117 Marketing
Marketing In eigener Sache: Psychologische Sicherheit auf
03.01.2023 verschoben – Early Bird bis 30.11.2022 – Studenten
kostenlos Passend dazu sprechen wir heute über eine der wichtigsten
Aufgaben der Product Ownerin Heute ist Janina nicht da und das w...
37 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
Marketing
In eigener Sache: Psychologische Sicherheit auf 03.01.2023
verschoben – Early Bird bis 30.11.2022 – Studenten kostenlos
Passend dazu sprechen wir heute über eine der wichtigsten
Aufgaben der Product Ownerin
Heute ist Janina nicht da und das wird in nächster Zeit öfter
passieren, dass wir alleine aufnehmen. Grund dafür ist, dass
unsere Kalender mit Seminaren, Trainings und sonstigem, wie
Hochzeiten, voll sind. Ja vor allem Seminare, die wir besuchen,
denn nichts ist wichtiger als die ständige Weiterbildung.
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/FdVlLSp4k3g
Kein Vertrieb oder Verkauf
Doch zum heutigen Thema: Marketing
Hä? Wird das jetzt so ein Vertriebspodcast? Nein, mir geht es um
was ganz anderes und Vertrieb kann ich Dir sowieso nicht
erzählen, ist nicht meine Paradedisziplin. Ich kenne zwar die
Prinzipien, wie Scarcity (Verknappung), Reziprozität, Kontrast
und Kuriosität. Ja okay, das spielen wir wirklich eher zufällig.
Also ich kenne diese Prinzipien und möchte niemanden durch
künstliche Verknappung, große Rabatte zu vorher teuer gemachten
Produkten oder ähnlichem überzeugen. Heißt nicht, dass ich hier
nicht auch dazu lerne und vielleicht doch einmal Dinge einfließen
lasse. Jedenfalls je mehr ich über Manipulation weiß, desto
weniger habe ich Bock diese bei Dir einzusetzen, da mir
persönlich Freiheit und damit verbunden freie Entscheidungen sehr
wichtig sind.
Das Thema
Worum es mir heute geht ist eher das sich selbst und vor allem
sein Produkt und Team zu vermarkten. Meiner Meinung nach eine der
wichtigsten Aufgaben der Product Ownerin und auch von
Projektmanagerinnen. Ja Grüße an meine Bubble! Diese Folge ist an
euch gerichtet!
Jetzt das kuriose, warum ich das Thema aufmache: Ich sehe kaum,
dass Marketing gemacht wird.
Hier möchte ich ein bisschen aufrütteln. Ich möchte, dass ihr das
als Teil eures Jobs anseht und euch auch entsprechend darin
weiterbildet
Aus meinen IT-Zeiten kenne ich noch den Spruch „Gute IT sieht man
nicht!“ – und das stimmt, meist fällt uns die IT nur auf, wenn
sie nicht richtig funktioniert. Und beide Zustände sind nicht
ganz so geil, also wenn jeder auf Dein Produkt schimpft, weil es
so schlecht ist, oder wenn niemand das Team oder die Firma hinter
dem Produkt wahrnimmt, weil es einfach selbstverständlich ist.
Warum das so fatal ist
Es gibt Teams, deren Backlog läuft leer. Bitte nicht falsch
verstehen, es ist ein richtig guter Zustand, wenn man mit seinem
Projekt fertig ist und dieses beenden kann. Eigentlich ein Grund
zum Feiern und auch ich schätze es sehr, wenn ich Projekte
beenden kann.
Doch in vielen Firmen hängt hier die Karriere, Teamidentität,
Bonus und ähnliches dran. In solchen Fällen empfinden es die
Teams als sehr schlimm, wenn der Arbeitsvorrat leer wird.
Ich finde es gut in dem Fall bereits neue Projekte in Aussicht zu
haben und diese vielleicht mit dem ganzen oder Teilen des
eingeschwungenen Teams weiterbearbeiten zu können. Ohne
Marketing, aber vielleicht kein neuer Auftrag.
