Beschreibung

vor 5 Jahren
Inspiriert zu diesem Thema wurden wir von Melanie, einer unserer
letzten Interviewpartner, die eindrucksvoll schilderte, wie der
eigene Mann im Einsatz verunglückte. Dann fanden wir eine Story aus
Freiburg, die uns berührt hat und die wir gerne nacherzählen:
„Freitagabend, 20 Uhr. Meine Mutter ist zu Besuch. Ich stehe in der
Küche, koche und freue mich darauf, gleich mit meiner Familie zu
Abend zu essen. Noch schnell die Nudeln ins…Tüdeldü! Tüdeldü!
Piieep! Piieep! Shit. Alarm! Ein Blick auf das Textfeld des
Funkmeldeempfängers lässt nichts Gutes erahnen. Brand 4 –
Dachstuhlbrand. Herd aus. Schuhe an. "Bis später!" rufe ich beim
Herausrennen aus der Tür. Gerade noch hatte ich den Kochlöffel in
der Hand. Jetzt, keine zehn Minuten später, stehe ich mit unserem
Löschfahrzeug mitten auf der Straße und suche einen Hydranten. Es
ist hektisch. Es ist laut. Das Feuer kann man riechen. Den Rauch
haben wir bereits auf der Anfahrt gesehen. Es brennt in der
Seitenstraße gleich um die Ecke. Weitere Feuerwehr-,
Rettungsdienst- und Polizeifahrzeuge erreichen den Einsatzort. Die
Straßen sind gehüllt in das blaue Licht der Einsatzfahrzeuge.
Schläuche liegen umher. Jeder Gedanke dreht sich jetzt um den
Einsatz. Und zu Hause? Zu Hause stellt sich meine Familie jetzt die
Frage, ob man lieber mit dem Essen warten soll oder nicht. Genau:
oder nicht! Erst etwa fünf Stunden später bin ich wieder zurück.
Alle anderen liegen da schon im Bett. Unsere Familien, Kinder,
Freunde, Freundinnen, Eltern, Großeltern, eben alle, die uns nahe
stehen, müssen einiges mitmachen. Was geht wohl in ihnen vor, wenn
wir als freiwillige Feuerwehrfrauen und -männer einfach so aus der
Tür rausrennen? Musste das jetzt sein? Schon wieder? Wir wollten
doch gerade essen. Oder, wir wollten doch ins Kino. Oder, du
wolltest doch jetzt aufräumen. Oder, oder, oder. Erst 13 Stunden
später wieder Zuhause Naja. Wenn es nicht wichtig wäre, dann wärst
du ja nicht gegangen. Du kommst bestimmt gleich wieder zurück. Ich
erinnere mich daran, wie einmal sonntagmorgens gegen 9.30 Uhr der
Melder piepste und ich das Haus mit den Worten "Ich bringe gleich
Brötchen mit" verlassen habe. Es hatte an diesem Tag sehr viel
geregnet. Mehr als 13 Stunden später war ich wieder zu Hause.
Brötchen gab es keine mehr. Meine Partnerin? Lag schon wieder im
Bett. Es ist leider selten so, dass man zu Hause sitzt und gerade
nichts zu tun hat, wenn der Melder Alarm schlägt. Gefühlt ist man
meistens mit seinen Liebsten zusammen, wenn der Alarm kommt. Das
ist schade für uns, aber vermutlich noch schlimmer für die, die wir
verlassen. Wir könnten unsere Arbeit für die Stadt, für die
Gesellschaft nicht durchführen, wenn unsere Liebsten nicht so
verständnisvoll wären. Ganz besonders gilt der Dank denen, die uns
bei unserer Arbeit als freiwillige Einsatzkräfte bei der Feuerwehr
unterstützen. Es ist unsere Leidenschaft und euer Verständnis. Wir
wurden jetzt für einen Vortrag angefragt, bei der die Feuerwehr die
Einsatzkräfte und die Angehörigen einlädt. Unser Coaching für diese
Menschen wird genau das berücksichtigen. Wie werden Einsatzkräfte
seelisch mit Einsätzen fertig und was müssen wir tun, damit die
Angehörigen das alles ertragen? Dieser essenzielle Baustein im
Bereich unserer Hilfsorganisationen ist lange Zeit vernachlässigt
worden. Wird Zeit, dass wir uns darum kümmern! Wir wünschen dir nun
viel Spaß bei dieser Folge. Dein Team von Brand Punkt, Hermann und
Carina Mehr Infos zu unserem Vortrag:
https://brand-punkt.de/vortrag-stabil-im-einsatz/ Wir würden uns
freuen, wenn dir die Folge gefallen hat und uns deine Gedanken und
Anregungen hierzu auf Instagram, Facebook oder auf unserer Homepage
unter unserem Post mitteilst. Damit dieser Podcast künftig noch
mehr Helfer erreicht, bitten wir dich um eine 5-Sterne-Bewertung
auf iTunes. Du kannst uns natürlich auch abonnieren und die Folge
teilen.

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