Folge 076 Wertearbeit
Wertearbeit Wertearbeit ist wichtig und gleichzeitig nicht das
Thema mit dem ich direkt bei einem neuen Team anfange. Der Sprung
ist oft zu groß und die meisten Menschen sind direkte Ergebnisse
gewohnt. Wertearbeit ist nachhaltiger und langfristiger fü...
30 Minuten
Beschreibung
vor 4 Jahren
Wertearbeit
Wertearbeit ist wichtig und gleichzeitig nicht das Thema mit dem
ich direkt bei einem neuen Team anfange. Der Sprung ist oft zu
groß und die meisten Menschen sind direkte Ergebnisse gewohnt.
Wertearbeit ist nachhaltiger und langfristiger für Dein
Unternehmen und Team. Diese zahlt direkt auf das Mindset ein, von
dem wir Agilisten so gern reden.
Unsere Werte bilden schließlich die Basis unserer Arbeit. Und die
Zusammenarbeit im Unternehmen ist geprägt von diesen Werten. Es
lohnt sich also sich mit seinen Werten zu beschäftigen.
Die große Frage ist also „Welche Werte möchte ich als kollektives
Verständnis haben und welche Haltung brauche ich um dieses
Verständnis herzustellen?“.
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/r1JfaTpwo4Q
Das Set der Unternehmenswerte
Viele Unternehmen machen sich Gedanken darüber, für welche Werte
das Unternehmen stehen soll. Oft auf mehrtägigen Klausuren, wo
sich das Management versammelt und die nächsten Unternehmenswerte
auskungelt. Sicherlich mit viel Bedacht und gut ausgearbeitet. So
hat auch Znip 5 Unternehmenswerte. Offenheit, Spaß,
Nachhaltigkeit, Pioniergeist und Flexibilität.
Viele Unternehmen gehen nun her und kommunizieren diese Werte
über Plakate oder die Managementhierarchien. Meistens als
Aufzählung, wie ich es gerade gemacht habe. Doch die
Mitarbeitenden waren bei der Findung der Werte nicht dabei und
kennen daher den Dialog dazu nicht.
Kannst Du die Werte Deines Unternehmens aufzählen?
Wenn die Werte einfach nur platt durch Print kommuniziert werden
bleiben sie eher selten haften und werden noch seltener mit Leben
gefüllt. Oft ändert sich dadurch gar nichts im Unternehmen und
viele können von außen sehen, dass das Unternehmen doch nicht für
diese Werte steht. Für mich ist bereits ein guter Indikator ob
Mitarbeitende die Werte überhaupt benennen können.
Durch reinen Print funktioniert Wertearbeit eben nicht.
Dein Unternehmen hat sich beispielsweise Mut als Wert ausgesucht
und druckt dies nun auf Plakate. Weißt Du genau was sie damit von
Dir erwarten? Glaubst Du, dass sich so der Wert im Unternehmen
etabliert? Hilft es Dir, wenn sie noch eine Definition aus dem
Lexikon beilegen?
Oft können wir an der Stelle auch Sarkasmus beobachten.
Ich kann mir vorstellen, dass gerade Personalabteilungen wollen,
dass die Werte viel bekannter sind. Vor allem unter den
Mitarbeitenden. Und in diese Werten soll bestimmt auch mehr Leben
stecken.
Wertearbeit geht anders
Wertearbeit ist vielmehr ein Dialog und das Ausarbeiten von neuen
Narrativen. Also Geschichten zum Unternehmen oder Team, die wir
uns erzählen.
Als Kinder lesen uns meistens unsere Eltern nicht aus dem Lexikon
vor „Mut bedeutet folgendes…“ und „Respekt ist jenes…“.
