26 Ina Regen im ZEITGESPRÄCH mit Gerhard Schmid

26 Ina Regen im ZEITGESPRÄCH mit Gerhard Schmid

In dieser Episode spricht der Podcaster mit Ina Regen über ihre Musikkarriere, Erfahrungen bei Starmania und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kunst- und Kulturbranche. Sie plädieren für Fehlerkultur und Menschlichkeit in der Politik.
28 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews mit INTERESSANTEN PERSÖNLICHKEITEN aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Sport und Kultur

Beschreibung

vor 3 Jahren

Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die
„ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und
Respekt.

Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert
mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit.
Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft
leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit
zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören,
Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken
lassen. 


In dieser Ausgabe der Zeitgespräche habe ich das Vergnügen, Ina
Regen, eine faszinierende junge Musikerin, begrüßen zu dürfen. In
den letzten Wochen und Monaten hat sie große mediale Auftritte
gehabt und wir sprechen über ihre Teilnahme bei Starmania und wie
sie damit umgeht. Ina Regen hat eine Ausbildung an der
Musikuniversität absolviert und war als Gesangspädagogin tätig.
Sie betont, dass für Erfolg im Musikbusiness nicht nur Talent,
sondern auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Sie sieht es als
ihre Aufgabe, Künstlerinnen und Künstler einzuschätzen und
einzuordnen, während die Entscheidung letztendlich beim Publikum
liegt. Ina Regen erzählt auch von ihrer langjährigen Freundschaft
mit Conchita, die sie in ihrer Karriere unterstützt hat. Im
Sommer 2017 hat sie Conchita davon erzählt, dass sie selbst Musik
schreibt und unter dem Namen Ina Regen veröffentlichen möchte.
Daraus ist dann die Idee entstanden, dass sie und Conchita nicht
miteinander covern und Ina Regen ihre Debüt-Single "Wir Kind"
Mitte November veröffentlicht hat. Kurze Zeit später folgte ein
Duett und somit hat sich ihr Leben über Nacht verändert. Wir
haben auch Professor Mosalek zitiert, der darauf hinweist, dass
es immer einen Ausweg gibt und dass es viele Beratungsstellen und
Unterstützungsmöglichkeiten gibt, wie das Krisentelefon oder den
psychosozialen Dienst. Die Botschaft ist, dass man nicht alleine
ist und dass es Hilfe gibt. Als jemand, der gerne über das Leben
nachdenkt und gerne diskutiert, finde ich es wichtig, dass Frauen
genauso ernst genommen werden und eine Meinung haben dürfen.
Meine Kunst und meine Ideen entwickle ich auf vielfältige Weise
und diese Kreativität verlangt Vertrauen und Hingabe, um das
Beste aus ihnen herauszuholen. Es ist auch wichtig, das Handwerk
der Musik zu beherrschen und zu wissen, wie man eine eingängige
Melodie schreibt und emotionale Entwicklung in einem Song zum
Ausdruck bringt. Die Inspiration kann auf verschiedene Weise
kommen, zum Beispiel beim Laufen oder Wandern. Wir vermissen die
Wertschätzung für den Kunst- und Kulturbereich und die
Anerkennung der Kunst als wichtigen Wirtschaftszweig. Die
Corona-Pandemie hat uns stark getroffen, vor allem Künstlerinnen
und Künstler, aber auch alle anderen, die in der Eventbranche
tätig sind. Wir können nicht auftreten, Konzerte durchführen oder
Veranstaltungen organisieren. Es fehlt uns nicht nur die
Möglichkeit, unsere Kreativität auszuleben, sondern auch die
finanzielle Unterstützung und die Anerkennung unserer Arbeit. Wir
hoffen, dass sich die Situation bald verbessert und die Kunst
wieder die Wertschätzung erfährt, die sie verdient. Im letzten
Jahr haben wir bemerkt, dass die Botschaften, die wir vermitteln,
manchmal nicht genauso wertgeschätzt werden wie
Charity-Veranstaltungen. Obwohl die Bevölkerung die Helden des
Gesundheitswesens als systemrelevant betrachtet, sind viele
Menschen gestresst, wütend und erschöpft. Wir haben keine Energie
mehr für Empathie. Kultur ist ein Ort der Begegnung und der
Selbstreflexion. Die Menschen haben zu lange darauf verzichten
müssen. Wir brauchen eine Perspektive und möchten Freiheiten
zurückgewinnen. Die Perspektivlosigkeit bereitet uns Sorgen. Es
gibt die Hoffnung, dass sich die Situation in der zweiten
Jahreshälfte normalisiert. Wir hoffen auf Impfungen und
Teststrategien und dass der Kulturbetrieb und der Sport wieder
Fahrt aufnehmen können. Je mehr Freiheiten zugelassen werden,
desto geringer ist das Risiko. Wir wünschen uns klare
Kommunikation und mehr Menschlichkeit in der Politik. Ich wünsche
mir Politiker, die Fehler eingestehen und daraus Konsequenzen
ziehen können. Es ist wichtig, dass Menschen in der Regierung ein
Bewusstsein für Fehler haben und erkennen, wenn sie zu weit
gegangen sind. Die Vorbildwirkung, die diese Menschen auf die
Gesellschaft haben, ist nicht zu unterschätzen. Ich vermisse bei
einigen Politikern die Bereitschaft, sich nach ihrer eigenen
Menschlichkeit zu strecken. Fehler sollten in der Politik erlaubt
sein. Der Mehrwert für die Gesellschaft sollte immer über
individuellen oder Kleingruppeninteressen stehen. Leider sind wir
in den letzten Jahren auf einem schlechten Weg, und ich wünsche
mir, dass die Verantwortlichen mehr Menschlichkeit und Größe
zeigen. Vielen Dank für das tolle Gespräch und alles Gute für die
Pläne, die wir diese Pandemie bald überwinden. Ich wünsche Ihnen,
dass künstlerisch in der zweiten Jahreshälfte wieder Vollgas
gegeben werden kann. Vielen Dank und alles Gute für Starmania im
ORF.


Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt.
Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie
verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und
vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer
Persönlichkeiten.

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