Karl Otto Haas: „Ein Mädchen wird einmal für alles büßen“

Karl Otto Haas: „Ein Mädchen wird einmal für alles büßen“

1973 kam es zu einem grausamen Mord an einer Französin in Graz. Der Täter war schnell entlarvt und wurde wenige Tage später auf kuriose Art verhaftet. Karl Otto Haas wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Zwei Jahrzehnte später beging er auf einem Freigan
29 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Graz, 1973: Ein grauenhafter Mord an einer jungen Französin
erschütterte die Stadt. Schnell war klar, dass es sich bei ihrem
Mörder um Karl Otto Haas handeln muss – ihren Nachbar. Bis dahin
war er nur durch kleinere Delikte aufgefallen, doch die
Ermittlungen brachten seine hochgradig gefährliche Persönlichkeit
zum Vorschein. 


In Briefen drohte er mehreren Frauen sie umzubringen, schilderte
schreckliche Details, die er dafür schon geplant hatte.
Europa solle auch seinen Massenmörder bekommen,
war zu lesen. Oder "Ein Mädchen wird einmal für alles büßen."
Seinen Zenit werde er bei zehn Toten erreicht haben, kündigte er
an.


Dazu kam es nicht. Wenige Tage nach der Bluttat wurde Haas von
einem Freund des Opfers erkannt. Die überforderte Gendarmerie
ging dem Hinweis nicht nach, also nahm der Mann das Heft selbst
in die Hand und  den Gesuchten mit zwei Helfern auf kuriose
Art und Weise fest.
Ein Freigang mit tödlichen Folgen

Haas bekam lebenslang. Doch zwei Jahrzehnte später wurden seine
Haftbedingungen erleichtert, er durfte arbeiten und bekam
Ausgänge. Prompt wurde er erneut zum Mörder.
Sein Opfer: Der 13-jährige Sohn einer vierfachen
Mutter, die er in der Haft kennenlernte und die von
seiner Vorgeschichte nichts wusste. 


Auf der Flucht ging er in Tirol mit einem Messer auf eine Nonne
los, wenig später konnte ihn die Innsbrucker Polizei finden.
Als er bei der Festnahme ein Messer zückte, erschoss ihn
ein Beamter in Notwehr. 


Die Ereignisse lösten eine Diskussion über vorzeitige
Entlassungen und Hafterleichterungen von Schwerverbrechern aus.
Ein Thema, das auch heute, Jahrzehnte später, noch intensiv
diskutiert wird.


In dieser Folge von delikt spricht Gastgeber David
Knes mit dem langjährigem Kriminalreporter und Autor
Hans Breitegger.


 


 

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