Stattdessen lernen wir häufig erst hinterher, welche Tätigkeit
welchen Wert beinhaltet hat. Dass Du gerade auf der Bühne warst,
war mutig. Dass Du die Tür aufgehalten hast, war respektvoll. Und
so weiter. In Henrys Welt verknüpft das Gehirn nun diese
Situation, als Film, mit einem entsprechenden Tag. Wenn wir nun
auf einen Wert, also zum Beispiel Augenhöhe, angesprochen werden,
dann sucht unser Gehirn nach allen Filmen mit diesem Tag und
leitet daraus eine oder mehrere Gemeinsamkeiten ab. Jetzt kommt
das witzige: Wenn meine Behauptung stimmt, dann haben wir
wahrscheinlich sehr viele unterschiedliche Filme im Kopf, die zu
unterschiedlichen Interpretationen führen. Genau diese Filme gilt
es in der Wertearbeit miteinander abzugleichen. Wann hast Du den
Wert Spaß erlebt? Wie war das?
Jetzt aufpassen! Viele Menschen, die noch ungeübt darin sind über
Erlebnisse zu sprechen ersetzen dann gern eine Nominalisierung
(Wert) gegen eine andere. Beispielsweise Spaß ist für mich, wenn
jemand Humor hat. Das ist Nebel in Tüten. Besser wäre: Spaß ist
für mich, als Janina letztens vor Lachen vom Stuhl gekippt ist,
als sie über ihren eigenen Witz gelacht hatte. Das beste am Witz
war, wie sie dazu gelacht hat. – damit kannst Du schon etwas mehr
anfangen. ist das noch immer etwas schwammig? Ja und das ist
okay, wir wollen keine exakte Definition von jedem, sondern
unsere Geschichten miteinander abgleichen und vielleicht die
Datenbank erweitern.
Der Abgleich macht es! Auch ohne konkrete Maßnahmen, Regeln und
Dokumentationen.
Wie denn jetzt nun?
Wie bereits gesagt ist darüber sprechen das Entscheidende. Und
zwar nicht über alle Werte auf einmal, dann wird es wieder zu
viel, sondern Stück für Stück über die Werte.
Janina und Henry bedienen sich dabei den Kalendermonaten. Im
Januar dreht sich alles über Offenheit, im Februar ist
Nachhaltigkeit dran, im März Spaß, etc.
In diesem Monat achten wir alle besonders auf diesen Wert und
richten auch einen Gesprächstermin dazu im Team ein. Eine halbe
Stunde über den Wert quatschen und Geschichten abgleichen. jeder
im Team teilt seine Geschichten, wo sie diesen Wert wahrgenommen
hat. Jeder, also auch auf die sonst eher ruhigen Menschen achten
und facilitieren. Beispielsweise durch ein Redetoken, welches
derjenige der gesprochen hat an das nächste Teammitglied
weitergibt. 30 bis 60 Minuten sollte ausreichen. Damit Du auch
einen Richtwert hast. Angenehme Atmosphäre! Möglichst alle stehen
dabei.
Darf man dann Vereinbarungen für das Miteinander treffen? Klar!
Ist aber kein muss!
Was dann noch die Kirsche auf der Sahne wird, ist wenn wir diese
Geschichten in einem Culture Book, in einer art Wiki, sammeln. So
können auch neue Menschen in der Organisation sich zu den
Geschichten belesen und wir sie einfach sammeln. Hier muss das
Einstellen und teilen von Geschichten besonders leicht sein.
Vielleicht auch ein Podcast.
Wenn Du möchtest kannst Du nun auch Wertegefäße bilden. Auf jedes
Gefäß kommt ein Wert drauf. Teammitglieder schreiben nun auf
Zettel, wenn sie den Wert erlebt haben und schmeißen diesen
Zettel in das Gefäß. Zu Retrospektiven, einmal im Jahr oder jeden
Monat werden die Gefäße geleert und die Dinge miteinander
geteilt. Daran kannst Du auch schnell sehen, wenn ein Wert
besonders häufig wahrgenommen wird.
Get shit done,
Janina & Henry
Gefällt dir die Podcastfolge? Dann empfiehl sie gerne anderen
weiter, z.B. indem du die Folge in deiner Story teilst. Wenn du
magst verlinke @znip_academy_agile und wir teilen deinen Like mit
unseren Hörern.
