültig Schluss mit Liebesbrief-Idylle und Stadteilgeplänkel im
schönen München-Giesing, da helfen weder gehaltvolle
Hanfplätzchen noch hochprozentiger Eierlikör aus der
Nachbarschaft. In diesem Moment findet Claudl ihren Kater Trotzki
vor ihrem Haus tot neben einem blutverschmierten Eispickel auf.
Steht auch ihr eigenes Leben auf dem Spiel?
Die Autorin Katharina Schweissguth, von Beruf Grafikerin,
betreibt seit acht Jahren in München den deutschlandweit ersten
Poesiebriefkasten und hat dazu bereits die Gedichtesammlung
„München schillert“ herausgegeben. Zudem hat sie bei einem
Minipraktikum in Verona, der Heimatstadt von Romeo und Julia,
beim „Club di Giulietta“ selbst Briefe von Ratsuchenden in
Herzensangelegenheiten beantwortet. Ihren Erfahrungsschatz hat
sie mit reichlich Lokalkolorit, Liebe und Likör zu einer
turbulenten Rosenkriegsgeschichte verwoben.
Dass Autoren eine Botschaft in die Welt tragen möchten, ist nicht
ungewöhnlich. Dass sie selbst explizit als Bote auftreten, jedoch
durchaus: Katharina Schweissguth ist besonders, denn sie ist
Poesiebotin! An ihrer Hauswand in München-Giesing hat sie einen
liebevoll gestalteten Briefkasten aufgehängt, der täglich Post
von Dichterinnen und Dichtern aufnimmt. Menschen aller möglichen
Schichten und Berufe freuen sich, dass ihre kreativen Zeilen hier
einen Weg in die Öffentlichkeit finden. Denn Katharina
Schweissguth legt eine enorme Phantasie an den Tag, den Poeten an
allen möglichen und unmöglichen Plätzen der Stadt eine Bühne zu
bieten: Vom nostalgischen Trambahnhäusel über ein geräumiges
Treppenhaus bis hin zur renommierten Stadtbibliothek ist alles
geboten.
Katharinas Schweissguths Leidenschaft ist das Sammeln von Lyrik,
deren kreative Präsentation sowie das kommunikative Netzwerken
mit allen Poeten, die gerne bei dem Projekt „Poesiebriefkasten“
mitmachen. Und hier ist wirklich Alt und Jung dabei, sowohl bei
den Aktiven als auch im begeisterten Publikum.
Sie selbst hält sich mit dem lyrischen Schreiben zurück und setzt
ihre schöpferische Phantasie in ihrer Grafikagentur ein. Doch
auch in ganz praktischen Werken wie Kochbüchern oder Kalendern,
die dort entstehen, blitzt ihre poetische Ader immer wieder auf.
Oder wie würden Sie „Zwergerlpunsch mit Schneewittchenperlen“
verstehen?
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