Folge 073 Qualitätsmanagement im Agilen

Folge 073 Qualitätsmanagement im Agilen

Qualitätsmanagement im Agilen Heute geht es um das Thema Qualitätsmanagement im Agilen. Janinas Thema, sie hat schon häufiger davon berichtet, dass sie dieses oft übersehene Thema in der Agilität einmal ansprechen möchte.
33 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Qualitätsmanagement im Agilen

Heute geht es um das Thema Qualitätsmanagement im Agilen. Janinas
Thema, sie hat schon häufiger davon berichtet, dass sie dieses
oft übersehene Thema in der Agilität einmal ansprechen möchte.


Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/HTNxXcsZ_Y4
Wir müssen reden

Agilität bedeutet nun wirklich nicht, dass jeder macht, was er
will. Klar ist das toll, wenn das auch noch zusammen passt.
Gleichzeitig bedeutet das auch, dass uns Qualität nicht egal ist.
Ganz im Gegenteil.
Ohne Qualität keine Selbstorganisation. Also Selbstorganisation
braucht Qualität.

Selbstmanagement bedeutet, dass die Menschen entsprechend ihrer
Organisation selbst Entscheidungen treffen können und dürfen. In
Scrum ist diese Selbstorganisation recht gut zwischen den
Umsetzern, die entscheiden wie inhaltlich umgesetzt wird, dem
Produktverantwortlichen, der entscheidet, was als nächstes kommt
und dem Methodikverantwortlichen geregelt.


Dadurch, dass die inhaltliche Verantwortung bei den Umsetzern
bleibt, darf diese frei entschieden werden. Damit genau das
funktioniert, dürfen wir uns aufeinander verlassen können.
Beispielsweise ist es sehr hilfreich, dass alle im Team die
gleiche Vorstellung davon haben, was guten Code auszeichnet oder
was ein gutes Werkzeug ist.


Sprecht also darüber, was ein qualitativ guter Output ist.


Wann ist eine Software gut wartbar oder was muss sie erfüllen um
ISO-Normen zu erfüllen?


Wenn am Ende eine schwache Qualität herauskommt und das beim
Kunden auffällt, dann kann es schnell vorkommen, dass ein Manager
in das Team hineinmanaged um vermeintlich die Qualität zu
steigern. Dies wirkt natürlich der Selbstorganisation entgegen.
Aber wir arbeiten doch iterativ!

„Jetzt arbeiten wir doch aber iterativ in kurzen Zyklen. Jetzt
kann ich mir als Projektleiter doch nicht leisten, dass das
nächste Inkrement der ISO-Norm entspricht, weil wir nicht genug
Zeit dafür haben.“ – Ohhh, diese Haltung wird später richtig
teuer! #TechnischeSchulden


Hast Du schon Projekte erlebt, die keine Zeit mehr hatten und mal
eben schnell einen Workaround produktiv gebracht haben? Der hat
genau wie lange gehalten? Ich wette sehr lange, bis sich keiner
mehr daran erinnern konnte und es dann produktiv krachte. Das ist
der Moment wo es richtig teuer wird. Das ist nicht agil. Im
Agilen sind wir proaktiv unterwegs.


Das Problem hierbei ist, dass wir oft denken, dass Dinge fertig
sind, sobald wir sie Menschen gezeigt haben und diese von ihnen
abgenommen wurden. Es ist auch nicht so leicht dann noch eine
Iteration anzuhängen in der gefühlt nichts vor Kunde passiert.
Viele Projektleiter neigen daher dazu dann einfach neue
Funktionen zu implementieren.
Qualitätsvereinbarung zwischen Produktverantwortlichem und Team

Auch die Qualität zwischen Product Owner und Entwicklern darf
entsprechend geklärt werden. Also welche Qualität brauchen die
Anforderungen, damit sie umgesetzt werden können und welche
Qualität erwartet die Product Ownerin vom Team. Dafür gibt es zum
Beispiel die Dokumente Definition of Ready und Definition of
Done.
Wie kriege ich denn Qualität in Agile Projekte?