Jetzt kommt das Hauptproblem: Kürzungsrunde im Unternehmen. Es
müssen 20% der Ausgaben eingekürzt werden. Wo kürzt man am
liebsten? Genau, bei den Projekten die niemand als wichtig
erachtet oder sogar niemand kennt. Im Zweifel Dein Projekt.
Bist Du IT-Admin? Wozu braucht man 5 davon, wenn die IT im
Unternehmen doch läuft?
Kann man die Softwareentwicklung des Produktes vielleicht an eine
Externe Firma in Indien vergeben, die das auf dem Papier zum
halben Preis macht?
Die Probleme die dadurch entstehen merken viele Firmen erst
hinterher. Beispielsweise, dass die Anforderungen an die Software
nicht mehr verstanden werden oder die IT dann doch nicht mehr
funktioniert, oder überall Sicherheitslücken hat. Die entlassenen
Menschen sind aber schon längst weiter gezogen… Jetzt potenzieren
sich die Probleme…
Es ist also verdammt noch einmal Deine Aufgabe Marketing zu
machen. Nicht nur für Dich selbst, sondern damit Dein Unternehmen
auch weiß, was es für tolle Produkte und Menschen hat!
Das ist doch aber Aufgabe des Vertriebs oder des
Chefs!
Really?!
Wie viel Verantwortung hast Du für Dein Projekt? Für Dein Team?
Deine Firma? Dein Leben?
Klar könnte Dein Chef vielleicht mehr positionieren, was Dein
Team alles tolles macht. Doch woher soll er das wissen? Und was
hilft es Dir am Ende rumzujammern, dass er das nicht in den
entsprechenden Gremien und Runden vorgetragen hätte?
Mal ein Beispiel
Von mir ist die Software CADGlyph. Ein Tool zur dreidimensionalen
Darstellung und Optimierung von Text und Bildern im CAD. Also im
dreidimensionalen Raum. Eine Funktion, wo viele vielleicht sagen
würden „Na das ist doch der Standard, den ich erwarte!“. Ist es
überraschender Weise nicht. Jedes Bauteil in der
Automobilindustrie hat mindestens eine Teilenummer und diese wird
mit Hand draufkonstruiert. Das kostet etwa 2 bis 40h zusätzlich
zur Konstruktionszeit eines jeden Bauteils. Zudem lässt sich dann
der Teil mit dem Text nur schwerlich vorher in Crashs berechnen.
Ein Problem, welches ich für einen Automobilkonzern gelöst habe.
Das Tool hat nur kaum einer eingesetzt. Warum? Woher sollte ein
Konstrukteur wissen, dass es existiert? Ich schaute mir das an
und sprach mit ein paar Konstrukteuren und stellte schnell fest,
dass das Marketing das Problem war. Jeder der das Tool einmal
nutze stellte sofort die enorme Arbeitserleichterung fest. Da ich
damals für einen Konzern tätig war trug ich dies meinem Chef vor
und er lehnte ab die Fachbereiche zu besuchen und sie proaktiv
auf unsere Produkte aufmerksam zu machen. Die by the way intern
auch noch kostenlos waren. Er lehnte es ab, mit der Begründung,
dass mich kein Fachbereich damit beauftragt hätte und wir als IT
nur mit Auftrag handeln.
Eine Haltung die bis heute noch immer viele Projektleiter haben.
Ich hoffe Du erkennst das Henne-Ei Problem, welches wir
selbstständig lösen können.
Ähnliches
Ähnlich ist es bei der Znip Academy. Und ja ich Maße mir nicht an
zu behaupten ich sei gut im Marketing. Der Kern ist doch aber,
wie könnte ich behaupten „Du sollst etwas bei uns buchen!“ oder
„Komm zum Heldentreff!“, wenn ich Dir noch gar nicht mitgeteilt
habe, was wir alles anbieten. Agilität und Scrum hast Du
sicherlich schon mitbekommen, doch der eigentliche Punkt der Znip
Academy ist, dass wir uns deutlich tiefer mit den Frameworks und
den Menschen im System beschäftigen und daher Lehren können, wie
beispielsweise Menschen und vor allem Teams funktionieren.
