Folge 061 Schätzen
Schätzen Schätzen haben wir schon ein paar Mal angesprochen und
wollen nun etwas tiefer in diese Thematik einsteigen.
Beispielsweise können wir beim Schätzen mit StoryPoints arbeiten
und benötigen für diese oft eine ReferenzStory.
40 Minuten
Beschreibung
vor 4 Jahren
Schätzen
Schätzen haben wir schon ein paar Mal angesprochen und wollen nun
etwas tiefer in diese Thematik einsteigen. Beispielsweise können
wir beim Schätzen mit StoryPoints arbeiten und benötigen für
diese oft eine ReferenzStory.
YouTube: https://youtu.be/LGEZtrcCqm0
Wir schätzen relativ
Was das denn schon wieder? Wir schätzen nicht in absoluten
Größen. Das dauert viel zu lange das genaue Gewicht eines Wombats
zu bestimmen. Wir suchen uns eine Referenz (hier der Link zu
Referenz Story) und sagen dann, dass unser zu schätzendes Item
kleiner, gleich oder größer ist als unsere Referenz. Unser Wombat
wird sich also irgendwo zwischen Katze und Lama einpendeln.
Das ging flott? Genau! Wir sagen nicht, dass etwas 2 Tage zur
Erledigung braucht, sondern genauso komplex ist, wie etwas
anderes. Dann messen wir, wie lange wir für eine der beiden
Tätigkeiten brauchen und können eine Aussage zur anderen treffen.
Der Clou: Wir sehen sogar, wenn wir schneller werden. Plötzlich
schaffen wir 2 StoryPoints pro Tag statt nur einen.
Also in einer relativen Schätzung sagen wir: Diese Aufgabe ist
leichter als die, die ich gestern gemacht habe.
Heraniterieren
Habe ich jetzt mein Wombat mit einem Elefanten verglichen und ist
mir diese Schätzung noch zu ungenau, dann kann ich weitere Tiere
einführen, die dadurch meine Schätzung genauer machen. Investiere
aber nicht zu viel Zeit in genaue Schätzungen.
Wie hoch ist die Abweichung?
Es wird Dich vielleicht überraschen, doch die relativen
Schätzungen sind in den letzten 10 Jahren in meinen Teams im
Mittel ziemlich genau gewesen und oft deutlich besser als die
absoluten Projektschätzungen.
Per Definition sind aber alle Schätzungen falsch. Sonst wären sie
ja keine Schätzungen.
Vorsicht! Wir sind Agilisten und im Komplexen Bereich unterwegs.
Im Clear und vielleicht auch im Komplizierten Bereich sind
absolute Schätzungen durchaus sinnvoller. Wenn Dir der
Unterschied noch nicht klar ist, dann hör in die Cynefin Folgen
rein.
Was können wir alles schätzen?
Alles! Du merkst es schon an unseren Beispielen. Gewicht,
Komplexität, Nützlichkeit, Preis, alles. Ich würde aber von
Zeiten und Preisen gern absehen, da diese schnell mit absoluten
Zahlen verwechselt werden. Die relative Schätzung macht sich vor
allem bei virtuellen und immateriellen Werten sehr gut. Darunter
fallen eben Komplexität und Nutzen und vielleicht auch
CostumerValue.
SNAFU
Situation Normal All Fucked Up! Wenn nach oben geschönte Zahlen
gemeldet oder präsentiert werden, dann kannst Du Dir direkt die
Schätzung sparen. Schreib gleich die Zahl hin, die Dein Chef
hören will. Alles Andere wäre Verschwendung.
Der Dialog ist das Wichtige
Wenn wir im Team schätzen ist der Dialog dazu das Wichtige. Wir
legen unsere Blickwinkel und Vorannahmen übereinander. Erst durch
diesen Dialog erkunden wir die Anforderung mit unserem
Schwarmwissen. Janina und Henry haben zum Beispiel
unterschiedliche Blickwinkel auf verschiedene Anforderungen.
Jeder übersieht vielleicht einzelne Schritte. Im Dialog finden
wir dies heraus und haben damit eine besser beschriebene
Anforderung.
Was mache ich mit der Schätzung?
Die Schätzung ist ein gutes Feedback für den ProwductOwner.
