Wieso dieser Teil-Rückzug, Herr Dulig?

Wieso dieser Teil-Rückzug, Herr Dulig?

Was hat Sachsens SPD-Chef Martin Dulig zu seinem Teil-Rückzug bewegt? Im Podcast spricht er über die Gründe - so offen wie noch nie.
37 Minuten
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Beschreibung

vor 2 Jahren
Es ist die Personalie der Woche, das meistdiskutierte Thema in der
sächsischen Landespolitik: SPD-Landeschef Martin Dulig hat seinen
Rückzug aus der Parteispitze angekündigt. Er will trotz aller
Beteuerungen nun doch nicht mehr antreten, sondern den Weg frei
machen für "neue Impulse". Die Tür muss aufgehen, damit Menschen
sehen: "Es geht anders. Da ist nicht einer, der ewig da vorne steht
und entscheidet", begründet Martin Dulig im Sächsische.de-Podcast
"Politik in Sachsen" seine überraschende Entscheidung. Im Gespräch
mit SZ-Politikchefin Annette Binninger spricht Sachsens
Wirtschaftsminister erstmals so offen wie noch nie über seine
Gründe, ein erhebliches Stück Einfluss aufzugeben. Es gehe ihm eben
auch darum, Macht zu teilen. "Man braucht manchmal schon ein dickes
Fell, weil man für Dinge verantwortlich gemacht wird, für die man
nicht die Verantwortung trägt", sagt Dulig. "Und viele haben sich
auch hinter mir versteckt." Es sei eben ja auch "einfach, auf den
da oben, da vorne, zu zeigen", kritisiert Dulig manche seiner
Parteifreunde. Dennoch sei ihm die Entscheidung sehr schwer
gefallen. "Ich bin traurig, das kann ich nicht bestreiten", sagt
der 47-jährige Spitzenpolitiker, der seit 12 Jahren die sächsische
SPD durch ihre schwersten Zeiten geführt hat. "Ich habe mich so
lange für diese SPD aufgeopfert und gerackert. Dann schüttelt man
das nicht einfach ab." Ein längerer Prozess sei seiner Entscheidung
vorausgegangen. Es nage nach wie vor das Landtagswahl-Ergebnis an
ihm. Vor rund zwei Jahren erreichte die sächsische SPD mit 7,7
Prozent und Martin Dulig an der Spitze ihren historischen
Tiefstand. Zum Rückzug gedrängt habe ihn aber niemand, so Dulig. Er
habe aber durchaus eine wachsende Unzufriedenheit in der Partei
gespürt und sich vor allem in der Corona-Zeit, räumt er ein, zu
wenig um die Partei gekümmert. Zu möglichen Nachfolgern an der
SPD-Spitze will er sich nicht äußern. Doch er warnt: "Die SPD darf
ihren Gestaltungsanspruch nicht aufgeben. Wer glaubt, in der
Opposition als einstellige Partei Profil zu gewinnen, bloß weil man
dann immer recht hat, aber nichts umsetzen kann, der spielt mit der
Existenz der SPD." Wer diesen Gestaltungsanspruch aufgebe, drohe
'zu einer politischen Sekte', zu werden", warnt Dulig. Und wie
sieht Dulig seine Zukunft? Auch darüber spricht er ausführlich im
Podcast bei Sächsische.de.

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