Mit welch hellen Sonnenstrahlen, die gerade durch die Wolken
brechen, das Licht auf ein Produkt, wie Teamphasen kompakt fallen
kann. Wie herrlich es nach Freundschaft im Büro duftet, wenn wir
Psychologische Sicherheit hergestellt haben.
Wie sollst Du auf die Idee kommen das zu buchen, wenn wir keinen
Kanal bilden um Dir überhaupt mitzuteilen, dass es das gibt und
was darin für Dich alles tolles zu erfahren gibt?
Ähnlich ist es mit Deinem Projekt! Als Product Ownerin ist es
Deine Aufgabe allen anderen mitzuteilen, was euer Produkt kann
und warum das Team dahinter so gut ist. Muss das immer ein
Podcast sein? Nein, es gibt Communities, Konferenzen,
Regellrunden, vielleicht sogar Steuerkreise. Seid sichtbar!
The Problem
Da wir selbst viel in der Teamgestalter-Bubble unterwegs sind,
unterhalten wir uns häufiger darüber, was eine Scrum Masterin
eigentlich so die ganze Zeit macht. Vor allem, wenn das Team
läuft. Allzu selten schauen wir darauf, was eine Product Ownerin
eigentlich so außerhalb der Events und Rituale macht. Also klar,
wir sehen sie zum Daily, im Review, Planning und Refinement. Ich
hoffe wir sehen unsere Product Ownerin auch zur Retrospektive.
Und die Zeit dazwischen? Klar das Refinement ist vorzubereiten
und das Backlog zu priorisieren. Doch braucht man dafür die ganze
Arbeitszeit? Vor allem wenn das Team bereits grob weiß was zu tun
ist?
Viele Product Ownerinnen nehmen daher neue Projekte an. Häufig
auch, weil die Chefs gar nicht sehen, was es alles zu tun gibt.
#Marketing
Oftmals auch, weil unsere Product Owner (und da nehme ich mich
nicht aus) denken „Ach wenn ich ein Projekt im Griff habe, dann
schaffe ich auch zwei“. Oder drei? Ist ja ehh alles ähnlich… Und
sichert die eigene Karriere.
Jetzt kommt aber der Henry mit seinen Messungen in Teams und
stellt fest, dass sobald der Product Owner ein neues Team
zusätzlich übernimmt, dass die Velocity um etwa 25% sinkt. Jedes
Mal. Also von den 75% gehen noch einmal 25% ab, beim dritten
Projekt. Die Gründe dafür sind vielschichtig und sprengen diese
sowieso schon lange Folge. Gern im Heldentreff.
Nutze die übrige Zeit
Nutze jetzt einfach die übrige Zeit für Marketing. Oder wie es
vielleicht besser zu Dir passt, für Stakeholdermanagement. Wann
warst Du das letzte Mal bei Deinem Kunden? Bist du regelmäßig,
also mindestens 2x im Monat bei einem Deiner Kunden oder
Anwender?
Ja nutze die Zeit und sprich mit Deinen Anwendern und Kunden.
Warum haben sie sich gerade für dieses Produkt entschieden? Was
könnte man besser machen? Passen die Anforderungen, die Du Dir
für die nächsten Releases vorgenommen hast zum Kunden? Und by the
way, kennt er schon diese super tolle Funktion von Deinem
Produkt?
Letztens hat ein guter Freund verblüfft bei mir entdeckt, dass
man Screenshots auf dem Handy machen kann indem man 2x mit dem
Knöchel drauf tippt. Ausschnitte übrigens auch. Woher erfahren
Deine Anwender solche Dinge?
Machen kannst Du das Marketing übrigens in dem Du Deine
Zielbereiche besuchst, vielleicht auch welche, die noch keine
Kunden sind, mit Menschen einen Kaffee trinkst und einfach nur Da
bist, zuhörst und auch selbst ein bisschen erzählst. Das ist auch
der Grund, warum ich glaube, dass unser guter Freund Marcel von
Natur aus ein richtig guter Marketingmensch ist. Ich weiß nicht
einmal ob er das selbst auf dem Schirm hat, da er oft anders
eingesetzt wird. Ich sehe jedenfalls seine Stärke in diesen
unverbindlichen, zufälligen und stets netten Unterhaltungen.
