157 Agilität in der Selbstständigkeit
Agilität in der Selbstständigkeit Wie kann Agilität in der
Selbstständigkeit eingesetzt werden? Disclaimer: Es geht hier nicht
um Alkohol, sondern um die Journey, die Marcel Hepke mit seinem
Unternehmen erlebt. Alkohol ist schlecht für euren Körper,
29 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Agilität in der Selbstständigkeit
Wie kann Agilität in der Selbstständigkeit eingesetzt werden?
Disclaimer:
Es geht hier nicht um Alkohol, sondern um die Journey, die Marcel
Hepke mit seinem Unternehmen erlebt. Alkohol ist schlecht für
euren Körper, daher fangt am besten gar nicht erst damit an.
Wir verzichten daher auf konkrete Links zu Produkten und geben
nur allgemeine Links.
Er ist unser Gast, da er von seinen Erfahrungen und seiner Reise
berichten kann.
Marcel bietet auch alkoholfreie Tastings an, deren Nachfrage
steigt.
Zur Folge
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/3ngrvIt6W1s
Marcel Hepke ist selbstständig mit seinem eigenen Blog, der auch
Produkte anbietet. Wie es dazu kam und was ihn dort mit Agilität
verbindet, darum geht es in dieser Folge.
Beispielsweise darf er mehrere Rollen in sich vereinen und kann
sich einiger Events und Artefakte bedienen. Beispielsweise dem
Sprint und dem Backlog.
Infos zu Marcel
Marcel Hepke auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/in/marcel-hepke1990
Blog zu Rum: https://www.rumprobiert.de/blog
Infos zu uns
Agile Master Trainings & Ausbildung:
https://znip.academy/agile
Menschen lesen: https://znip.academy/mk
Psychologische Sicherheit: https://znip.academy/ps
Instagram: https://www.instagram.com/znip_academy_agile
LinkedIn Henry: https://www.linkedin.com/in/henry-schneider-znip
LinkedIn Janina:
https://www.linkedin.com/in/janina-kappelhoff-b9048329
Kapitel
00:00 Intro
00:48 Wer ist Marcel Hepke
01:36 Wie ist Marcel zur Agilität gekommen?
03:05 rumprobiert
04:33 MVP
05:58 Problemanalyse
07:23 Iterationen
09:16 Die Magie der Rauhnächte
11:40 Evolution
12:33 Hilfe aus dem Netzwerk
13:30 Löwensamt
14:19 Agile Methoden
16:37 StartUp Szene
18:56 Umgang mit Fehlern
22:08 Größte Learnings
24:06 Zusammenfassung
28:15 Mutanfall
Transkript Intro
In diesem Podcast geht es darum, wie ist es eigentlich, Agilität
mit Selbstständigkeit zusammenzubringen?
Was sind eigentlich die Aspekte, auf die man in der
Selbstständigkeit bezüglich Agilität auf jeden Fall achten
sollte?
Wie geht eigentlich Fokus als Solo-Selbstständiger und so weiter
und so fort?
Und wir haben heute einen Gast da, das ist der Marcel.
Wer ist Marcel Hepke
Bei mir ist heute nicht Henry, sondern Marcel.
Also für alle diejenigen, die das jetzt hier auf YouTube
gucken.
Marcel Hepke ist heute bei uns und redet mit mir über Agilität in
der Selbstständigkeit, ein total interessantes Thema.
Marcel hat einen Blog, der heißt rumprobiert und hat aber vor
allen Dingen auch ein Produkt, nämlich einen Rum.
Und über diese Zusammenhänge, also Agilität in der
Produktentwicklung des Rums, reden wir heute ein bisschen.
Marcel, wie bist du denn zur Agilität gekommen?
Marcel, wie bist du denn zur Agilität gekommen? Zur Agilität bin
ich durch mein Unternehmen gekommen.
Mein Unternehmen hat halt überlegt, wie man zukünftig Software
entwickeln kann.
So habe ich Agilität kennengelernt, hatte aber Nebelwuchspunkte
damit.
Ich habe aber relativ schnell gemerkt, dass die Leute, die in der
Agilität leben, sich sehr, sehr stark vernetzen, weil sie sich
sehr, sehr gerne austauschen, um voneinander zu lernen, um Fehler
nicht zehnmal zu machen, sondern sich dabei gegenseitig zu
unterstützen.
Und so kam es, dass ich dann in meinem neuen Unternehmen beim
Geschäftsbereich mit aufgebaut habe und wir dort agile Menschen
hatten.
Und da wir nur zwei agile Menschen hatten, fand ich das sehr,
sehr schade, weil die konnten sich nicht sehr viel
austauschen.
Also habe ich eine Heimat für die gesucht und die habe ich dann
relativ schnell gefunden.
Und so habe ich dann auch Henry und Janina kennengelernt.
Genau. Wir haben uns auf der Arbeit getroffen, auf einer großen
Community zusammen.
[2:27] Da habe ich dich so ein bisschen eingesammelt, weil du
nach Gleichgesinnten gesucht hast.
Und das ist schon so ein bisschen der erste Aspekt, der auch in
der Selbstständigkeit wahrscheinlich sehr hilfreich sein
kann.
Dass so dieses Netzwerke schaffen, sich gegenseitig helfen zu
können. Richtig.
Das ist auch das, wo ich für mich Agilität bei mir, meine
Selbstständigkeit erlebe.
Weil wenn man sein Unternehmen gründet, ist man meistens alleine
mit seiner Idee, weiß gar nicht, welche Tricks gibt es, welche
Hürden gibt es zu beachten, welche Prozesse muss man
einhalten.
Und da kann man einfach super voneinander lernen, wenn man
einfach eine Community findet, mit der man sich austauschen kann
und mit der man seine Sorgen und Freude teilen kann.
Erzähl doch mal ein bisschen was zu deiner
Selbstständigkeit.
Rumprobiert
[3:08] Ich habe gesagt, du bist Blogger und du hast ein Produkt,
nämlich einen Rum.
Erzähl doch ein bisschen von Rumprobiert.
Sehr, sehr gerne. Ich habe vorher nie viel Alkohol
getrunken.
Also Bier vertraue ich leider nicht und Wein verstehe ich bisher
noch nicht von den Aromwelten her. und dementsprechend gab es
sehr, sehr wenig, wo ich gesagt habe, das kann ich als Genuss
trinken.
Und als ich 2017 dann für meinen Bruder ein Geschenk gesucht
habe, habe ich dann einen Rum gekauft und der war so lecker, dass
ich sofort begeistert war.
Die Definition war aber, er ist lecker, laut Testbericht.
Deswegen habe ich ihn gekauft.
Dann habe ich mir einen zweiten gekauft, der war auch noch
lecker.
Den dritten gekauft, der ist lecker.
Und beim vierten habe ich festgestellt, lecker ist eine
Geschmackssache.
[3:46] Im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt, nur weil lecker
drunter steht oder weil 50 Leute den lecker finden, muss er nicht
mehr schmecken.
Also habe ich gesagt, mache ich doch einfach eine Rumreise daraus
und schreibe darüber, wie der Rum für mich riecht, wie der Rum
für mich schmeckt, unabhängig von dem, was mir irgendein
Hersteller da drauf schreibt.
Ich habe mein schönstes Beispiel, das ist immer ein Rum, den ich
zu Weihnachten gerne vermarkte.
Der riecht für mich wie aus meiner Kindheit, diese gelbe,
wirkliches Fruchtkaugummi.
So, das schreibt kein Hersteller hinten auf die Flasche, aber bei
mir, so vermarkte ich diesen Rum, dass er mich daran
erinnert.
Und in dem Zuge habe ich dann einfach gesagt, ich besuche auf bei
Henry & Janina das Seminar Psychologische Sicherheit und weil
mir das so gut gefallen hat, wollte ich den Teilnehmern einfach
was zurückgeben und habe deswegen gedacht, ich mache, obwohl ich
das bisher noch nicht gemacht habe, ich probiere mich aus, weil
ich mich so sicher gefühlt habe und biete mein hybrides Tasting
an.
MVP
[4:37] Also ein Teil der Braunschweiger saßen bei mir zu Hause,
der Rest nahm virtuell per Zoom teil und so habe ich das Tasting
angeboten.
Und das Feedback war so positiv und dass ich die Chance bekommen
habe, von einem Teilnehmer bei ihm ein Tasting machen zu können.
Es war auch noch während Corona.
[4:54] Wir haben zusammengesessen, da war Corona schon noch
präsenter als jetzt.
Und ich kann mich noch erinnern, du hast so kleine Fläschchen zu
Hause abgefüllt und versandt. Also es war wirklich so ein minimal
valuable product, würde ich jetzt mal sagen.
Was brauchen die Leute, um an so einem Rum-Tasting
teilzunehmen?
Laptop und Zoom, das haben die meisten mittlerweile zu Hause und
den Rum gab es dann in so kleinen Fläschchen nummeriert per Post.
[5:21] Richtig. Ich habe auch überlegt, womit muss ich starten?
Also was brauchen die Leute?
Also habe ich gesagt, okay, sie brauchen definitiv die Sorten,
die wir verkosten wollen und es macht Sinn, weil die Farblich
teilweise sehr, sehr ähnlich sind, sie zu nummerieren.
Dann habe ich auch gesagt, nein, man braucht auch Cola dafür,
weil wir wollen den ja auch nochmal gemixt trinken.
Deswegen habe ich auch noch die Cola-Flasche dazu getan. Das war
mein erster Testlauf.
Also mein Testlauf ohne Öffentlichkeit. Dann im Juli war mein
zweiter Testlauf.
Also fast, das waren drei, vier, drei Monate später
ungefähr?
Drei Monate später für mich etwa. Habe dann für mich
festgestellt, okay, irgendwo fehlt mir der Zulauf.
Ich erreiche meine Zielgruppe nicht und habe dann nochmal
Marktanalyse gemacht.