Du möchtest dich von uns in der Tiefe in eurem
Veränderungsprozess begleiten lassen, eure größten
Komplexitätsnester auflösen und die besten Teamtipps bekommen?
Dann bewirb dich gerne für unser True Leader Coaching:
https://znip.academy/produkt/scrum-master-coaching – Durch deine
Bewerbung hast du die Chance auf einen der nächsten freien
Plätze.
In der Podcastfolge erwähnte Folgen zur Vertiefung:
Teams
Mindset
Agilität
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Teamentwicklung und NLP | Podcast der Znip Academy.
Wertearbeit ist wichtig und gleichzeitig nicht das Thema mit dem
ich direkt bei einem neuen Team anfange. Der Sprung ist oft zu
groß und die meisten Menschen sind direkte Ergebnisse gewohnt.
Wertearbeit ist nachhaltiger und langfristiger für Dein
Unternehmen und Team. Diese zahlt direkt auf das Mindset ein, von
dem wir Agilisten so gern reden.
Unsere Werte bilden schließlich die Basis unserer Arbeit. Und die
Zusammenarbeit im Unternehmen ist geprägt von diesen Werten. Es
lohnt sich also sich mit seinen Werten zu beschäftigen.
Die große Frage ist also „Welche Werte möchte ich als kollektives
Verständnis haben und welche Haltung brauche ich um dieses
Verständnis herzustellen?“.
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/r1JfaTpwo4Q
Das Set der Unternehmenswerte
Viele Unternehmen machen sich Gedanken darüber, für welche Werte
das Unternehmen stehen soll. Oft auf mehrtägigen Klausuren, wo
sich das Management versammelt und die nächsten Unternehmenswerte
auskungelt. Sicherlich mit viel Bedacht und gut ausgearbeitet. So
hat auch Znip 5 Unternehmenswerte. Offenheit, Spaß,
Nachhaltigkeit, Pioniergeist und Flexibilität.
Viele Unternehmen gehen nun her und kommunizieren diese Werte
über Plakate oder die Managementhierarchien. Meistens als
Aufzählung, wie ich es gerade gemacht habe. Doch die
Mitarbeitenden waren bei der Findung der Werte nicht dabei und
kennen daher den Dialog dazu nicht.
Kannst Du die Werte Deines Unternehmens aufzählen?
Wenn die Werte einfach nur platt durch Print kommuniziert werden
bleiben sie eher selten haften und werden noch seltener mit Leben
gefüllt. Oft ändert sich dadurch gar nichts im Unternehmen und
viele können von außen sehen, dass das Unternehmen doch nicht für
diese Werte steht. Für mich ist bereits ein guter Indikator ob
Mitarbeitende die Werte überhaupt benennen können.
Durch reinen Print funktioniert Wertearbeit eben nicht.
Dein Unternehmen hat sich beispielsweise Mut als Wert ausgesucht
und druckt dies nun auf Plakate. Weißt Du genau was sie damit von
Dir erwarten? Glaubst Du, dass sich so der Wert im Unternehmen
etabliert? Hilft es Dir, wenn sie noch eine Definition aus dem
Lexikon beilegen?
Oft können wir an der Stelle auch Sarkasmus beobachten.
Ich kann mir vorstellen, dass gerade Personalabteilungen wollen,
dass die Werte viel bekannter sind. Vor allem unter den
Mitarbeitenden. Und in diese Werten soll bestimmt auch mehr Leben
stecken.
Wertearbeit geht anders
Wertearbeit ist vielmehr ein Dialog und das Ausarbeiten von neuen
Narrativen. Also Geschichten zum Unternehmen oder Team, die wir
uns erzählen.
Als Kinder lesen uns meistens unsere Eltern nicht aus dem Lexikon
vor „Mut bedeutet folgendes…“ und „Respekt ist jenes…“.