Nicht um etwas zu verkaufen, sondern einfach zu zeigen, dass man
da ist.
Zeig auf wie viel Wert Dein Team dem Unternehmen bringt. Gerne
auch mit Holzdollarn oder ähnlichen Rechnungen. Bring Deine
Kunden dazu die Leistung nicht als selbstverständlich anzusehen,
sondern gegenzurechnen. Wie viel Business Value produziert das
Team pro Jahr?
Und jetzt kommen die Vorteile
Plötzlich wird durch die Nähe Dein Produkt viel besser gesehen.
Deshalb empfehle ich übrigens auch immer DevOps Teams.
Du kommst schneller an wirklich relevante Anforderungen ran.
Deine Kunden verteidigen vielleicht sogar Dein Produkt in
Budgetrunden, weil sie wissen was sie daran haben. Es ist also
gut die Freundschaften aufzubauen.
Und das für mich Beste ist, dass auch andere Projekte wissen,
dass da ein Team ist, welches coole Dinge entwickelt und können
vielleicht Synergien nutzen. Ich merke das gerade bei Teams, die
sich mit Datenaustausch an Schnittstellen auskennen. Die können
meist mit wenig Aufwand Probleme anderer Projekte mit lösen.
Ich finde es auch mächtig, dass durch den Dialog Du überprüfen
kannst, ob Deine Anwender ähnliche Probleme haben, für die man
vielleicht auch Lösungen finden kann. Bei der Znip Academy ist
das beispielsweise das Imposter Phänomen, welches gerade bei
frischen Scrum Masterinnen verbreitet zu sein scheint und wir
auch dafür Lösungen suchen, wie beispielsweise den kostenlosen
Austausch im Heldentreff.
Marketing als Scrum Masterin
Gerade die Agilen Teams retten den Unternehmen immer wieder den
Arsch, da sie schnell reagieren können und den Karren aus dem
Dreck ziehen, den andere Projekte dort reingefahren haben. Du
willst, dass diese Dinge in Erinnerung bleiben und gewürdigt
werden. Zudem wäre es dann mal gut Projekte gleich Agil
aufzusetzen statt immer nur das Feuerwehr eingesetzt zu werden.
Genau dies darf entsprechend hervorgehoben und oft kommuniziert
werden. Das ist nicht nur Aufgabe der Produrct Ownerin, sondern
vor allem auch der Scrum Masterin. Dabei darfst Du auch zeigen,
welche positiven Effekte und Einsichten durch Agilität gewonnen
werden. Beispielsweise die Veränderung der Velocity bei
Experimenten.
Auch die Führungskräfte dürfen auf dem Schirm haben wie wichtig
entsprechende Skills, wie Facilitation oder gutes
Stakeholdermanagement sind. Denn Scrum Masterinnen werden oft nur
als zusätzliche Kosten ohne wirklichen Nutzen angesehen. Und ich
kann es ihnen kaum verübeln, da wir oft kein Marketing betreiben
und natürlich Controller so wenig unseren Nutzen sehen. Das ist
übrigens auch oft der Grund, warum Product Ownerinnen mehrere
Projekte bekommen. Es sieht auf dem Papier günstiger aus und ist
ein gutes Indiz für schlechtes Marketing.
Dein Projekt darf gesehen werden! Und wie es gesehen wird liegt
in Deiner Hand!
Zusammenfassend kann ich also sagen: Mach Marketing. Wie auch
immer genau das in Deinem Fall aussieht. Wichtig ist nur, dass Du
es machst und anderen die Chance gibst zu erkennen, was es alles
Gutes an Deinem Team gibt und welch tollen Produkte ihr
herstellt. Das macht die restliche Zeit auch viel einfacher.
