Europe on the Move - Frankfurt (Oder) 1945

Europe on the Move - Frankfurt (Oder) 1945

1 Stunde 16 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

In unserer Pilotsendung stellen wir den Kanal »Von Asch bis Zips«
vor und präsentieren die Podiumsdiskussion »Europe on the
Move - Frankfurt (Oder) 1945« mit Dr. Andreas
Kossert, Historiker, Berlin, Dr. Karl-Konrad
Tschäpe, Museum Viadrina/Gedenk- und
Dokumentationsstätte »Opfer politischer Gewaltherrschaft«,
Frankfurt (Oder) und Dr. Mateusz Hartwich,
Kulturwissenschaftler, Berlin. Sie fand am 30. Oktober 2020 im
Schloss Cecilienhof statt – als Teil der Veranstaltungsreihe
»Bahnhof Europas. Frankfurt (Oder) 1945«, mit
der wir 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der
Potsdamer Konferenz ein Stück wechselvoller brandenburgischer,
aber auch europäischer Geschichte thematisieren. 


Die zunächst weitestgehend von Kriegshandlungen verschonte Stadt
Frankfurt (Oder) wurde 1945 massiv von den Ereignissen des
Zweiten Weltkriegs getroffen. Zum einen fiel das über
Jahrhunderte gewachsene historische Stadtzentrum in wenigen
Wochen Kriegseinwirkungen und Brandstiftungen zum Opfer. Zum
anderen wurde Frankfurt ab 1945 zu einem Umschlagplatz für
Hundertausende. Bereits im Januar 1945 erreichten erste
Flüchtlinge aus östlichen deutschen Provinzen die Oderstadt. Ab
Mai 1945 durchquerten sie ehemalige osteuropäische Zwangsarbeiter
und Kriegsgefangene auf dem Weg in ihre Heimat. Aber auch
deutsche Kriegsgefangene, politische Häftlinge, Heimkehrer,
Vertriebene und Zwangsarbeiter trafen hier zwischen 1945 und 1956
aufeinander. Infolge des Potsdamer Abkommens sollte Frankfurt
(Oder) zu einer Grenzstadt und ihr östlicher Stadtteil
Dammvorstadt zur polnischen Stadt Słubice werden, in der Menschen
aus Zentral- und Ostpolen, aber auch zuvor nach Sibirien
deportierte Polen bzw. ehemalige Gulag-Häftlinge angesiedelt
wurden. Für fast alle war Frankfurt (Oder) Station auf dem Weg in
eine ungewisse Zukunft und der Aufenthalt hier gleichzeitig von
existentieller, prägender Bedeutung.


Ein Projekt des Deutschen Kulturforums östliches Europa in
Kooperation mit dem Institut für angewandte Geschichte -
Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. und dem Museum
Viadrina in Frankfurt (Oder) im Rahmen des Themenjahres »Krieg
und Frieden. 1945 und die Folgen in Brandenburg - Kulturland
Brandenburg 2020«. Gefördert wird es durch das Kulturland
Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur
und Medien.


Titelbild: Panorama mit Blick auf die gesprengte Brücke nach
Osten, Frankfurt (Oder) 1945, Stadtarchiv Frankfurt (Oder) /
Foto: Walter Fricke


Musik: Jaspar Libuda



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