Problemanalyse
[6:02] Bin also zu anderen Tastings gegangen und da habe ich mit
Teilnehmern gesprochen und die haben einfach erzählt, dass sie
auch auf meiner Webseite waren, sie aber nicht ganz so
professionell aussah zu dem Zeitpunkt und dass die Location ihnen
auch etwas suspekt vorkam, weil ich zu dem Zeitpunkt das noch in
dem Elektronik- und Küchenfachhandel gemacht habe.
Was aber irgendwie auch ein witziges Zusammenspiel ist, finde
ich, in einen Elektronikfachmarkt zum Rumtasting zu gehen.
Also es kann ja auch wieder interessant sein.
Genau aus dem Grund mache ich das auch weiterhin, dass das
Weihnachtstasting dort stattfindet, weil ich das einfach eine
schöne Atmosphäre und witzige Atmosphäre ist, weil es einfach mal
so ein bisschen out of the box ist.
[6:44] Ich habe dann aber für mich mitgenommen, dass ich meine
Webseite überarbeiten muss, dass sie smartphonefähig sein muss,
dass sie optisch ansprechender sein muss, damit ich die Leute
mehr erreiche.
Also du hast dir Feedback eingeholt, in dem Fall von den ersten
Menschen aus deinem Minimal Value Product, also dem kleinen
Tasting für die Leute aus dem Kurs Psychologische
Sicherheit.
Und du hast dir Feedback eingeholt von Menschen, die auf anderen
Tastings unterwegs sind, als potenzielle Kunden sein könnten.
[7:14] Richtig. Und so habe ich dann für mich das einfach
mitgenommen und habe dann für mich auch gesagt, okay, deswegen
war es mein nächstes Produkt, meine Website zu
überarbeiten.
Habe dann wieder ein Tasting angeboten und habe gesagt, und jetzt
brauche ich
Iterationen
[7:24] aber noch ein neues Produkt, was ich da anbieten möchte
und das sind meine Hefte.
Weil ich immer sage, wenn man Alkohol trinkt, spätestens nach dem
sechsten weiß man nicht mehr unbedingt, wie der erste geschmeckt
hat.
Ohne der Gaumen hat sich andererseits auch an die alkoholische
Schärfe gewöhnt.
Das heißt, man nimmt die Schärfe vom ersten gar nicht mehr so
wahr wie beim sechsten. Und deswegen habe ich ein schönes Heft
dafür geschaffen, wo die Leute einfach mal nachlesen
können.
Für alle, je nachdem wie man geprägt ist, ob man visuell geprägt
ist, dann sieht man wie die Flasche aussieht, ist man eher, dass
der Name im Kopf bleibt, dann steht der Name noch drüber, wo
kommt er rum her, wie riecht er, wie wird er hergestellt und wie
schmeckt er.
Aber ich sage immer, es ist vollkommen uninteressant, wie er mir
schmeckt, weil mir können Sachen so sehr, sehr gut schmecken oder
ich nehme was ganz anderes wahr.
Viel wichtiger ist, wie schmeckt es den Leuten. Deswegen gibt es
da extra ein Notizfeld, wo die Leute selber sich eintragen
können, ob er ihnen geschmeckt hat oder nicht und was an ihm so
besonders war.
[8:18] Das ist so mein schönstes Produkt, was ich dafür gestaltet
habe.
Das ist ja auch so eine Art quasi Erweiterung des Minimal Value
Products.
Du hast gelernt, es gehört auch eine schöne Webseite irgendwie
zum Produkt und es gehört eben dieses besondere extra Tasting
begleitend ein Heft dazu anzubieten, wo die Leute reinschreiben
können. Richtig.
Das Feedback nutze ich auch immer. Also ich habe einmal im Monat
ein Tasting, das findet immer Anfang des Monats statt und
deswegen schaue ich immer nach dem Tasting, immer Mitte des
Monats ist für mich dann immer so, mittlerweile nenne ich es auch
Sprint, ist mein Sprint zu Ende, wo ich dann für mich nochmal
gucke, was haben die Kunden geschrieben, weil mich kann man auch
online einfach bewerten.
Also wie ist das Feedback, was kann ich verbessern?
Ich hole mir das Feedback aber auch aktiv von Freunden, von
Kollegen, von der Familie ein, um einfach zu fragen, was kann ich
verbessern, wo gibt es Optimierungspotenzial und lasse das dann
einfach für die nächsten vier Wochen einfließen, für das nächste
Tasting, für die neuen Hefte oder welche Ideen ich dann noch so
habe. Und dann?
Die Magie der Rauhnächte
[9:17] Was passierte dann? Dann war es so, sehr, sehr witzige
Idee.
Ich hatte bei mir auf dem Zettel stehen, also zu dem Zeitpunkt im
Rahmen der psychologischen Sicherheit hatten wir die Raunichte
gemacht.
Ich bin kein spiritueller Mensch, aber dachte mir, einen Zettel
zu verbrennen tut jetzt nicht so weh, wird ja schon nichts
beipassieren.
Wir haben euch eingeladen, die von Psychologische Sicherheit Kurs
quasi, also die das Jahr davor bei Psychologische Sicherheit
waren, haben wir dann quasi nach einem Jahr eingeladen, weil es
zeitgleich ungefähr lief, im Dezember wieder mit uns die
Business-Rauhnächte zu machen.
Also so ein bisschen darüber zu sinnieren, was war denn in dem
Jahr, ich glaube es war 2022?
[10:01] 2021, 2021 war es erst. Genau, Dezember 2021 und was
kommt denn im nächsten Jahr, was wollen wir denn Großes
erreichen, also dieses Großträumen, das passiert in den
Business-Raumlichten, genau. Ja.
Und da habe ich einfach nur aus Gag gesagt, es tut ja nicht weh,
wenn man so einen Zettel aufschreibt, dass ich mein eigenes
Produkt haben möchte und dass ich im Regal irgendwo stehen möchte
dazu.
Und dann war es so, dass ich im August letzten Jahres auf dem
Gründertag der IHK war und dort habe ich den Vorsitzenden der
Braunschweiger Freibeuter getroffen.
Die Braunschweiger Freibeuter sind ein Piraten-Karnevalsverein im
Braunschweig und wie man üblich kennt, brauchen die Piraten
natürlich auch ihren eigenen Rum.
Und dadurch, dass die dann im Februar 2023 ihre erste eigene
Karneval-Totalparty veranstaltet haben, wollten sie dafür gerne
ihren eigenen Rum und haben sich an mich gewandt und haben zu mir
gedacht, Marcel, wie sieht’s aus?
[10:59] Hast du eine Idee, wie wir unseren eigenen Rum herstellen
können?
Und so kam das zustande, dass anscheinend dieser Wunsch wahr
wurde, ohne dass ich damit gerechnet habe, dass ich mein erstes
eigenes Produkt habe, das Löwenelexier.
Und das kam dann im Februar auf den Markt. Und parallel habe ich
aber mit einem anderen Hersteller gesprochen, habe gedacht, ich
möchte gerne auch, dass es in die Likörrichtung geht, etwas
Süßes, Fruchtiges, so wie Tim Raues gerne beschreibt, Feminines
von einer Aromenwelt.
Und so hat mir mein Hersteller dann einen Rum zugeschickt, der
mit Pfirsich und Vanille verfeinert wurde.
Und der kam jetzt im Juni auf den Markt. Löwensand.
Richtig, Löwensand mit dem Aromenprofil Pfirsich.
Und das war, habe ich auch wieder gedacht, wie sieht für mich ein
MVP aus?
Evolution
[11:44] Das heißt, ich hatte erst mal nur die Aromflaschen, also
das waren knapp 100 ml.
Ich habe für mich verkostet, habe gedacht, ich finde dieses
Produkt gut, aber ich gehe nochmal in die Marktanalyse, also habe
ich mir wieder das Feedback von unterschiedlichen Personen
eingeholt, die rumaffin sind, aber auch nicht alkoholaffin sind
und habe sie nach ihrer Meinung gefragt.
Nachdem alle gedacht haben, ihnen sagt dieses Produkt zu, habe
ich gesagt, okay, das soll es sein.
[12:09] Dadurch, dass ich meinen ersten Home auch schon auf dem
Markt hatte, wusste ich, wie man sowas auf den Markt setzt und
wie man das vermarktet.
Also habe ich gesagt, welche Erweiterung gibt es denn für eine
Vermarktung dieses Produkts? Und so entstand die Idee, eine
Release-Party zu machen.
Das war so mein nächstes Produkt, das ich dafür gemacht
habe.
Und dafür habe ich dann auch gesagt, und für das nächste Produkt
probiere ich auch einmal aus, mit einer professionellen
Designagentur zusammenzuarbeiten.
Hilfe aus dem Netzwerk
[12:33] Und so sind dann die Etiketten für den Rum
entstanden?
Richtig. Meine Idee war, also ich bin kein sehr kreativer Mensch,
weder von den Texten noch von Gestaltung her.
Und dementsprechend wollte ich eine Designagentur halt damit
beauftragen und ihnen aber auch den Freiraum geben, die kreative
Menschen brauchen.
Das heißt, ich habe ihnen nur ein Aromenprofil gegeben, den Namen
und die Mindestangaben, die vom Gesetz her vorgegeben werden und
habe ansonsten gedacht, dass sie komplett frei sind von der
Gestaltung.
Und ich habe ihnen noch den Text hinzugegeben, auf den ich
ausnahmsweise mal sehr stolz bin.
Und die haben dann das Etikett designt und das ist wunderschön
geworden.
Stimmt, also das ist für den Löwensamt. Das ist so ein Löwe mit
einer richtig schönen Mähne und dann sind so Blumen, ich denke es
wird Vanilleblumen oder Blüten. drin sein.
Pfirsichblüten wahrscheinlich. Also es sieht wirklich gerade für
meine feminine Seite, sieht das total schön aus.
Und für alle, die sich fragen, was Janina gerade meinte vom
Profil,
Löwensamt
[13:34] habe ich euch einmal die Flasche mitgebracht.
[13:37] Wenn man jetzt auf YouTube uns zuhört, dann kann man sich
das auch angucken.
Und auch hier habe ich wieder gesagt, ich fange erstmal mit einem
MVP an.