Get shit done,
Janina & Henry
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verschoben – Early Bird bis 30.11.2022 – Studenten kostenlos
Passend dazu sprechen wir heute über eine der wichtigsten
Aufgaben der Product Ownerin
Heute ist Janina nicht da und das wird in nächster Zeit öfter
passieren, dass wir alleine aufnehmen. Grund dafür ist, dass
unsere Kalender mit Seminaren, Trainings und sonstigem, wie
Hochzeiten, voll sind. Ja vor allem Seminare, die wir besuchen,
denn nichts ist wichtiger als die ständige Weiterbildung.
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/FdVlLSp4k3g
Kein Vertrieb oder Verkauf
Doch zum heutigen Thema: Marketing
Hä? Wird das jetzt so ein Vertriebspodcast? Nein, mir geht es um
was ganz anderes und Vertrieb kann ich Dir sowieso nicht
erzählen, ist nicht meine Paradedisziplin. Ich kenne zwar die
Prinzipien, wie Scarcity (Verknappung), Reziprozität, Kontrast
und Kuriosität. Ja okay, das spielen wir wirklich eher zufällig.
Also ich kenne diese Prinzipien und möchte niemanden durch
künstliche Verknappung, große Rabatte zu vorher teuer gemachten
Produkten oder ähnlichem überzeugen. Heißt nicht, dass ich hier
nicht auch dazu lerne und vielleicht doch einmal Dinge einfließen
lasse. Jedenfalls je mehr ich über Manipulation weiß, desto
weniger habe ich Bock diese bei Dir einzusetzen, da mir
persönlich Freiheit und damit verbunden freie Entscheidungen sehr
wichtig sind.
Das Thema
Worum es mir heute geht ist eher das sich selbst und vor allem
sein Produkt und Team zu vermarkten. Meiner Meinung nach eine der
wichtigsten Aufgaben der Product Ownerin und auch von
Projektmanagerinnen. Ja Grüße an meine Bubble! Diese Folge ist an
euch gerichtet!
Jetzt das kuriose, warum ich das Thema aufmache: Ich sehe kaum,
dass Marketing gemacht wird.
Hier möchte ich ein bisschen aufrütteln. Ich möchte, dass ihr das
als Teil eures Jobs anseht und euch auch entsprechend darin
weiterbildet
Aus meinen IT-Zeiten kenne ich noch den Spruch „Gute IT sieht man
nicht!“ – und das stimmt, meist fällt uns die IT nur auf, wenn
sie nicht richtig funktioniert. Und beide Zustände sind nicht
ganz so geil, also wenn jeder auf Dein Produkt schimpft, weil es
so schlecht ist, oder wenn niemand das Team oder die Firma hinter
dem Produkt wahrnimmt, weil es einfach selbstverständlich ist.
Warum das so fatal ist
Es gibt Teams, deren Backlog läuft leer. Bitte nicht falsch
verstehen, es ist ein richtig guter Zustand, wenn man mit seinem
Projekt fertig ist und dieses beenden kann. Eigentlich ein Grund
zum Feiern und auch ich schätze es sehr, wenn ich Projekte
beenden kann.
Doch in vielen Firmen hängt hier die Karriere, Teamidentität,
Bonus und ähnliches dran. In solchen Fällen empfinden es die
Teams als sehr schlimm, wenn der Arbeitsvorrat leer wird.
Ich finde es gut in dem Fall bereits neue Projekte in Aussicht zu
haben und diese vielleicht mit dem ganzen oder Teilen des
eingeschwungenen Teams weiterbearbeiten zu können. Ohne
Marketing, aber vielleicht kein neuer Auftrag.
Jetzt kommt das Hauptproblem: Kürzungsrunde im Unternehmen. Es
müssen 20% der Ausgaben eingekürzt werden. Wo kürzt man am
liebsten? Genau, bei den Projekten die niemand als wichtig
erachtet oder sogar niemand kennt. Im Zweifel Dein Projekt.
Bist Du IT-Admin? Wozu braucht man 5 davon, wenn die IT im
Unternehmen doch läuft?
