Scilog – Die Macht unerzählter Geschichten – von Margit Schwarz-Stiglbauer
24 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
den Ukrainekrieg besser verstehen
Die Historikerin Barbara Stelzl-Marx beschäftigt sich seit
Jahrzehnten mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges. Nicht
aufgearbeitete Traumata aus dieser Zeit wirken
generationenübergreifend bis heute. Ihr historischer Blickwinkel
ist angesichts des Ukrainekrieges brandaktuell. Wieder wächst
eine neue Generation von Kindern des Krieges heran. Die
Motivation Putins, diesen Krieg zu beginnen, verortet die
Historikerin ebenfalls in einem Trauma. Aus diesem wird eine
Geschichte abgeleitet und als Propaganda erzählt. Die Macht
dieser Erzählung wird erneut Folgen haben für mehrere
Generationen….
Die Historikerin Barbara Stelzl-Marx ist Leiterin des
Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung (BIK) und
Professorin an der Universität Graz für europäische
Zeitgeschichte mit den Schwerpunkten Konflikt- und
Migrationsforschung. Sie studierte Anglistik, Russisch und
Geschichte in Graz, Studien- und Forschungsaufenthalte führten
sie nach Wolgograd, Moskau, Oxford und Stanford. 1999 arbeitete
sie im Rahmen eines Erwin-Schrödinger-Stipendiums des
Wissenschaftsfonds FWF bei der russischen
Menschenrechtsorganisation Memorial Moskau. Ihre Habilitation
verfasste sie im Rahmen eines APART-Stipendiums der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Stalins
Soldaten in Österreich. Die Innensicht der sowjetischen Besatzung
1945–1955“.
Die Historikerin arbeitet aktuell an zwei, vom FWF geförderten
Forschungsprojekten: Einerseits untersucht sie die Rolle
tschechoslowakischer Nachrichtendienste im Nachkriegsösterreich
und andererseits im Rahmen des Projektes „Encampment“ Lager, die
1945 in der sowjetischen Besatzungszone in Österreich für
Flüchtlinge und Vertriebene errichtet wurden. Die
Forschungsschwerpunkte der Grazerin sind Kriegsfolgen des Zweiten
Weltkrieges, Kalter Krieg, Kinder des Krieges, Migration sowie
Erinnern und Gedenken. Für ihre Vermittlungsarbeit wurde sie vom
Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten
zur „Wissenschaftlerin des Jahres 2019“ gekürt. Mit
ihrer Forschung hat sie unter anderem zur Enttabuisierung und
Vernetzung von Besatzungskindern in Österreich beigetragen.
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