Das heißt, ich habe mit dem Hersteller gesprochen, dass er für
mich erstmal die Flaschen abfüllt.
Die Etiketten werden von einer lokalen Druckerei in Wolfenbüttel
von mir hergestellt und dann von mir per Hand beklebt.
[13:57] Das bedeutet momentan, ich mache das alles erstmal per
Hand.
Und ich könnte natürlich auch das Ganze dann irgendwann
automatisieren, dass ich selber die Flaschen abfülle in die
Flaschenform, die ich gerne hätte.
Vielleicht auch in dieselben Flaschen, dass das Ganze
automatisiert wird.
Aber erstmal das MVP einfach sein, damit es auf den Markt kommen
kann und damit die Kunden das Feedback mir dafür geben
können.
Agile Methoden
[14:19] Hast du, wenn wir jetzt nochmal so ein bisschen auf das
Thema Agilität gucken.
[14:24] Hast du dir auch irgendwie Zeitfenster, einen Takt oder
sowas gesetzt, in dem du arbeitest?
Ja, ich habe für mich vier Wochen festgelegt, einfach weil ich
einmal im Monat die Tastings habe.
Das heißt, ich kann einmal alle vier Wochen gucken, wie ist es
für mich vorangegangen.
Ich habe für mich immer ein Notiz-Tool auf dem Laptop.
Also ich nutze dafür halt Notion, einfach um dort auch zu
priorisieren, welche Ideen habe ich noch bei mir, die ich
umsetzen möchte, welche Herausforderungen möchte ich noch
bewältigen und priorisiere mir die dann und gucke dann immer nach
jedem Sprint, wie ist es gelaufen.
Also ich mache für mich immer so eine kleine Retro für mich
selber, wo ich sage, was lief gut, wo habe ich
Verbesserungspotenzial, welches möchte ich direkt in den nächsten
Turnus mit einnehmen, also in den nächsten Sprint und was kann
ich erstmal schieben, weil ich höhere Prioritäten habe.
Ich habe auch für mich festgestellt, wenn man jetzt mal so ein,
ich nenne es immer mal ein Impediment nimmt oder auch, glaube
ich, wie auch ein sehr, sehr schlechter Product Owner, weil immer
wenn ich neue Ideen finde, möchte ich die sofort in den Sprint
einnehmen und umsetzen.
[15:29] Ich habe aber zum Glück den Vorteil, dass mich Freunde
und meine Frau dort sehr, sehr gut bremsen und sagen, mach doch
erstmal ein Thema zu Ende und sobald das umgesetzt ist, dieser
Sprint, dann kannst du das nächste Thema angehen.
Das heißt, wenn ich in den vier Wochen meinen Scope erweitere,
dass ich neue Ideen habe, die ich gerne verfolgen möchte, kommen
die ins Backlog, um dann nochmal für mich auch nochmal darüber zu
analysieren, bleiben sie im Backlog oder kann ich sie auch wieder
runter streichen, weil das einfach in dem Moment, ich einfach nur
Feuer und Flamme war, es sich aber eigentlich keine gute Idee
war.
Dieser Themenbereich Fokus, ich glaube, der ist für ganz, ganz
viele Solo-Selbstständige wirklich so ein Thema, weil man braucht
so dieses Feedback und dieses, also auch, es ist total schön,
wenn man diesen Drive hat, diese Motivation, weil man jetzt eine
richtig geile Idee hat und gleichzeitig braucht es so ein
bisschen diese Pause dazwischen, um bewerten zu können, ist das
jetzt das Wichtigste oder war es halt einfach nur eine richtig
gute Idee, die wir auch in einem Jahr noch machen können.
Richtig.
[16:30] Das ist halt ein großes Thema, aber da hilft es halt
wirklich, sich auszutauschen, also auch in die Kommunikation mit
anderen Menschen zu gehen.
StratUp Szene
[16:37] Deswegen habe ich relativ schnell geschaut am Anfang, wo
ich in die Startup-Szene gegangen bin, gibt es dazu irgendwie
Stammtisch oder so hier in der Region und habe dann für mich
einfach festgestellt, dass es im Trafo-Hub hier im Grauen Schweig
eine schöne Startup-Szene gibt.
Die treffen sich einmal alle zwei Monate zu einem Vortrag, immer
in den geraden Monaten.
Und in den ungeraden Monaten ist immer ein
Start-up-Nachtisch.
Das heißt, da trifft man sich komplett ungezwungen in den Bars
oder in der Trafo Carbana, in ihrer hauseigenen Strandecke und
redet und vernetzt sich miteinander.
[17:12] Diskutiert Themen wie zum Beispiel Gastronomie oder was
hat Leistungssport mit Gründung zu tun.
Und so lernt man verschiedene Menschen kennen. Ich finde, das ist
ein ganz wichtiger Aspekt für den Job des Product Owners, aber
auch genauso für den Job des Scrum Masters oder des
Umsetzungsteams, so ein bisschen Zeit zu haben, um sich
auszutauschen mit Menschen, die was ähnliches oder in der
gleichen Position sind wie man selber, um einfach neue Ideen und
Feedback zu bekommen auf dieser Fachebene, die nicht unbedingt
Produkt- oder Kundenfeedback sind, sondern wirklich so eine
Weiterentwicklung in meinem eigenen Job.
Ja, weil man redet da oft von unterschiedlichen Produkten.
[17:52] Ich bin in der Spirituosen- und Rum-Orange
unterwegs.
Das ist hier in der Start-up-Szene sehr einzigartig hier in
Braunschweig.
Die anderen machen sich gerade selbstständig mit Kosmetik oder
starten durch mit Kinderspielzeug oder haben eine neue
Fitness-Idee bezüglich Fitness-Kooperation oder für ein
Schulungsprogramm für Kinder vom Thema Softwareentwicklung.
Das sind alles Produkte, die erstmal gar nichts zueinander
matchen, aber man kann sich trotzdem gemeinsam austauschen, weil
man hat ja eine gemeinsame Basis, man gründet gemeinsam, man ist
gemeinsam ein Start-up und steht dementsprechend vor denselben
Herausforderungen, sei es, wenn es ums Marketing geht, wenn es um
Bürokratie geht, wenn es ums Steuern geht, wenn es um Finanzen
geht und auch bei der Ideenfindung.
Also wie finde ich neue Ideen für meine Unternehmen?
Wir stehen alle vor derselben Herausforderung, da hilft es
einfach miteinander zu kommunizieren und sich auch das Feedback
einzuholen. Wie kommt das an?
Auch schon mit Prototypen zu sagen, hier guck mal, ich habe die
Idee, was hältst du davon? Sollte man natürlich nicht komplett in
die ganze Stadt verteilen, aber man kann ja in einem sehr kleinen
Rahmen mit Vertrauenspersonen darüber sehr schön reden.
Umgang mit Fehlern
[18:57] Mit kleinen Vertrauensrahmen fällt mir jetzt noch sowas
ein wie Umgang mit Fehlern.
Machst du Fehler und wie gehst du mit diesen Fehlern um? Fehler
mache ich sehr, sehr viel, also mache ich viele. Also ich lerne
jeden Tag dazu.
[19:11] Also ich lerne, also Schreibfehler, das ist ein ganz
kleiner Fehler, aber wie viele Schreibfehler in meinen Texten
sind oder wie verschachtelt meine Texte sind.
Ich merke das nicht, aber wenn ich aber Fehler habe, hole ich mir
aktiv das Feedback ein. Auch wenn mich andere auf Fehler
hinweisen, ist es manchmal so, dass ich so reagiere, als wenn ich
diese Fehler nicht gut finde und es auch nicht konstruktiv
aufnehme.
Ich analysiere das aber immer wieder für mich selber.
Was bedeutet dieser Fehler? Also wie ist dieser Fehler für mich
entstanden?
Also nicht im Sinne von, dass ich irgendwie Fingerpointing auf
mich selber mache, sondern ich schaue, wie kam es dazu, dass ich
diesen Fehler gemacht habe und dass es so teilweise auch bei der
anderen Person dann ankam und schaue, was ich da dann einfach
verbessern kann.
Um einfach diese Fehler für die Zukunft zu vermeiden. Also ein
mutiges Hinschauen.
Definitiv. Also das erfordert gerade Selbstständigkeit, erfordert
sehr, sehr viel Mut, weil man muss ganz neue Sachen
herausprobieren.
Ich bin gelernter Banker, bin die IT-Branche gewechselt, aber ich
habe noch nie wirklich mit Designthemen Erfahrung gehabt oder mit
Marketing oder auch wirklich Vertrieb.
Also beim Löwensamt bin ich dann richtig klassische Kaltakquise
einfach in die Restaurants reingegangen und habe denen erzählt,
ich habe ein neues Braunschweiger-Produkt auf den Markt gebracht,
ob sie es nicht einfach mal probieren wollen.
[20:29] Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute Angst genau vor
so einem Schritt haben.
Also irgendwo hinzugehen und einfach nachzufragen, da gehört ja
ganz, ganz viel psychologische Sicherheit, also innere Sicherheit
dazu.
Wie geht dir das? Hast du manchmal Angst vor solchen
Kaltakquise-Terminen, einfach Leute anzusprechen? Ich habe total
Angst davor.
Also das ist jetzt nicht so, dass ich überhaupt keine Angst
habe.
Also die Angst ist immer irgendwo ein Begleiter.
Aber das ist ein Feuer, was da in mir brennt. Also ich habe eine
riesengroße Leidenschaft für Rum und diese Leidenschaft möchte
ich einfach mit anderen Menschen teilen und auch für meine
Produkte. Ich liebe meine Produkte abgöttisch und bin der
Meinung, dass sie wirklich toll sind.
Und so versuche ich über meinen Schatten zu springen. Also das
ist dann wirklich…
[21:16] Sodass ich sage, ich go with the flow. Also wenn ich dann
zum Beispiel ein Produkt bei mir hinten im Rucksack habe und ich
jetzt das Bedürfnis habe, ach, heute ist so ein schöner Tag,
jetzt sprichst du die Person, also dann schaue ich auch gerade,
wo ich gerade in dem Moment in der Ecke bin, ob das Restaurant zu
meiner Strategie passt und dann spreche ich den Barbesitzer da
einfach an und gucke einfach, wie kam das an.
