KUNSTMUSEUM WINTERTHUR: William Tucker - 30. Januar bis 22. Mai 2016

KUNSTMUSEUM WINTERTHUR: William Tucker - 30. Januar bis 22. Mai 2016

Der 1935 als Sohn eines englischen Offiziers in Aegypten geborene William Tucker ist einer der führenden Vertreter der englischen Skulptur nach Henry Moore.
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Das Kunstmuseum Winterthur präsentiert regelmässig Videoclips zu aktuellen Ausstellungen im Kunstmuseum Winterthur.

Beschreibung

vor 7 Jahren
Der 1935 als Sohn eines englischen Offiziers in Aegypten geborene
William Tucker ist einer der führenden Vertreter der englischen
Skulptur nach Henry Moore. Tuckers Karriere nahm einen
ungewöhnlichen Verlauf: In den 1960er Jahren etablierte er sich mit
seinem abstrakten konstruktiven Werk in England erfolgreich als
Bildhauer, und mit The Language of Sculpture verfasste er ein
einflussreiches Werk zur Skulptur des 20. Jahrhunderts. Ende der
1970er Jahre siedelte er in die Vereinigten Staaten über und baute
sich erst in Brooklyn, dann an einem abgelegenen Ort im Staate New
York ein neues Atelier auf. Der Neuanfang liess ihn zu den
Grundlagen der Skulptur zurückkehren, und er begann, figürliche
Formen zu modellieren. Es sind Werke, die von faustgrossen
Lehmklumpen ausgehen und monumentale Dimensionen erreichen können.
Sie bewahren in sich den heiklen Moment des Übergangs von der
trägen, amorphen Masse, aus der sie geschaffen sind, zur lesbaren
Figur. Ihre archaische Kraft evoziert Stationen der Skulptur von
der Antike über Degas und Rodin bis zu Alberto Giacometti. Dieses
beeindruckende Spätwerk, das in Europa noch zu entdecken ist,
bildet ein authentisches Gegenstück zu Arps parallel dazu gezeigten
modellierten Skulpturen. “Ich habe Jahre gebraucht, um Rodin
schätzen zu lernen”, schrieb Tucker, “und seine Skulpturen wecken
in mir immer noch ein Gefühl des Unbehagens, das ich bei Degas nie
empfand. Heute verstehe ich es jedoch als Stärke, dieses Annehmen
des Seltsamen, des Hässlichen und Missgestalteten als Folge des
Modellierens, das in seiner reinsten Form eine direkte
Energieübertragung aus dem menschlichen Körper in die Materie ist,
ohne jede Vermittlung durch Werkzeuge, ohne Zensur durch das Auge
oder Gehirn.”

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