Kann man die Softwareentwicklung des Produktes vielleicht an eine
Externe Firma in Indien vergeben, die das auf dem Papier zum
halben Preis macht?
Die Probleme die dadurch entstehen merken viele Firmen erst
hinterher. Beispielsweise, dass die Anforderungen an die Software
nicht mehr verstanden werden oder die IT dann doch nicht mehr
funktioniert, oder überall Sicherheitslücken hat. Die entlassenen
Menschen sind aber schon längst weiter gezogen… Jetzt potenzieren
sich die Probleme…
Es ist also verdammt noch einmal Deine Aufgabe Marketing zu
machen. Nicht nur für Dich selbst, sondern damit Dein Unternehmen
auch weiß, was es für tolle Produkte und Menschen hat!
Das ist doch aber Aufgabe des Vertriebs oder des
Chefs!
Really?!
Wie viel Verantwortung hast Du für Dein Projekt? Für Dein Team?
Deine Firma? Dein Leben?
Klar könnte Dein Chef vielleicht mehr positionieren, was Dein
Team alles tolles macht. Doch woher soll er das wissen? Und was
hilft es Dir am Ende rumzujammern, dass er das nicht in den
entsprechenden Gremien und Runden vorgetragen hätte?
Mal ein Beispiel
Von mir ist die Software CADGlyph. Ein Tool zur dreidimensionalen
Darstellung und Optimierung von Text und Bildern im CAD. Also im
dreidimensionalen Raum. Eine Funktion, wo viele vielleicht sagen
würden „Na das ist doch der Standard, den ich erwarte!“. Ist es
überraschender Weise nicht. Jedes Bauteil in der
Automobilindustrie hat mindestens eine Teilenummer und diese wird
mit Hand draufkonstruiert. Das kostet etwa 2 bis 40h zusätzlich
zur Konstruktionszeit eines jeden Bauteils. Zudem lässt sich dann
der Teil mit dem Text nur schwerlich vorher in Crashs berechnen.
Ein Problem, welches ich für einen Automobilkonzern gelöst habe.
Das Tool hat nur kaum einer eingesetzt. Warum? Woher sollte ein
Konstrukteur wissen, dass es existiert? Ich schaute mir das an
und sprach mit ein paar Konstrukteuren und stellte schnell fest,
dass das Marketing das Problem war. Jeder der das Tool einmal
nutze stellte sofort die enorme Arbeitserleichterung fest. Da ich
damals für einen Konzern tätig war trug ich dies meinem Chef vor
und er lehnte ab die Fachbereiche zu besuchen und sie proaktiv
auf unsere Produkte aufmerksam zu machen. Die by the way intern
auch noch kostenlos waren. Er lehnte es ab, mit der Begründung,
dass mich kein Fachbereich damit beauftragt hätte und wir als IT
nur mit Auftrag handeln.
Eine Haltung die bis heute noch immer viele Projektleiter haben.
Ich hoffe Du erkennst das Henne-Ei Problem, welches wir
selbstständig lösen können.
Ähnliches
Ähnlich ist es bei der Znip Academy. Und ja ich Maße mir nicht an
zu behaupten ich sei gut im Marketing. Der Kern ist doch aber,
wie könnte ich behaupten „Du sollst etwas bei uns buchen!“ oder
„Komm zum Heldentreff!“, wenn ich Dir noch gar nicht mitgeteilt
habe, was wir alles anbieten. Agilität und Scrum hast Du
sicherlich schon mitbekommen, doch der eigentliche Punkt der Znip
Academy ist, dass wir uns deutlich tiefer mit den Frameworks und
den Menschen im System beschäftigen und daher Lehren können, wie
beispielsweise Menschen und vor allem Teams funktionieren.
Mit welch hellen Sonnenstrahlen, die gerade durch die Wolken
brechen, das Licht auf ein Produkt, wie Teamphasen kompakt fallen
kann. Wie herrlich es nach Freundschaft im Büro duftet, wenn wir
Psychologische Sicherheit hergestellt haben.