Wie hat die Person darauf reagiert?
Habe ich auch von den Kommunikationen vielleicht gemerkt, okay,
dass ich mich oft verhaspele oder dass ich nicht das
rübergebracht habe oder nicht das erzählt habe, was ich
eigentlich erzählen wollte.
Aber erst mal, ich gehe einfach da rein, rede und stelle
hinterher fest, wie es mir damit ging.
Und stelle dadurch halt oft fest, okay, mir fehlte der Mut.
Also nicht mir fehlte der Mut, ich hatte sehr, sehr viel Angst
davor.
Ich habe es aber einfach komplett ignoriert, bin reingegangen und
wachse da aktuell sehr stark an mir selber.
Was sind denn so deine größten Learnings aus deinen ersten,
naja,
Größte Learnings
[22:16] zwei, drei Jahren Selbstständigkeit oder
Produktinhaber?
Es braucht Zeit.
[22:22] Also man sollte wirklich mit kleinen Sachen anfangen.
Also man sollte sich schon Gedanken machen, wo möchte man
hin?
Also welche Idee hat man so momentan, die man verfolgen möchte,
um dann zu gucken, wie kann ich damit im Kleinen anfangen?
Und nicht erst sagen, okay, ich bereite das drei bis fünf Jahre
vor, sondern wie fange ich klein damit an?
Zur Not, dass ich sage, okay, ich mache eine kleine Website
darüber.
Das steht dann vielleicht aufgrund von gewissen Anforderungen
erstmal die private Adresse, aber so viele Leute schauen da nicht
rein.
Aber ich habe dann zumindest erstmal eine Website. Das heißt, ich
setze mich damit auseinander, was muss ich beachten für eine
Website?
Dann kann ich ja immer anfangen, schreib doch einfach mal
drüber.
Es werden vielleicht keine schönen Texte, Aber es hilft zumindest
einem selber mit den Themen auseinanderzusetzen.
Dann habe ich für mich auch festgestellt, gerade in der Gründung,
wenn man die Stolpersteine, die man hat bezüglich Gesetze, das
ist sehr, sehr herausfordernd für mich, weil ich in einer
spirituosen Branche unterwegs bin.
Das heißt, ich muss mir immer Gedanken darüber machen, dass ich
mein Produkt nicht an Minderjährige verkaufen darf.
Ich muss mir Gedanken machen über Schanklizenzen. Wo darf ich
ausschenken?
Wo darf ich was verkaufen dazu? Das ist ein Thema.
[23:34] Und was ich komplett unterschätzt habe, ist das Thema
Konzept für mein Unternehmen.
Also einen Businessplan dafür mal zu schreiben.
Wie sieht meine Zielgruppe aus? Wie jung ist sie? Wie alt ist
sie?
Wo findet man sie an? Wann findet man sie an?
Wie sieht mein Finanzplan für die nächsten drei bis fünf Jahre
aus?
Das ist ein großes Learning, dass ich für mich gesagt habe, das
ist so ein großer Baustein und da gibt es so viel zu beachten und
auch so viele Sachen, die man einfacher machen kann, dass ich mir
da dann professionelle Hilfe suche.
Marcel, sollen wir nochmal zusammenfassen, was wir heute alles
besprochen haben?
Zusammenfassung
[24:09] Sehr gerne. Ich habe ein bisschen mitgeschrieben. Wir
haben vor allen Dingen am Anfang des Podcasts darüber gesprochen,
wie wichtig dieses Thema Transparency, Inspect and Adapt ist.
[24:18] Also du hast erzählt, dass du mit relativ wenig Produkt,
also mit dem Minimal Valuable Product, das Rumtasting ganz zu
Beginn deiner Selbstständigkeit erstmal auf den Markt gehst,
fragst, wie kommt das so bei euch an, bei einer kleineren Gruppe,
deinen vertrauten Menschen, die dir Feedback geben und daraufhin
passt du an.
Zum Beispiel das Feedback mit der Webseite und so.
Das ist ja dieses Transparency, also Nachfragen, Inspect,
Analysieren und Adapt, also Anpassen.
Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig das Thema Netzwerken
ist, um in der Selbstständigkeit voranzukommen und aber auch wie
wichtig das für Product Owner oder für Sprammaster oder für
Umsetzungsverantwortliche ist, dieses Netzwerk zu haben und sich
auszutauschen, um Feedback zu bekommen.
Bekommen, sich weiterzuentwickeln und sich abzugucken, wie machen
das andere, wenn wir solche Impediments haben, wenn du oder ich,
wenn wir solche Themen haben, wie gehen andere damit um?
Wir haben darüber gesprochen, dass du dir einen Takt gesetzt
hast, also deinen monatlichen Takt, immer von Tasting zu Tasting
und dass du dann dazwischen immer ein Review oder eine Retro
machst, das ist wahrscheinlich so ein bisschen von beiden, aber
zu schauen, was habe ich geschafft und was möchte ich gerne
anders machen in Zukunft.
[25:34] Du hast uns erzählt, dass das Thema Priorisierung ein
wichtiges Thema ist, dass es dir auch manchmal schwerfällt, so in
deinem eigenen Saft zu priorisieren, dass es diesen Fokus auch
manchmal von außen braucht, dass man die tollen Ideen, die man
hat, nicht sofort umsetzt, sondern erst mal eine Nacht liegen
lässt und dann einen priorisiert, wo es eigentlich im Backlog
hingehört.
Wir haben darüber gesprochen, dass es total wertvoll ist, große
Visionen zu haben, aber dann kleine Schritte auf diese Vision
hinzumachen.
Dieses einfache Anfangen, dieses mit, wenn man dafür brennt, also
dieses Selbstcommitment hat, dann ist auch dieses Fehlermachen
nicht so schlimm und dann ist man mutiger.
Und auch das ist ja was, was wir bei Product Ownern ganz häufig
beobachten.
Wenn die Leute für die Sache brennen, dann sind sie auch bereit,
sich selbst zu verpflichten und mutig zu sein und eventuell
Fehler zu machen.
Das waren, glaube ich, so die größten Punkte.
[26:29] Du hast am Ende noch gesagt, dass es total wichtig ist,
auch ein Konzept zu haben und eine Zielgruppenanalyse zu machen.
Wo finde ich eigentlich die Leute, wo das hin soll?
Auch das ist so eine Product-Owner-Aufgabe. Wo gehört mein
Produkt eigentlich hin oder meine Dienstleistung?
Das fand ich auch noch ganz witzig, dass das, was du erzählt hast
mit, es gibt diesen Rum und es gibt das Rumtasting und dann hast
du irgendwann die Hefte dazu entwickelt für deine Rumtasting,
dass sich das so aufbaut aufeinander auch.
Was genau ist denn das Konzept? Das lebt ja wahrscheinlich,
dieses Konzept und wer dann wirklich Zielgruppe ist. Das stimmt.
[27:07] Also das Produkt lebt halt. Also die große Vision, glaube
ich, die bei mir dahinter steht, das ist einerseits meine
Leidenschaft für Rum, weil ich Rum für die vielfältigste
Spirituose halte und ich das einfach in die Welt tragen
möchte.
Und andererseits möchte ich den Leuten einfach ein schönes
Erlebnis haben, also einen schönen Abend bereiten, dass die Leute
bei mir abends hinkommen, ihre Sorgen vorne an der Tür abgeben,
an der Garderobe hängen und dann einfach diesen Abend für drei
Stunden genießen.
Und dementsprechend schaue ich, wie ich es schaffen kann, dass
sie den schönsten Abend haben, den ich ihnen bereiten kann, wo
ich dann vielleicht noch Optimierungspotenzial habe, dass es
vielleicht auch so schön ist, dass sie ihre Sorgen vergessen und
das gar nicht wieder mit nach Hause nehmen.
Also deine Selbstständigkeit ist mehr als das Produkt darum,
sondern eher so dieses Thema, es soll halt eine tolle Erfahrung
sein für die Leute.
[27:54] Richtig, es soll eine tolle Erfahrung sein und es soll
halt langfristig auch nochmal darauf hinauslaufen, dass ich
irgendwo Gastgeber bin.
Dass ich dann halt sage, dass ich ein eigenes Café habe oder eine
eigene Bar oder dass da vielleicht auch nochmal ein etwas
größeres Rumfest hier in Braunschweig stattfindet.
Aber das ist alles noch bei mir im Backlog und da schaue ich
gerade, wie ich das priorisiere. Was würdest du denn unseren
Zuhörern,
Mutanfall
[28:17] wenn du einen Tipp weitergeben würdest Richtung
Agilität?
Was wäre denn dieser eine große Tipp Richtung Agilität, den du
unseren Zuhörern mitgeben würdest? Lebt den Wert Mut aus.
Seid mutig, probiert Dinge aus.
Seid mutig, probiert aus, wie ihr Sachen herangeht. Also macht es
einfach.
Schaut, was passiert. Lernt daraus über euch selber, was es auch
mit euch macht, wenn ihr mutig seid und diese unbekannten Themen
angeht. Danke, Marcel, dass du heute hier gewesen bist. Sehr
gerne.
Danke für die Einladung. Ich habe mich sehr gefreut. Ja,
schön.
Vielen Dank für deine ganzen Tipps und Tricks, dass du aus
Nähkästchen geplaudert hast, dass wir uns so ein bisschen über
Agilität in der Selbstständigkeit unterhalten konnten.
Und ich wünsche unseren Zuhörern und Zuschauern eine wunderschöne
Woche.
Wir hören uns zum nächsten Snippcast. Das ist dann die
Drei-Jahres-Folge.
Der Snippcast ist nämlich schon drei Jahre alt.
Dann wieder mit Henry und mir. und dann wünsche ich euch viel
Spaß.
Ich wünsche euch auch noch viel Spaß und ich bin schon sehr
gespannt auf die drei Jahresfolge.