Dieser sieht ob Anforderungen sehr unklar sind und kann einen
Forecast mit den geschätzten Anforderungen machen. Gleichzeitig
kann er Fragen beantworten und Anforderungen vielleicht in
kleinere Teilsegmente zerlegen.
Niemals alles Schätzen
Über die Zeit wird sich vieles Verändern. Dann müsstest Du alles
neu schätzen. Vor allem wenn Du absolut schätzt. Ich empfehle
daher nur die nächsten Anforderungen zu schätzen und den Rest
erst einmal in Ruhe zu lassen. Musst Du einen kompletten
Projektplan aufstellen kannst Du Cluster bilden oder Du schätzt
wirklich alles. Ich behelfe mir dann gern mit Epics, die eine
Ebene höher liegen.
Unschärfe in der Schätzung
Die Unbekanntheit einer Anforderung darf vom Team auch
ausgedrückt werden. Also mit steigender Unkenntnis steigt auch
die Abweichung der Schätzung. Dies wird bei StoryPoints häufig
durch eine Fibonacci Folge ausgedrückt. Auch der Abstand der
Tiere oder ähnliches darf dann variieren.
Schätzmethoden
Leider sind wir aus der Zeit gelaufen, daher hier noch schnell
eine Auflistung möglicher Schätzmethoden:
Team Esitmation Game
Planning Poker
Bucket Estimation
Experten Schätzung
Magic Estimation
Linktipp
The Mountain Goat Software Blog
Eine Antwort sind wir Dir noch schuldig
Ganz zu Anfang habe ich gefragt, wie lange der Spaß denn dauert
und irgendwie haben wir vergessen diese Frage dann zu
beantworten. Nehmen wir an Dein komplettes Backlog hat nach der
Schätzung 400 StoryPoints. Nun beobachtest Du Dein Team, wie sie
10 StoryPoints abarbeiten und schon kannst Du diese Zeit mal 40
(400/10) nehmen und hast Dein Ergebnis. Easy und schnell. Ist das
exakt? Nein! Es ist eine Schätzung.
Get shit done,
Janina & Henry
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magst verlinke @znip_academy_agile und wir teilen deinen Like mit
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Veränderungsprozess begleiten lassen, eure größten
Komplexitätsnester auflösen und die besten Teamtipps bekommen?
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In der Podcastfolge erwähnte Folgen zur Vertiefung:
StoryPoints
ReferenzStory
Janinas Po
Agilität was bedeutet das
Cynefin
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Zusammenarbeit | Agile, Scrum, KanBan, Psychologie,
Teamentwicklung und NLP | Podcast der Znip Academy.
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etwas tiefer in diese Thematik einsteigen. Beispielsweise können
wir beim Schätzen mit StoryPoints arbeiten und benötigen für
diese oft eine ReferenzStory.
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Wir schätzen relativ
Was das denn schon wieder? Wir schätzen nicht in absoluten
Größen. Das dauert viel zu lange das genaue Gewicht eines Wombats
zu bestimmen. Wir suchen uns eine Referenz (hier der Link zu
Referenz Story) und sagen dann, dass unser zu schätzendes Item
kleiner, gleich oder größer ist als unsere Referenz. Unser Wombat
wird sich also irgendwo zwischen Katze und Lama einpendeln.
Das ging flott? Genau! Wir sagen nicht, dass etwas 2 Tage zur
Erledigung braucht, sondern genauso komplex ist, wie etwas
anderes. Dann messen wir, wie lange wir für eine der beiden
Tätigkeiten brauchen und können eine Aussage zur anderen treffen.
Der Clou: Wir sehen sogar, wenn wir schneller werden. Plötzlich
schaffen wir 2 StoryPoints pro Tag statt nur einen.
Also in einer relativen Schätzung sagen wir: Diese Aufgabe ist
leichter als die, die ich gestern gemacht habe.
Heraniterieren
Habe ich jetzt mein Wombat mit einem Elefanten verglichen und ist
mir diese Schätzung noch zu ungenau, dann kann ich weitere Tiere
einführen, die dadurch meine Schätzung genauer machen. Investiere
aber nicht zu viel Zeit in genaue Schätzungen.
Wie hoch ist die Abweichung?
Es wird Dich vielleicht überraschen, doch die relativen
Schätzungen sind in den letzten 10 Jahren in meinen Teams im
Mittel ziemlich genau gewesen und oft deutlich besser als die
absoluten Projektschätzungen.
