Hassliebe Soziale Medien und warum es christliche Sinnfluencer:innen braucht

Hassliebe Soziale Medien und warum es christliche Sinnfluencer:innen braucht

zu Gast: Josephine Teske
46 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Diesmal geht's im Kirchgeflüster um die Hassliebe Soziale Medien,
und ob es eigentlich christliche Sinnfluener:innen braucht. Jenni
spricht darüber mit Josephine Teske. Sie ist Pfarrerin in Hamburg
und Sinnfluencerin mit derzeit 37.000 Followern auf Instagram.
Außerdem ist sie Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), gerade auch weil sie mit ihrer Arbeit in den
Sozialen Medien so erfolgreich ist. Geplant war das nicht, erzählt
sie, "sondern ist mit der Zeit so gewachsen". Noch vor wenigen
Jahren, bei ihrem ersten Kontakt mit Sozialen Medien, war sie mega
skeptisch und hätte nie gedacht, dass sie "auf Instagram mal
arbeiten" würde. Die meiste Arbeit mache dabei gar nicht da posten,
sondern die Hintergrundarbeit: das Begleiten von Menschen,
Antworten, Kommentare moderieren. 11 Stunden pro Woche reichten
dafür nicht. Trotzdem mache sie die Social-Media-Arbeit gerade
"nebenbei", also zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben als
Pfarrerin. Als Sinnfluencer:innen bezeichnet Josephine "religiöse
Menschen, egal welchen Glauben sie haben", weil sie mit einem
bestimmten Sinn in ihrem Leben durch die Welt gehen und diese auch
prägen. Und genau das mache sie eben auch in den Sozialen Medien.
Es gehe nicht darum, anderen Antworten vorzugeben, sondern die
Menschen (die Follower) zu begleiten - in Glaubens- und
existenziellen Fragen. "Ich gebe meinen Sinn zur Inspiration, zur
Abgrenzung, zum Eigene-Antworten-finden, zum Auf-die-Suche-gehen.
Ich stelle mich sozusagen mit meinem Glauben und meinem Sein zur
Verfügung und gebe dadurch Sinn". Im Gespräch mit Jenni erzählt
Josephine, wie sie das macht, wieviel sie von sich persönlich und
auch ihrem privaten Leben preis gibt, und wo sie Grenzen zieht. Sie
spricht aber auch deutlich aus, dass von vielen Leuten - auch in
den Kirchenleitungen und -parlamenten - die Arbeit von christlichen
Sinnfluencer:innen in den Sozialen Medien unterschätzt werde,
teilweise würde sie sogar gar nicht geschätzt. Besonders
verletzende Kommentare und Direct Messages bekomme sie eigentlich
nur von Kollegen, berichtet sie. Umso mehr merkt man Josephine aber
auch an, wie sehr es ihr Freude macht, für ihre Community da zu
sein. In Sozialen Medien könnten so viele unterschiedliche
Beziehungsformen entstehen. Innerhalb der Community gebe es sehr
viel Vertrauen und Offenheit untereinander, zum Beispiel bei
Andachten via Instagram. Das habe sie so in einer klassischen
Kirchengemeinde noch nicht erlebt. Im Laufe des Gesprächs gibt sie
auch Tipps dazu, wie man sich verhält, wenn man selbst mal nicht so
gut drauf ist und sagt, dass es auch erlaubt ist, manchmal
Social-Media-Pause zu machen. Grundsätzlich gelte: "Wir wollen als
Kirche da sein, wo die Menschen sind. Also müssen wir in die
Sozialen Medien, weil da die Menschen sind, nicht nur um Menschen
zu erreichen, sondern auch, um ein Gegenpol zu sein zu Hass und
Hetze, zu Diskriminierung - mit unserer Botschaft. Das ist unsere
Verantwortung". Und am Ende verrät Josephine uns ein ganz besonders
schönes Geheimnis …

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