The post 157 Agilität in der Selbstständigkeit appeared first on
Znipcast - für gute Zusammenarbeit | Agile, Scrum, KanBan,
Psychologie, Teamentwicklung und NLP | Podcast der Znip Academy.
Wie kann Agilität in der Selbstständigkeit eingesetzt werden?
Disclaimer:
Es geht hier nicht um Alkohol, sondern um die Journey, die Marcel
Hepke mit seinem Unternehmen erlebt. Alkohol ist schlecht für
euren Körper, daher fangt am besten gar nicht erst damit an.
Wir verzichten daher auf konkrete Links zu Produkten und geben
nur allgemeine Links.
Er ist unser Gast, da er von seinen Erfahrungen und seiner Reise
berichten kann.
Marcel bietet auch alkoholfreie Tastings an, deren Nachfrage
steigt.
Zur Folge
Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/3ngrvIt6W1s
Marcel Hepke ist selbstständig mit seinem eigenen Blog, der auch
Produkte anbietet. Wie es dazu kam und was ihn dort mit Agilität
verbindet, darum geht es in dieser Folge.
Beispielsweise darf er mehrere Rollen in sich vereinen und kann
sich einiger Events und Artefakte bedienen. Beispielsweise dem
Sprint und dem Backlog.
Infos zu Marcel
Marcel Hepke auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/in/marcel-hepke1990
Blog zu Rum: https://www.rumprobiert.de/blog
Infos zu uns
Agile Master Trainings & Ausbildung:
https://znip.academy/agile
Menschen lesen: https://znip.academy/mk
Psychologische Sicherheit: https://znip.academy/ps
Instagram: https://www.instagram.com/znip_academy_agile
LinkedIn Henry: https://www.linkedin.com/in/henry-schneider-znip
LinkedIn Janina:
https://www.linkedin.com/in/janina-kappelhoff-b9048329
Kapitel
00:00 Intro
00:48 Wer ist Marcel Hepke
01:36 Wie ist Marcel zur Agilität gekommen?
03:05 rumprobiert
04:33 MVP
05:58 Problemanalyse
07:23 Iterationen
09:16 Die Magie der Rauhnächte
11:40 Evolution
12:33 Hilfe aus dem Netzwerk
13:30 Löwensamt
14:19 Agile Methoden
16:37 StartUp Szene
18:56 Umgang mit Fehlern
22:08 Größte Learnings
24:06 Zusammenfassung
28:15 Mutanfall
Transkript Intro
In diesem Podcast geht es darum, wie ist es eigentlich, Agilität
mit Selbstständigkeit zusammenzubringen?
Was sind eigentlich die Aspekte, auf die man in der
Selbstständigkeit bezüglich Agilität auf jeden Fall achten
sollte?
Wie geht eigentlich Fokus als Solo-Selbstständiger und so weiter
und so fort?
Und wir haben heute einen Gast da, das ist der Marcel.
Wer ist Marcel Hepke
Bei mir ist heute nicht Henry, sondern Marcel.
Also für alle diejenigen, die das jetzt hier auf YouTube
gucken.
Marcel Hepke ist heute bei uns und redet mit mir über Agilität in
der Selbstständigkeit, ein total interessantes Thema.
Marcel hat einen Blog, der heißt rumprobiert und hat aber vor
allen Dingen auch ein Produkt, nämlich einen Rum.
Und über diese Zusammenhänge, also Agilität in der
Produktentwicklung des Rums, reden wir heute ein bisschen.
Marcel, wie bist du denn zur Agilität gekommen?
Marcel, wie bist du denn zur Agilität gekommen? Zur Agilität bin
ich durch mein Unternehmen gekommen.
Mein Unternehmen hat halt überlegt, wie man zukünftig Software
entwickeln kann.
So habe ich Agilität kennengelernt, hatte aber Nebelwuchspunkte
damit.
Ich habe aber relativ schnell gemerkt, dass die Leute, die in der
Agilität leben, sich sehr, sehr stark vernetzen, weil sie sich
sehr, sehr gerne austauschen, um voneinander zu lernen, um Fehler
nicht zehnmal zu machen, sondern sich dabei gegenseitig zu
unterstützen.
Und so kam es, dass ich dann in meinem neuen Unternehmen beim
Geschäftsbereich mit aufgebaut habe und wir dort agile Menschen
hatten.
Und da wir nur zwei agile Menschen hatten, fand ich das sehr,
sehr schade, weil die konnten sich nicht sehr viel
austauschen.
Also habe ich eine Heimat für die gesucht und die habe ich dann
relativ schnell gefunden.
Und so habe ich dann auch Henry und Janina kennengelernt.
Genau. Wir haben uns auf der Arbeit getroffen, auf einer großen
Community zusammen.
[2:27] Da habe ich dich so ein bisschen eingesammelt, weil du
nach Gleichgesinnten gesucht hast.
Und das ist schon so ein bisschen der erste Aspekt, der auch in
der Selbstständigkeit wahrscheinlich sehr hilfreich sein
kann.
Dass so dieses Netzwerke schaffen, sich gegenseitig helfen zu
können. Richtig.
Das ist auch das, wo ich für mich Agilität bei mir, meine
Selbstständigkeit erlebe.
Weil wenn man sein Unternehmen gründet, ist man meistens alleine
mit seiner Idee, weiß gar nicht, welche Tricks gibt es, welche
Hürden gibt es zu beachten, welche Prozesse muss man
einhalten.
Und da kann man einfach super voneinander lernen, wenn man
einfach eine Community findet, mit der man sich austauschen kann
und mit der man seine Sorgen und Freude teilen kann.
Erzähl doch mal ein bisschen was zu deiner
Selbstständigkeit.
Rumprobiert
[3:08] Ich habe gesagt, du bist Blogger und du hast ein Produkt,
nämlich einen Rum.
Erzähl doch ein bisschen von Rumprobiert.
Sehr, sehr gerne. Ich habe vorher nie viel Alkohol
getrunken.
Also Bier vertraue ich leider nicht und Wein verstehe ich bisher
noch nicht von den Aromwelten her. und dementsprechend gab es
sehr, sehr wenig, wo ich gesagt habe, das kann ich als Genuss
trinken.
Und als ich 2017 dann für meinen Bruder ein Geschenk gesucht
habe, habe ich dann einen Rum gekauft und der war so lecker, dass
ich sofort begeistert war.
Die Definition war aber, er ist lecker, laut Testbericht.
Deswegen habe ich ihn gekauft.
Dann habe ich mir einen zweiten gekauft, der war auch noch
lecker.
Den dritten gekauft, der ist lecker.
Und beim vierten habe ich festgestellt, lecker ist eine
Geschmackssache.
[3:46] Im wahrsten Sinne des Wortes. Das heißt, nur weil lecker
drunter steht oder weil 50 Leute den lecker finden, muss er nicht
mehr schmecken.
Also habe ich gesagt, mache ich doch einfach eine Rumreise daraus
und schreibe darüber, wie der Rum für mich riecht, wie der Rum
für mich schmeckt, unabhängig von dem, was mir irgendein
Hersteller da drauf schreibt.
Ich habe mein schönstes Beispiel, das ist immer ein Rum, den ich
zu Weihnachten gerne vermarkte.
Der riecht für mich wie aus meiner Kindheit, diese gelbe,
wirkliches Fruchtkaugummi.
So, das schreibt kein Hersteller hinten auf die Flasche, aber bei
mir, so vermarkte ich diesen Rum, dass er mich daran
erinnert.
Und in dem Zuge habe ich dann einfach gesagt, ich besuche auf bei
Henry & Janina das Seminar Psychologische Sicherheit und weil
mir das so gut gefallen hat, wollte ich den Teilnehmern einfach
was zurückgeben und habe deswegen gedacht, ich mache, obwohl ich
das bisher noch nicht gemacht habe, ich probiere mich aus, weil
ich mich so sicher gefühlt habe und biete mein hybrides Tasting
an.
MVP
[4:37] Also ein Teil der Braunschweiger saßen bei mir zu Hause,
der Rest nahm virtuell per Zoom teil und so habe ich das Tasting
angeboten.
Und das Feedback war so positiv und dass ich die Chance bekommen
habe, von einem Teilnehmer bei ihm ein Tasting machen zu können.
Es war auch noch während Corona.
[4:54] Wir haben zusammengesessen, da war Corona schon noch
präsenter als jetzt.
Und ich kann mich noch erinnern, du hast so kleine Fläschchen zu
Hause abgefüllt und versandt. Also es war wirklich so ein minimal
valuable product, würde ich jetzt mal sagen.
Was brauchen die Leute, um an so einem Rum-Tasting
teilzunehmen?
Laptop und Zoom, das haben die meisten mittlerweile zu Hause und
den Rum gab es dann in so kleinen Fläschchen nummeriert per Post.
[5:21] Richtig. Ich habe auch überlegt, womit muss ich starten?
Also was brauchen die Leute?
Also habe ich gesagt, okay, sie brauchen definitiv die Sorten,
die wir verkosten wollen und es macht Sinn, weil die Farblich
teilweise sehr, sehr ähnlich sind, sie zu nummerieren.
Dann habe ich auch gesagt, nein, man braucht auch Cola dafür,
weil wir wollen den ja auch nochmal gemixt trinken.
Deswegen habe ich auch noch die Cola-Flasche dazu getan. Das war
mein erster Testlauf.
Also mein Testlauf ohne Öffentlichkeit. Dann im Juli war mein
zweiter Testlauf.
Also fast, das waren drei, vier, drei Monate später
ungefähr?
Drei Monate später für mich etwa. Habe dann für mich
festgestellt, okay, irgendwo fehlt mir der Zulauf.
Ich erreiche meine Zielgruppe nicht und habe dann nochmal
Marktanalyse gemacht.
Problemanalyse
[6:02] Bin also zu anderen Tastings gegangen und da habe ich mit
Teilnehmern gesprochen und die haben einfach erzählt, dass sie
auch auf meiner Webseite waren, sie aber nicht ganz so
professionell aussah zu dem Zeitpunkt und dass die Location ihnen
auch etwas suspekt vorkam, weil ich zu dem Zeitpunkt das noch in
dem Elektronik- und Küchenfachhandel gemacht habe.