Wenn wir jetzt einen einwöchigen Sprint hätten und entsprechend
schnell liefern sollen, wie kriegen wir denn da jetzt Qualität
rein? Klingt ganz einfach und ist es manchmal auch: Schneide die
Aufgaben klein. Wenn Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen
ist auch nicht der erste Schritt die Steuererklärung zu machen,
sondern vielleicht den Teller in die Küche zu bringen. Der
nächste Schritt könnte sein den Teller sogar in die Spülmaschine
einzuräumen.


Diese qualitativ hochwertigen Projekte kommen auch sehr oft bei
der Führung besser an, da sie liefern, was sie versprechen und es
keine bösen Überraschungen gibt. Das Projekt läuft einfach.
Agilität überhaupt erst möglich durch Qualität

Agilität handelt viel von Experimenten, Ausprobieren und kreative
Ideen einbringen. Dies wird durch eine gute Qualität überhaupt
erst möglich, denn nur so kann ich mir sicher sein, dass das
Produkt das Experiment auch aushält und dadurch nicht gefährdet
wird. Sonst ist das Experiment ein großes Wagnis und vielleicht
lässt sich gar nicht mehr feststellen, woran es denn ein
vermeintlicher Fehler lag.


Gleichzeitig ist nicht nur die Wartbarkeit gesteigert, sondern es
fällt auch leichter neue Funktionen hinzuzufügen. Ich kenne große
Softwareprojekte, die Fehler haben, die so tief unter der
Oberfläche liegen, dass sich da keiner mehr rantraut.


Durch entsprechende Qualität kann das Produkt selbst auch eine
gewisse Resilienz erreichen. Gerade diese Resilienz ist einer
komplexen Welt, die sich ständig und immer schneller ändert, sehr
wichtig.
Qualität der Interaktionen

Ganz häufig scheitern Agile Transitionen daran, dass die Qualität
der Schnittstellen nicht betrachtet wurde. Häufig ist den
Menschen in der Organisation nicht bekannt wie Dinge reinkommen
oder rausgehen. Dies ist aber immens wichtig um entsprechende
Qualität für nachfolgende Prozesse oder Kunden zu liefern und
vielleicht sogar darauf hin zu optimieren. Wenn wir dies nun
skalieren wollen und es vorher nicht sauber ist, dann handeln wir
uns massig Probleme ein.


Genau dafür haben wir Agilisten in der Organisation um auf diese
Schnittstellen zu achten.
Automatisierung ist wichtig

Vieles von der Qualität darf wegautomatisiert werden um sie in
jeder Iteration auch halten zu können. Das schafft Sicherheit und
nimmt die Komplexität aus der Entwicklung und dem
Projektmanagement. Mir hilft es ungemein, wenn ich nach einer
Änderung direkt das Feedback bekomme ob diese gut war oder nicht.
Hierfür möchte ich nicht lange auf einen nachfolgenden Prozess
warten, sondern einen Automaten haben, der immer gleichbleibend
die Qualität überprüft.
Qualität hilft gegen Fluktuation

Oft wird Fluktuation in Unternehmen stark unterschätzt. Dabei ist
sie sehr teuer, da Wissen abfließt, ich darf neue Menschen
finden, diese einarbeiten und vielleicht haben viele
Mitarbeitende bereits innerlich gekündigt. Eine Ursache dafür ist
schlechte Qualität, die zum Beispiel zu einem ständigen
Feuerlöschmodus führt oder, dass kaum Dinge geändert werden
können. Dies macht Mitarbeitende unzufrieden, so dass diese eher
bereits sind zu gehen. Qualität schafft hier ein besseres
Arbeitsumfeld, in dem die Menschen sich gern einbringen.


 


Get shit done,


Janina & Henry


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