58: Richard David Precht – Das Ende der Arbeit, wie wir sie kannten

58: Richard David Precht – Das Ende der Arbeit, wie wir sie kannten

52 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Unser Gast in dieser Folge ist Richard David Precht,
Schriftsteller, Philosoph, Publizist und Moderator.


Seit seinem sensationellen Erfolg mit »Wer bin ich – und wenn ja,
wie viele?« waren alle seine Bücher zu philosophischen oder
gesellschaftspolitischen Themen große Bestseller und wurden in
mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Seit 2012 moderiert Richard
David Precht die Philosophiesendung »Precht« im ZDF. Sein
neuestes Buch erschien vor wenigen Wochen im Goldmann Verlag und
heißt: „Freiheit für alle: das Ende der Arbeit, wie wir sie
kannten“. Und darüber sprechen wir mit Richard in diesem
augenöffnenden, viele Fächer streifenden und mitreißenden
Gespräch.


Wir erleben eine enorme technische Revolution – der Beginn des
zweiten Maschinenzeitalters. Seit mehr als 10 Jahren befasst sich
Richard David Precht intensiv mit der Digitalisierung. Je tiefer
er in diese Materie eindrang, umso klarer wurde ihm, dass der
Sozialstaat, wie wir ihn kennen, das zweite Maschinenzeitalter
nicht überlebt. Wenn Technik und Wirtschaft sich derart
verändern, verändert sich selbstverständlich auch die
Gesellschaft. Vielleicht sollten wir daher anstatt von einer
digitalen Transformation lieber von einer Gesellschaftsrevolution
sprechen. Wir kommen in eine Gesellschaft, wo die vorgefundene
Arbeit insgesamt weniger und die selbstgesuchte Arbeit größer, wo
mittel- bis langfristig die Anzahl der Freizeit größer und die
Anzahl der bezahlten Arbeit kleiner wird. Das wird vieles
umwälzen. Was wird aus der Arbeitswelt, wie wir sie kannten? Was
bedeutet das für Bildung und Weiterbildung? Wie könnte ein
wirklich bedingungsloses Grundeinkommen zur zukünftigen
Sinngesellschaft sinnvoll beitragen? Was sagen die Dichter und
Denker der Geschichte? Und was für eine Vision dazu für die
Zukunft der Arbeit, der Bildung und der Gesellschaft hat Richard
David Precht?


Von einem Arbeitsethos, das aus dem Christentum stammt, über die
Systemarchitektur und die Grenzen der Elastizität des
Bildungssystems hin zu Umschulungen oder lieber betriebliche
Weiterbildung, die intrinsische Motivation und Rechenbeispiele
für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das die Motivation zur
Arbeit sogar in manchen Fällen steigern könnte. Eines dabei
bleibt sicher: Wir sollten nicht versuchen, mit veralteten
verkrusteten Strukturen die positive Dynamik aufzuhalten, die
durch die Digitalisierung kommt. Wir sollten vielmehr Kinder und
auch Mitarbeitende befähigen, in einer sehr komplexen Welt und
Arbeitswelt sich zurecht zu finden und ihren eigenen Weg zu
gehen. Dann ist das vielleicht das Ende der Arbeit, wie wir sie
kannten, die lang-ersehnte Freiheit für Alle.


Ach ja, warum Philosophen nicht gerne Auto fahren, warum die
Schiffe des Bildungssystems schwer beladen sind, wie Mary
Shelley, die Autorin von Frankenstein, mit der Erlösung von
Menschen von einseitigen Tätigkeiten durch Maschinen verwandt
ist, und warum und wo Richard David Precht uns ein bisschen mehr
Harry Potter und Hogwarts wünscht? – Einfach reinhören!

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