Was aber irgendwie auch ein witziges Zusammenspiel ist, finde
ich, in einen Elektronikfachmarkt zum Rumtasting zu gehen.
Also es kann ja auch wieder interessant sein.
Genau aus dem Grund mache ich das auch weiterhin, dass das
Weihnachtstasting dort stattfindet, weil ich das einfach eine
schöne Atmosphäre und witzige Atmosphäre ist, weil es einfach mal
so ein bisschen out of the box ist.
[6:44] Ich habe dann aber für mich mitgenommen, dass ich meine
Webseite überarbeiten muss, dass sie smartphonefähig sein muss,
dass sie optisch ansprechender sein muss, damit ich die Leute
mehr erreiche.
Also du hast dir Feedback eingeholt, in dem Fall von den ersten
Menschen aus deinem Minimal Value Product, also dem kleinen
Tasting für die Leute aus dem Kurs Psychologische
Sicherheit.
Und du hast dir Feedback eingeholt von Menschen, die auf anderen
Tastings unterwegs sind, als potenzielle Kunden sein könnten.
[7:14] Richtig. Und so habe ich dann für mich das einfach
mitgenommen und habe dann für mich auch gesagt, okay, deswegen
war es mein nächstes Produkt, meine Website zu
überarbeiten.
Habe dann wieder ein Tasting angeboten und habe gesagt, und jetzt
brauche ich
Iterationen
[7:24] aber noch ein neues Produkt, was ich da anbieten möchte
und das sind meine Hefte.
Weil ich immer sage, wenn man Alkohol trinkt, spätestens nach dem
sechsten weiß man nicht mehr unbedingt, wie der erste geschmeckt
hat.
Ohne der Gaumen hat sich andererseits auch an die alkoholische
Schärfe gewöhnt.
Das heißt, man nimmt die Schärfe vom ersten gar nicht mehr so
wahr wie beim sechsten. Und deswegen habe ich ein schönes Heft
dafür geschaffen, wo die Leute einfach mal nachlesen
können.
Für alle, je nachdem wie man geprägt ist, ob man visuell geprägt
ist, dann sieht man wie die Flasche aussieht, ist man eher, dass
der Name im Kopf bleibt, dann steht der Name noch drüber, wo
kommt er rum her, wie riecht er, wie wird er hergestellt und wie
schmeckt er.
Aber ich sage immer, es ist vollkommen uninteressant, wie er mir
schmeckt, weil mir können Sachen so sehr, sehr gut schmecken oder
ich nehme was ganz anderes wahr.
Viel wichtiger ist, wie schmeckt es den Leuten. Deswegen gibt es
da extra ein Notizfeld, wo die Leute selber sich eintragen
können, ob er ihnen geschmeckt hat oder nicht und was an ihm so
besonders war.
[8:18] Das ist so mein schönstes Produkt, was ich dafür gestaltet
habe.
Das ist ja auch so eine Art quasi Erweiterung des Minimal Value
Products.
Du hast gelernt, es gehört auch eine schöne Webseite irgendwie
zum Produkt und es gehört eben dieses besondere extra Tasting
begleitend ein Heft dazu anzubieten, wo die Leute reinschreiben
können. Richtig.
Das Feedback nutze ich auch immer. Also ich habe einmal im Monat
ein Tasting, das findet immer Anfang des Monats statt und
deswegen schaue ich immer nach dem Tasting, immer Mitte des
Monats ist für mich dann immer so, mittlerweile nenne ich es auch
Sprint, ist mein Sprint zu Ende, wo ich dann für mich nochmal
gucke, was haben die Kunden geschrieben, weil mich kann man auch
online einfach bewerten.
Also wie ist das Feedback, was kann ich verbessern?
Ich hole mir das Feedback aber auch aktiv von Freunden, von
Kollegen, von der Familie ein, um einfach zu fragen, was kann ich
verbessern, wo gibt es Optimierungspotenzial und lasse das dann
einfach für die nächsten vier Wochen einfließen, für das nächste
Tasting, für die neuen Hefte oder welche Ideen ich dann noch so
habe. Und dann?
Die Magie der Rauhnächte
[9:17] Was passierte dann? Dann war es so, sehr, sehr witzige
Idee.
Ich hatte bei mir auf dem Zettel stehen, also zu dem Zeitpunkt im
Rahmen der psychologischen Sicherheit hatten wir die Raunichte
gemacht.
Ich bin kein spiritueller Mensch, aber dachte mir, einen Zettel
zu verbrennen tut jetzt nicht so weh, wird ja schon nichts
beipassieren.
Wir haben euch eingeladen, die von Psychologische Sicherheit Kurs
quasi, also die das Jahr davor bei Psychologische Sicherheit
waren, haben wir dann quasi nach einem Jahr eingeladen, weil es
zeitgleich ungefähr lief, im Dezember wieder mit uns die
Business-Rauhnächte zu machen.
Also so ein bisschen darüber zu sinnieren, was war denn in dem
Jahr, ich glaube es war 2022?
[10:01] 2021, 2021 war es erst. Genau, Dezember 2021 und was
kommt denn im nächsten Jahr, was wollen wir denn Großes
erreichen, also dieses Großträumen, das passiert in den
Business-Raumlichten, genau. Ja.
Und da habe ich einfach nur aus Gag gesagt, es tut ja nicht weh,
wenn man so einen Zettel aufschreibt, dass ich mein eigenes
Produkt haben möchte und dass ich im Regal irgendwo stehen möchte
dazu.
Und dann war es so, dass ich im August letzten Jahres auf dem
Gründertag der IHK war und dort habe ich den Vorsitzenden der
Braunschweiger Freibeuter getroffen.
Die Braunschweiger Freibeuter sind ein Piraten-Karnevalsverein im
Braunschweig und wie man üblich kennt, brauchen die Piraten
natürlich auch ihren eigenen Rum.
Und dadurch, dass die dann im Februar 2023 ihre erste eigene
Karneval-Totalparty veranstaltet haben, wollten sie dafür gerne
ihren eigenen Rum und haben sich an mich gewandt und haben zu mir
gedacht, Marcel, wie sieht’s aus?
[10:59] Hast du eine Idee, wie wir unseren eigenen Rum herstellen
können?
Und so kam das zustande, dass anscheinend dieser Wunsch wahr
wurde, ohne dass ich damit gerechnet habe, dass ich mein erstes
eigenes Produkt habe, das Löwenelexier.
Und das kam dann im Februar auf den Markt. Und parallel habe ich
aber mit einem anderen Hersteller gesprochen, habe gedacht, ich
möchte gerne auch, dass es in die Likörrichtung geht, etwas
Süßes, Fruchtiges, so wie Tim Raues gerne beschreibt, Feminines
von einer Aromenwelt.
Und so hat mir mein Hersteller dann einen Rum zugeschickt, der
mit Pfirsich und Vanille verfeinert wurde.
Und der kam jetzt im Juni auf den Markt. Löwensand.
Richtig, Löwensand mit dem Aromenprofil Pfirsich.
Und das war, habe ich auch wieder gedacht, wie sieht für mich ein
MVP aus?
Evolution
[11:44] Das heißt, ich hatte erst mal nur die Aromflaschen, also
das waren knapp 100 ml.
Ich habe für mich verkostet, habe gedacht, ich finde dieses
Produkt gut, aber ich gehe nochmal in die Marktanalyse, also habe
ich mir wieder das Feedback von unterschiedlichen Personen
eingeholt, die rumaffin sind, aber auch nicht alkoholaffin sind
und habe sie nach ihrer Meinung gefragt.
Nachdem alle gedacht haben, ihnen sagt dieses Produkt zu, habe
ich gesagt, okay, das soll es sein.
[12:09] Dadurch, dass ich meinen ersten Home auch schon auf dem
Markt hatte, wusste ich, wie man sowas auf den Markt setzt und
wie man das vermarktet.
Also habe ich gesagt, welche Erweiterung gibt es denn für eine
Vermarktung dieses Produkts? Und so entstand die Idee, eine
Release-Party zu machen.
Das war so mein nächstes Produkt, das ich dafür gemacht
habe.
Und dafür habe ich dann auch gesagt, und für das nächste Produkt
probiere ich auch einmal aus, mit einer professionellen
Designagentur zusammenzuarbeiten.
Hilfe aus dem Netzwerk
[12:33] Und so sind dann die Etiketten für den Rum
entstanden?
Richtig. Meine Idee war, also ich bin kein sehr kreativer Mensch,
weder von den Texten noch von Gestaltung her.
Und dementsprechend wollte ich eine Designagentur halt damit
beauftragen und ihnen aber auch den Freiraum geben, die kreative
Menschen brauchen.
Das heißt, ich habe ihnen nur ein Aromenprofil gegeben, den Namen
und die Mindestangaben, die vom Gesetz her vorgegeben werden und
habe ansonsten gedacht, dass sie komplett frei sind von der
Gestaltung.
Und ich habe ihnen noch den Text hinzugegeben, auf den ich
ausnahmsweise mal sehr stolz bin.
Und die haben dann das Etikett designt und das ist wunderschön
geworden.
Stimmt, also das ist für den Löwensamt. Das ist so ein Löwe mit
einer richtig schönen Mähne und dann sind so Blumen, ich denke es
wird Vanilleblumen oder Blüten. drin sein.
Pfirsichblüten wahrscheinlich. Also es sieht wirklich gerade für
meine feminine Seite, sieht das total schön aus.
Und für alle, die sich fragen, was Janina gerade meinte vom
Profil,
Löwensamt
[13:34] habe ich euch einmal die Flasche mitgebracht.
[13:37] Wenn man jetzt auf YouTube uns zuhört, dann kann man sich
das auch angucken.
Und auch hier habe ich wieder gesagt, ich fange erstmal mit einem
MVP an.
Das heißt, ich habe mit dem Hersteller gesprochen, dass er für
mich erstmal die Flaschen abfüllt.
