Touché Amorés "Stage Four": Das Dogma des Geschichtenerzählens

Touché Amorés "Stage Four": Das Dogma des Geschichtenerzählens

1 Stunde 28 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Mit dem 2016er Emocore-Meisterwerk "Stage Four" veröffentlichten
Touché Amoré unbestreitbar eines der eindringlichsten Alben über
Trauer und Verlust aller Zeiten. Ihre vierte Platte landete in
ihrem Erscheinungsjahr auf zahlreichen Jahres-Top-Listen weit
oben, wurde vom VISIONS Magazin kürzlich sogar zu einem der
besten Alben des Jahrzehnts gekürt und gilt als absolute
Sternstunde melodischen Hardcores. Interessant, dass in der
Rezeption trotzdem wenig über Musik, sondern vielmehr über die
Mutter von Jeremy Bolm geredet wird, deren Krebstod auf dem Album
eindringlich behandelt wird. Julius und Jakob bringt das zu einer
kontroversen Diskussionen über eine der wichtigsten Grundfragen
der Kunst: Geht ein Werk in seiner Bedeutung über die Intention
des Künstlers hinaus? Sind klare Aussagen über künstlerische
Ideen überhaupt möglich? Und ist es wichtig, für das Verständnis
eines Albums die Perspektive seines Urhebers einzunehmen oder
verdirbt dieser Blickwinkel gar den Wert der Kunst? Im Gespräch
erörtern die beiden dabei vielschichtige Sichtweisen auf diese
Problemstellungen und streifen nicht nur die radikalen Thesen des
französischen Literaturkritikers Roland Barthes', der Mitte der
60er sogar für den "Tod des Autors" plädiert hatte, sondern
lassen den Blick von David Bowie bis hin zu Queen auch über
andere große Geschichten der Pop-Historie schweifen. Am Ende
steht eine intensive und differenzierte Debatte über ein
gleichsam kompliziertes wie emotionales Thema und die Suche nach
den Ursprüngen menschlichen Verlangens nach trauriger Musik, die
in der Erhabenheit von "Stage Four" aber schlussendlich ihren
gemeinsamen Nenner findet - aus ganz unterschiedlichen Gründen.

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