Wie sollst Du auf die Idee kommen das zu buchen, wenn wir keinen
Kanal bilden um Dir überhaupt mitzuteilen, dass es das gibt und
was darin für Dich alles tolles zu erfahren gibt?
Ähnlich ist es mit Deinem Projekt! Als Product Ownerin ist es
Deine Aufgabe allen anderen mitzuteilen, was euer Produkt kann
und warum das Team dahinter so gut ist. Muss das immer ein
Podcast sein? Nein, es gibt Communities, Konferenzen,
Regellrunden, vielleicht sogar Steuerkreise. Seid sichtbar!
The Problem
Da wir selbst viel in der Teamgestalter-Bubble unterwegs sind,
unterhalten wir uns häufiger darüber, was eine Scrum Masterin
eigentlich so die ganze Zeit macht. Vor allem, wenn das Team
läuft. Allzu selten schauen wir darauf, was eine Product Ownerin
eigentlich so außerhalb der Events und Rituale macht. Also klar,
wir sehen sie zum Daily, im Review, Planning und Refinement. Ich
hoffe wir sehen unsere Product Ownerin auch zur Retrospektive.
Und die Zeit dazwischen? Klar das Refinement ist vorzubereiten
und das Backlog zu priorisieren. Doch braucht man dafür die ganze
Arbeitszeit? Vor allem wenn das Team bereits grob weiß was zu tun
ist?
Viele Product Ownerinnen nehmen daher neue Projekte an. Häufig
auch, weil die Chefs gar nicht sehen, was es alles zu tun gibt.
#Marketing
Oftmals auch, weil unsere Product Owner (und da nehme ich mich
nicht aus) denken „Ach wenn ich ein Projekt im Griff habe, dann
schaffe ich auch zwei“. Oder drei? Ist ja ehh alles ähnlich… Und
sichert die eigene Karriere.
Jetzt kommt aber der Henry mit seinen Messungen in Teams und
stellt fest, dass sobald der Product Owner ein neues Team
zusätzlich übernimmt, dass die Velocity um etwa 25% sinkt. Jedes
Mal. Also von den 75% gehen noch einmal 25% ab, beim dritten
Projekt. Die Gründe dafür sind vielschichtig und sprengen diese
sowieso schon lange Folge. Gern im Heldentreff.
Nutze die übrige Zeit
Nutze jetzt einfach die übrige Zeit für Marketing. Oder wie es
vielleicht besser zu Dir passt, für Stakeholdermanagement. Wann
warst Du das letzte Mal bei Deinem Kunden? Bist du regelmäßig,
also mindestens 2x im Monat bei einem Deiner Kunden oder
Anwender?
Ja nutze die Zeit und sprich mit Deinen Anwendern und Kunden.
Warum haben sie sich gerade für dieses Produkt entschieden? Was
könnte man besser machen? Passen die Anforderungen, die Du Dir
für die nächsten Releases vorgenommen hast zum Kunden? Und by the
way, kennt er schon diese super tolle Funktion von Deinem
Produkt?
Letztens hat ein guter Freund verblüfft bei mir entdeckt, dass
man Screenshots auf dem Handy machen kann indem man 2x mit dem
Knöchel drauf tippt. Ausschnitte übrigens auch. Woher erfahren
Deine Anwender solche Dinge?
Machen kannst Du das Marketing übrigens in dem Du Deine
Zielbereiche besuchst, vielleicht auch welche, die noch keine
Kunden sind, mit Menschen einen Kaffee trinkst und einfach nur Da
bist, zuhörst und auch selbst ein bisschen erzählst. Das ist auch
der Grund, warum ich glaube, dass unser guter Freund Marcel von
Natur aus ein richtig guter Marketingmensch ist. Ich weiß nicht
einmal ob er das selbst auf dem Schirm hat, da er oft anders
eingesetzt wird. Ich sehe jedenfalls seine Stärke in diesen
unverbindlichen, zufälligen und stets netten Unterhaltungen.