Die Etiketten werden von einer lokalen Druckerei in Wolfenbüttel
von mir hergestellt und dann von mir per Hand beklebt.
[13:57] Das bedeutet momentan, ich mache das alles erstmal per
Hand.
Und ich könnte natürlich auch das Ganze dann irgendwann
automatisieren, dass ich selber die Flaschen abfülle in die
Flaschenform, die ich gerne hätte.
Vielleicht auch in dieselben Flaschen, dass das Ganze
automatisiert wird.
Aber erstmal das MVP einfach sein, damit es auf den Markt kommen
kann und damit die Kunden das Feedback mir dafür geben
können.
Agile Methoden
[14:19] Hast du, wenn wir jetzt nochmal so ein bisschen auf das
Thema Agilität gucken.
[14:24] Hast du dir auch irgendwie Zeitfenster, einen Takt oder
sowas gesetzt, in dem du arbeitest?
Ja, ich habe für mich vier Wochen festgelegt, einfach weil ich
einmal im Monat die Tastings habe.
Das heißt, ich kann einmal alle vier Wochen gucken, wie ist es
für mich vorangegangen.
Ich habe für mich immer ein Notiz-Tool auf dem Laptop.
Also ich nutze dafür halt Notion, einfach um dort auch zu
priorisieren, welche Ideen habe ich noch bei mir, die ich
umsetzen möchte, welche Herausforderungen möchte ich noch
bewältigen und priorisiere mir die dann und gucke dann immer nach
jedem Sprint, wie ist es gelaufen.
Also ich mache für mich immer so eine kleine Retro für mich
selber, wo ich sage, was lief gut, wo habe ich
Verbesserungspotenzial, welches möchte ich direkt in den nächsten
Turnus mit einnehmen, also in den nächsten Sprint und was kann
ich erstmal schieben, weil ich höhere Prioritäten habe.
Ich habe auch für mich festgestellt, wenn man jetzt mal so ein,
ich nenne es immer mal ein Impediment nimmt oder auch, glaube
ich, wie auch ein sehr, sehr schlechter Product Owner, weil immer
wenn ich neue Ideen finde, möchte ich die sofort in den Sprint
einnehmen und umsetzen.
[15:29] Ich habe aber zum Glück den Vorteil, dass mich Freunde
und meine Frau dort sehr, sehr gut bremsen und sagen, mach doch
erstmal ein Thema zu Ende und sobald das umgesetzt ist, dieser
Sprint, dann kannst du das nächste Thema angehen.
Das heißt, wenn ich in den vier Wochen meinen Scope erweitere,
dass ich neue Ideen habe, die ich gerne verfolgen möchte, kommen
die ins Backlog, um dann nochmal für mich auch nochmal darüber zu
analysieren, bleiben sie im Backlog oder kann ich sie auch wieder
runter streichen, weil das einfach in dem Moment, ich einfach nur
Feuer und Flamme war, es sich aber eigentlich keine gute Idee
war.
Dieser Themenbereich Fokus, ich glaube, der ist für ganz, ganz
viele Solo-Selbstständige wirklich so ein Thema, weil man braucht
so dieses Feedback und dieses, also auch, es ist total schön,
wenn man diesen Drive hat, diese Motivation, weil man jetzt eine
richtig geile Idee hat und gleichzeitig braucht es so ein
bisschen diese Pause dazwischen, um bewerten zu können, ist das
jetzt das Wichtigste oder war es halt einfach nur eine richtig
gute Idee, die wir auch in einem Jahr noch machen können.
Richtig.
[16:30] Das ist halt ein großes Thema, aber da hilft es halt
wirklich, sich auszutauschen, also auch in die Kommunikation mit
anderen Menschen zu gehen.
StratUp Szene
[16:37] Deswegen habe ich relativ schnell geschaut am Anfang, wo
ich in die Startup-Szene gegangen bin, gibt es dazu irgendwie
Stammtisch oder so hier in der Region und habe dann für mich
einfach festgestellt, dass es im Trafo-Hub hier im Grauen Schweig
eine schöne Startup-Szene gibt.
Die treffen sich einmal alle zwei Monate zu einem Vortrag, immer
in den geraden Monaten.
Und in den ungeraden Monaten ist immer ein
Start-up-Nachtisch.
Das heißt, da trifft man sich komplett ungezwungen in den Bars
oder in der Trafo Carbana, in ihrer hauseigenen Strandecke und
redet und vernetzt sich miteinander.
[17:12] Diskutiert Themen wie zum Beispiel Gastronomie oder was
hat Leistungssport mit Gründung zu tun.
Und so lernt man verschiedene Menschen kennen. Ich finde, das ist
ein ganz wichtiger Aspekt für den Job des Product Owners, aber
auch genauso für den Job des Scrum Masters oder des
Umsetzungsteams, so ein bisschen Zeit zu haben, um sich
auszutauschen mit Menschen, die was ähnliches oder in der
gleichen Position sind wie man selber, um einfach neue Ideen und
Feedback zu bekommen auf dieser Fachebene, die nicht unbedingt
Produkt- oder Kundenfeedback sind, sondern wirklich so eine
Weiterentwicklung in meinem eigenen Job.
Ja, weil man redet da oft von unterschiedlichen Produkten.
[17:52] Ich bin in der Spirituosen- und Rum-Orange
unterwegs.
Das ist hier in der Start-up-Szene sehr einzigartig hier in
Braunschweig.
Die anderen machen sich gerade selbstständig mit Kosmetik oder
starten durch mit Kinderspielzeug oder haben eine neue
Fitness-Idee bezüglich Fitness-Kooperation oder für ein
Schulungsprogramm für Kinder vom Thema Softwareentwicklung.
Das sind alles Produkte, die erstmal gar nichts zueinander
matchen, aber man kann sich trotzdem gemeinsam austauschen, weil
man hat ja eine gemeinsame Basis, man gründet gemeinsam, man ist
gemeinsam ein Start-up und steht dementsprechend vor denselben
Herausforderungen, sei es, wenn es ums Marketing geht, wenn es um
Bürokratie geht, wenn es ums Steuern geht, wenn es um Finanzen
geht und auch bei der Ideenfindung.
Also wie finde ich neue Ideen für meine Unternehmen?
Wir stehen alle vor derselben Herausforderung, da hilft es
einfach miteinander zu kommunizieren und sich auch das Feedback
einzuholen. Wie kommt das an?
Auch schon mit Prototypen zu sagen, hier guck mal, ich habe die
Idee, was hältst du davon? Sollte man natürlich nicht komplett in
die ganze Stadt verteilen, aber man kann ja in einem sehr kleinen
Rahmen mit Vertrauenspersonen darüber sehr schön reden.
Umgang mit Fehlern
[18:57] Mit kleinen Vertrauensrahmen fällt mir jetzt noch sowas
ein wie Umgang mit Fehlern.
Machst du Fehler und wie gehst du mit diesen Fehlern um? Fehler
mache ich sehr, sehr viel, also mache ich viele. Also ich lerne
jeden Tag dazu.
[19:11] Also ich lerne, also Schreibfehler, das ist ein ganz
kleiner Fehler, aber wie viele Schreibfehler in meinen Texten
sind oder wie verschachtelt meine Texte sind.
Ich merke das nicht, aber wenn ich aber Fehler habe, hole ich mir
aktiv das Feedback ein. Auch wenn mich andere auf Fehler
hinweisen, ist es manchmal so, dass ich so reagiere, als wenn ich
diese Fehler nicht gut finde und es auch nicht konstruktiv
aufnehme.
Ich analysiere das aber immer wieder für mich selber.
Was bedeutet dieser Fehler? Also wie ist dieser Fehler für mich
entstanden?
Also nicht im Sinne von, dass ich irgendwie Fingerpointing auf
mich selber mache, sondern ich schaue, wie kam es dazu, dass ich
diesen Fehler gemacht habe und dass es so teilweise auch bei der
anderen Person dann ankam und schaue, was ich da dann einfach
verbessern kann.
Um einfach diese Fehler für die Zukunft zu vermeiden. Also ein
mutiges Hinschauen.
Definitiv. Also das erfordert gerade Selbstständigkeit, erfordert
sehr, sehr viel Mut, weil man muss ganz neue Sachen
herausprobieren.
Ich bin gelernter Banker, bin die IT-Branche gewechselt, aber ich
habe noch nie wirklich mit Designthemen Erfahrung gehabt oder mit
Marketing oder auch wirklich Vertrieb.
Also beim Löwensamt bin ich dann richtig klassische Kaltakquise
einfach in die Restaurants reingegangen und habe denen erzählt,
ich habe ein neues Braunschweiger-Produkt auf den Markt gebracht,
ob sie es nicht einfach mal probieren wollen.
[20:29] Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute Angst genau vor
so einem Schritt haben.
Also irgendwo hinzugehen und einfach nachzufragen, da gehört ja
ganz, ganz viel psychologische Sicherheit, also innere Sicherheit
dazu.
Wie geht dir das? Hast du manchmal Angst vor solchen
Kaltakquise-Terminen, einfach Leute anzusprechen? Ich habe total
Angst davor.
Also das ist jetzt nicht so, dass ich überhaupt keine Angst
habe.
Also die Angst ist immer irgendwo ein Begleiter.
Aber das ist ein Feuer, was da in mir brennt. Also ich habe eine
riesengroße Leidenschaft für Rum und diese Leidenschaft möchte
ich einfach mit anderen Menschen teilen und auch für meine
Produkte. Ich liebe meine Produkte abgöttisch und bin der
Meinung, dass sie wirklich toll sind.
Und so versuche ich über meinen Schatten zu springen. Also das
ist dann wirklich…
[21:16] Sodass ich sage, ich go with the flow. Also wenn ich dann
zum Beispiel ein Produkt bei mir hinten im Rucksack habe und ich
jetzt das Bedürfnis habe, ach, heute ist so ein schöner Tag,
jetzt sprichst du die Person, also dann schaue ich auch gerade,
wo ich gerade in dem Moment in der Ecke bin, ob das Restaurant zu
meiner Strategie passt und dann spreche ich den Barbesitzer da
einfach an und gucke einfach, wie kam das an.