Per Definition sind aber alle Schätzungen falsch. Sonst wären sie
ja keine Schätzungen.
Vorsicht! Wir sind Agilisten und im Komplexen Bereich unterwegs.
Im Clear und vielleicht auch im Komplizierten Bereich sind
absolute Schätzungen durchaus sinnvoller. Wenn Dir der
Unterschied noch nicht klar ist, dann hör in die Cynefin Folgen
rein.
Was können wir alles schätzen?
Alles! Du merkst es schon an unseren Beispielen. Gewicht,
Komplexität, Nützlichkeit, Preis, alles. Ich würde aber von
Zeiten und Preisen gern absehen, da diese schnell mit absoluten
Zahlen verwechselt werden. Die relative Schätzung macht sich vor
allem bei virtuellen und immateriellen Werten sehr gut. Darunter
fallen eben Komplexität und Nutzen und vielleicht auch
CostumerValue.
SNAFU
Situation Normal All Fucked Up! Wenn nach oben geschönte Zahlen
gemeldet oder präsentiert werden, dann kannst Du Dir direkt die
Schätzung sparen. Schreib gleich die Zahl hin, die Dein Chef
hören will. Alles Andere wäre Verschwendung.
Der Dialog ist das Wichtige
Wenn wir im Team schätzen ist der Dialog dazu das Wichtige. Wir
legen unsere Blickwinkel und Vorannahmen übereinander. Erst durch
diesen Dialog erkunden wir die Anforderung mit unserem
Schwarmwissen. Janina und Henry haben zum Beispiel
unterschiedliche Blickwinkel auf verschiedene Anforderungen.
Jeder übersieht vielleicht einzelne Schritte. Im Dialog finden
wir dies heraus und haben damit eine besser beschriebene
Anforderung.
Was mache ich mit der Schätzung?
Die Schätzung ist ein gutes Feedback für den ProwductOwner.
Dieser sieht ob Anforderungen sehr unklar sind und kann einen
Forecast mit den geschätzten Anforderungen machen. Gleichzeitig
kann er Fragen beantworten und Anforderungen vielleicht in
kleinere Teilsegmente zerlegen.
Niemals alles Schätzen
Über die Zeit wird sich vieles Verändern. Dann müsstest Du alles
neu schätzen. Vor allem wenn Du absolut schätzt. Ich empfehle
daher nur die nächsten Anforderungen zu schätzen und den Rest
erst einmal in Ruhe zu lassen. Musst Du einen kompletten
Projektplan aufstellen kannst Du Cluster bilden oder Du schätzt
wirklich alles. Ich behelfe mir dann gern mit Epics, die eine
Ebene höher liegen.
Unschärfe in der Schätzung
Die Unbekanntheit einer Anforderung darf vom Team auch
ausgedrückt werden. Also mit steigender Unkenntnis steigt auch
die Abweichung der Schätzung. Dies wird bei StoryPoints häufig
durch eine Fibonacci Folge ausgedrückt. Auch der Abstand der
Tiere oder ähnliches darf dann variieren.
Schätzmethoden
Leider sind wir aus der Zeit gelaufen, daher hier noch schnell
eine Auflistung möglicher Schätzmethoden:
Team Esitmation Game
Planning Poker
Bucket Estimation
Experten Schätzung
Magic Estimation
Linktipp
The Mountain Goat Software Blog
Eine Antwort sind wir Dir noch schuldig
Ganz zu Anfang habe ich gefragt, wie lange der Spaß denn dauert
und irgendwie haben wir vergessen diese Frage dann zu
beantworten. Nehmen wir an Dein komplettes Backlog hat nach der
Schätzung 400 StoryPoints. Nun beobachtest Du Dein Team, wie sie
10 StoryPoints abarbeiten und schon kannst Du diese Zeit mal 40
(400/10) nehmen und hast Dein Ergebnis. Easy und schnell. Ist das
exakt? Nein! Es ist eine Schätzung.
Get shit done,
Janina & Henry
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magst verlinke @znip_academy_agile und wir teilen deinen Like mit
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Veränderungsprozess begleiten lassen, eure größten
Komplexitätsnester auflösen und die besten Teamtipps bekommen?
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In der Podcastfolge erwähnte Folgen zur Vertiefung:
StoryPoints
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