Nicht um etwas zu verkaufen, sondern einfach zu zeigen, dass man
da ist.
Zeig auf wie viel Wert Dein Team dem Unternehmen bringt. Gerne
auch mit Holzdollarn oder ähnlichen Rechnungen. Bring Deine
Kunden dazu die Leistung nicht als selbstverständlich anzusehen,
sondern gegenzurechnen. Wie viel Business Value produziert das
Team pro Jahr?
Und jetzt kommen die Vorteile
Plötzlich wird durch die Nähe Dein Produkt viel besser gesehen.
Deshalb empfehle ich übrigens auch immer DevOps Teams.
Du kommst schneller an wirklich relevante Anforderungen ran.
Deine Kunden verteidigen vielleicht sogar Dein Produkt in
Budgetrunden, weil sie wissen was sie daran haben. Es ist also
gut die Freundschaften aufzubauen.
Und das für mich Beste ist, dass auch andere Projekte wissen,
dass da ein Team ist, welches coole Dinge entwickelt und können
vielleicht Synergien nutzen. Ich merke das gerade bei Teams, die
sich mit Datenaustausch an Schnittstellen auskennen. Die können
meist mit wenig Aufwand Probleme anderer Projekte mit lösen.
Ich finde es auch mächtig, dass durch den Dialog Du überprüfen
kannst, ob Deine Anwender ähnliche Probleme haben, für die man
vielleicht auch Lösungen finden kann. Bei der Znip Academy ist
das beispielsweise das Imposter Phänomen, welches gerade bei
frischen Scrum Masterinnen verbreitet zu sein scheint und wir
auch dafür Lösungen suchen, wie beispielsweise den kostenlosen
Austausch im Heldentreff.
Marketing als Scrum Masterin
Gerade die Agilen Teams retten den Unternehmen immer wieder den
Arsch, da sie schnell reagieren können und den Karren aus dem
Dreck ziehen, den andere Projekte dort reingefahren haben. Du
willst, dass diese Dinge in Erinnerung bleiben und gewürdigt
werden. Zudem wäre es dann mal gut Projekte gleich Agil
aufzusetzen statt immer nur das Feuerwehr eingesetzt zu werden.
Genau dies darf entsprechend hervorgehoben und oft kommuniziert
werden. Das ist nicht nur Aufgabe der Produrct Ownerin, sondern
vor allem auch der Scrum Masterin. Dabei darfst Du auch zeigen,
welche positiven Effekte und Einsichten durch Agilität gewonnen
werden. Beispielsweise die Veränderung der Velocity bei
Experimenten.
Auch die Führungskräfte dürfen auf dem Schirm haben wie wichtig
entsprechende Skills, wie Facilitation oder gutes
Stakeholdermanagement sind. Denn Scrum Masterinnen werden oft nur
als zusätzliche Kosten ohne wirklichen Nutzen angesehen. Und ich
kann es ihnen kaum verübeln, da wir oft kein Marketing betreiben
und natürlich Controller so wenig unseren Nutzen sehen. Das ist
übrigens auch oft der Grund, warum Product Ownerinnen mehrere
Projekte bekommen. Es sieht auf dem Papier günstiger aus und ist
ein gutes Indiz für schlechtes Marketing.
Dein Projekt darf gesehen werden! Und wie es gesehen wird liegt
in Deiner Hand!
Zusammenfassend kann ich also sagen: Mach Marketing. Wie auch
immer genau das in Deinem Fall aussieht. Wichtig ist nur, dass Du
es machst und anderen die Chance gibst zu erkennen, was es alles
Gutes an Deinem Team gibt und welch tollen Produkte ihr
herstellt. Das macht die restliche Zeit auch viel einfacher.
Get shit done,
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weiter, z.B. indem du die Folge in deiner Story teilst. Wenn du
magst verlinke @znip_academy_agile und wir teilen deinen Like mit
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Du möchtest dich von uns in der Tiefe in eurem
Veränderungsprozess begleiten lassen, eure größten
Komplexitätsnester auflösen und die besten Teamtipps bekommen?
Dann buch uns
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