Wie hat die Person darauf reagiert?
Habe ich auch von den Kommunikationen vielleicht gemerkt, okay,
dass ich mich oft verhaspele oder dass ich nicht das
rübergebracht habe oder nicht das erzählt habe, was ich
eigentlich erzählen wollte.
Aber erst mal, ich gehe einfach da rein, rede und stelle
hinterher fest, wie es mir damit ging.
Und stelle dadurch halt oft fest, okay, mir fehlte der Mut.
Also nicht mir fehlte der Mut, ich hatte sehr, sehr viel Angst
davor.
Ich habe es aber einfach komplett ignoriert, bin reingegangen und
wachse da aktuell sehr stark an mir selber.
Was sind denn so deine größten Learnings aus deinen ersten,
naja,
Größte Learnings
[22:16] zwei, drei Jahren Selbstständigkeit oder
Produktinhaber?
Es braucht Zeit.
[22:22] Also man sollte wirklich mit kleinen Sachen anfangen.
Also man sollte sich schon Gedanken machen, wo möchte man
hin?
Also welche Idee hat man so momentan, die man verfolgen möchte,
um dann zu gucken, wie kann ich damit im Kleinen anfangen?
Und nicht erst sagen, okay, ich bereite das drei bis fünf Jahre
vor, sondern wie fange ich klein damit an?
Zur Not, dass ich sage, okay, ich mache eine kleine Website
darüber.
Das steht dann vielleicht aufgrund von gewissen Anforderungen
erstmal die private Adresse, aber so viele Leute schauen da nicht
rein.
Aber ich habe dann zumindest erstmal eine Website. Das heißt, ich
setze mich damit auseinander, was muss ich beachten für eine
Website?
Dann kann ich ja immer anfangen, schreib doch einfach mal
drüber.
Es werden vielleicht keine schönen Texte, Aber es hilft zumindest
einem selber mit den Themen auseinanderzusetzen.
Dann habe ich für mich auch festgestellt, gerade in der Gründung,
wenn man die Stolpersteine, die man hat bezüglich Gesetze, das
ist sehr, sehr herausfordernd für mich, weil ich in einer
spirituosen Branche unterwegs bin.
Das heißt, ich muss mir immer Gedanken darüber machen, dass ich
mein Produkt nicht an Minderjährige verkaufen darf.
Ich muss mir Gedanken machen über Schanklizenzen. Wo darf ich
ausschenken?
Wo darf ich was verkaufen dazu? Das ist ein Thema.
[23:34] Und was ich komplett unterschätzt habe, ist das Thema
Konzept für mein Unternehmen.
Also einen Businessplan dafür mal zu schreiben.
Wie sieht meine Zielgruppe aus? Wie jung ist sie? Wie alt ist
sie?
Wo findet man sie an? Wann findet man sie an?
Wie sieht mein Finanzplan für die nächsten drei bis fünf Jahre
aus?
Das ist ein großes Learning, dass ich für mich gesagt habe, das
ist so ein großer Baustein und da gibt es so viel zu beachten und
auch so viele Sachen, die man einfacher machen kann, dass ich mir
da dann professionelle Hilfe suche.
Marcel, sollen wir nochmal zusammenfassen, was wir heute alles
besprochen haben?
Zusammenfassung
[24:09] Sehr gerne. Ich habe ein bisschen mitgeschrieben. Wir
haben vor allen Dingen am Anfang des Podcasts darüber gesprochen,
wie wichtig dieses Thema Transparency, Inspect and Adapt ist.
[24:18] Also du hast erzählt, dass du mit relativ wenig Produkt,
also mit dem Minimal Valuable Product, das Rumtasting ganz zu
Beginn deiner Selbstständigkeit erstmal auf den Markt gehst,
fragst, wie kommt das so bei euch an, bei einer kleineren Gruppe,
deinen vertrauten Menschen, die dir Feedback geben und daraufhin
passt du an.
Zum Beispiel das Feedback mit der Webseite und so.
Das ist ja dieses Transparency, also Nachfragen, Inspect,
Analysieren und Adapt, also Anpassen.
Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig das Thema Netzwerken
ist, um in der Selbstständigkeit voranzukommen und aber auch wie
wichtig das für Product Owner oder für Sprammaster oder für
Umsetzungsverantwortliche ist, dieses Netzwerk zu haben und sich
auszutauschen, um Feedback zu bekommen.
Bekommen, sich weiterzuentwickeln und sich abzugucken, wie machen
das andere, wenn wir solche Impediments haben, wenn du oder ich,
wenn wir solche Themen haben, wie gehen andere damit um?
Wir haben darüber gesprochen, dass du dir einen Takt gesetzt
hast, also deinen monatlichen Takt, immer von Tasting zu Tasting
und dass du dann dazwischen immer ein Review oder eine Retro
machst, das ist wahrscheinlich so ein bisschen von beiden, aber
zu schauen, was habe ich geschafft und was möchte ich gerne
anders machen in Zukunft.
[25:34] Du hast uns erzählt, dass das Thema Priorisierung ein
wichtiges Thema ist, dass es dir auch manchmal schwerfällt, so in
deinem eigenen Saft zu priorisieren, dass es diesen Fokus auch
manchmal von außen braucht, dass man die tollen Ideen, die man
hat, nicht sofort umsetzt, sondern erst mal eine Nacht liegen
lässt und dann einen priorisiert, wo es eigentlich im Backlog
hingehört.
Wir haben darüber gesprochen, dass es total wertvoll ist, große
Visionen zu haben, aber dann kleine Schritte auf diese Vision
hinzumachen.
Dieses einfache Anfangen, dieses mit, wenn man dafür brennt, also
dieses Selbstcommitment hat, dann ist auch dieses Fehlermachen
nicht so schlimm und dann ist man mutiger.
Und auch das ist ja was, was wir bei Product Ownern ganz häufig
beobachten.
Wenn die Leute für die Sache brennen, dann sind sie auch bereit,
sich selbst zu verpflichten und mutig zu sein und eventuell
Fehler zu machen.
Das waren, glaube ich, so die größten Punkte.
[26:29] Du hast am Ende noch gesagt, dass es total wichtig ist,
auch ein Konzept zu haben und eine Zielgruppenanalyse zu machen.
Wo finde ich eigentlich die Leute, wo das hin soll?
Auch das ist so eine Product-Owner-Aufgabe. Wo gehört mein
Produkt eigentlich hin oder meine Dienstleistung?
Das fand ich auch noch ganz witzig, dass das, was du erzählt hast
mit, es gibt diesen Rum und es gibt das Rumtasting und dann hast
du irgendwann die Hefte dazu entwickelt für deine Rumtasting,
dass sich das so aufbaut aufeinander auch.
Was genau ist denn das Konzept? Das lebt ja wahrscheinlich,
dieses Konzept und wer dann wirklich Zielgruppe ist. Das stimmt.
[27:07] Also das Produkt lebt halt. Also die große Vision, glaube
ich, die bei mir dahinter steht, das ist einerseits meine
Leidenschaft für Rum, weil ich Rum für die vielfältigste
Spirituose halte und ich das einfach in die Welt tragen
möchte.
Und andererseits möchte ich den Leuten einfach ein schönes
Erlebnis haben, also einen schönen Abend bereiten, dass die Leute
bei mir abends hinkommen, ihre Sorgen vorne an der Tür abgeben,
an der Garderobe hängen und dann einfach diesen Abend für drei
Stunden genießen.
Und dementsprechend schaue ich, wie ich es schaffen kann, dass
sie den schönsten Abend haben, den ich ihnen bereiten kann, wo
ich dann vielleicht noch Optimierungspotenzial habe, dass es
vielleicht auch so schön ist, dass sie ihre Sorgen vergessen und
das gar nicht wieder mit nach Hause nehmen.
Also deine Selbstständigkeit ist mehr als das Produkt darum,
sondern eher so dieses Thema, es soll halt eine tolle Erfahrung
sein für die Leute.
[27:54] Richtig, es soll eine tolle Erfahrung sein und es soll
halt langfristig auch nochmal darauf hinauslaufen, dass ich
irgendwo Gastgeber bin.
Dass ich dann halt sage, dass ich ein eigenes Café habe oder eine
eigene Bar oder dass da vielleicht auch nochmal ein etwas
größeres Rumfest hier in Braunschweig stattfindet.
Aber das ist alles noch bei mir im Backlog und da schaue ich
gerade, wie ich das priorisiere. Was würdest du denn unseren
Zuhörern,
Mutanfall
[28:17] wenn du einen Tipp weitergeben würdest Richtung
Agilität?
Was wäre denn dieser eine große Tipp Richtung Agilität, den du
unseren Zuhörern mitgeben würdest? Lebt den Wert Mut aus.
Seid mutig, probiert Dinge aus.
Seid mutig, probiert aus, wie ihr Sachen herangeht. Also macht es
einfach.
Schaut, was passiert. Lernt daraus über euch selber, was es auch
mit euch macht, wenn ihr mutig seid und diese unbekannten Themen
angeht. Danke, Marcel, dass du heute hier gewesen bist. Sehr
gerne.
Danke für die Einladung. Ich habe mich sehr gefreut. Ja,
schön.
Vielen Dank für deine ganzen Tipps und Tricks, dass du aus
Nähkästchen geplaudert hast, dass wir uns so ein bisschen über
Agilität in der Selbstständigkeit unterhalten konnten.
Und ich wünsche unseren Zuhörern und Zuschauern eine wunderschöne
Woche.
Wir hören uns zum nächsten Snippcast. Das ist dann die
Drei-Jahres-Folge.
Der Snippcast ist nämlich schon drei Jahre alt.
Dann wieder mit Henry und mir. und dann wünsche ich euch viel
Spaß.
Ich wünsche euch auch noch viel Spaß und ich bin schon sehr
gespannt auf die drei Jahresfolge.
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Znipcast - für gute Zusammenarbeit | Agile, Scrum, KanBan,
Psychologie, Teamentwicklung und NLP | Podcast der Znip Academy.
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