Stattdessen lernen wir häufig erst hinterher, welche Tätigkeit
welchen Wert beinhaltet hat. Dass Du gerade auf der Bühne warst,
war mutig. Dass Du die Tür aufgehalten hast, war respektvoll. Und
so weiter. In Henrys Welt verknüpft das Gehirn nun diese
Situation, als Film, mit einem entsprechenden Tag. Wenn wir nun
auf einen Wert, also zum Beispiel Augenhöhe, angesprochen werden,
dann sucht unser Gehirn nach allen Filmen mit diesem Tag und
leitet daraus eine oder mehrere Gemeinsamkeiten ab. Jetzt kommt
das witzige: Wenn meine Behauptung stimmt, dann haben wir
wahrscheinlich sehr viele unterschiedliche Filme im Kopf, die zu
unterschiedlichen Interpretationen führen. Genau diese Filme gilt
es in der Wertearbeit miteinander abzugleichen. Wann hast Du den
Wert Spaß erlebt? Wie war das?
Jetzt aufpassen! Viele Menschen, die noch ungeübt darin sind über
Erlebnisse zu sprechen ersetzen dann gern eine Nominalisierung
(Wert) gegen eine andere. Beispielsweise Spaß ist für mich, wenn
jemand Humor hat. Das ist Nebel in Tüten. Besser wäre: Spaß ist
für mich, als Janina letztens vor Lachen vom Stuhl gekippt ist,
als sie über ihren eigenen Witz gelacht hatte. Das beste am Witz
war, wie sie dazu gelacht hat. – damit kannst Du schon etwas mehr
anfangen. ist das noch immer etwas schwammig? Ja und das ist
okay, wir wollen keine exakte Definition von jedem, sondern
unsere Geschichten miteinander abgleichen und vielleicht die
Datenbank erweitern.
Der Abgleich macht es! Auch ohne konkrete Maßnahmen, Regeln und
Dokumentationen.
Wie denn jetzt nun?
Wie bereits gesagt ist darüber sprechen das Entscheidende. Und
zwar nicht über alle Werte auf einmal, dann wird es wieder zu
viel, sondern Stück für Stück über die Werte.
Janina und Henry bedienen sich dabei den Kalendermonaten. Im
Januar dreht sich alles über Offenheit, im Februar ist
Nachhaltigkeit dran, im März Spaß, etc.
In diesem Monat achten wir alle besonders auf diesen Wert und
richten auch einen Gesprächstermin dazu im Team ein. Eine halbe
Stunde über den Wert quatschen und Geschichten abgleichen. jeder
im Team teilt seine Geschichten, wo sie diesen Wert wahrgenommen
hat. Jeder, also auch auf die sonst eher ruhigen Menschen achten
und facilitieren. Beispielsweise durch ein Redetoken, welches
derjenige der gesprochen hat an das nächste Teammitglied
weitergibt. 30 bis 60 Minuten sollte ausreichen. Damit Du auch
einen Richtwert hast. Angenehme Atmosphäre! Möglichst alle stehen
dabei.
Darf man dann Vereinbarungen für das Miteinander treffen? Klar!
Ist aber kein muss!
Was dann noch die Kirsche auf der Sahne wird, ist wenn wir diese
Geschichten in einem Culture Book, in einer art Wiki, sammeln. So
können auch neue Menschen in der Organisation sich zu den
Geschichten belesen und wir sie einfach sammeln. Hier muss das
Einstellen und teilen von Geschichten besonders leicht sein.
Vielleicht auch ein Podcast.
Wenn Du möchtest kannst Du nun auch Wertegefäße bilden. Auf jedes
Gefäß kommt ein Wert drauf. Teammitglieder schreiben nun auf
Zettel, wenn sie den Wert erlebt haben und schmeißen diesen
Zettel in das Gefäß. Zu Retrospektiven, einmal im Jahr oder jeden
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geteilt. Daran kannst Du auch schnell sehen, wenn ein Wert
besonders häufig wahrgenommen wird.
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