Folge 74 – Rye Society

Folge 74 – Rye Society

Was wohl 1776 alles so passiert sein könnte? "Unabhängig" davon verkosten wir relativ bekannte Vertreter der Gattung Rye Whiskey. Welche das sind, erfahrt ihr in Folge 74 - Rye Society.
35 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Was wohl 1776 alles so passiert sein könnte? “Unabhängig” davon
verkosten wir zwei Rye – ist das nicht ein
toller Reim? Vielleicht lassen wir es doch lieber sein,
schriftlich weiter darauf einzugehen. Nur so viel vorweg, es geht
über den Großen Teich und wir roggen das die Schwarte kracht.
Spaß bei Seite. Dabei verschlägt es uns in den Norden des Ohio
River, denn wir schlängeln uns mal wieder durch Kentucky (da
waren wir in z. B. Folge 12 – Büffel, Bäche … und zwei Buddel
voll Bourbon schon mal – dieses Mal geht es aber nicht um
Bourbon) und nehmen zwei relativ bekannte Vertreter der Gattung
Rye Whiskey ins Visier. Welche das sind, erfahrt ihr in
Folge 74 – Rye Society.


Rye, Rye, R.. Stop! Es sind nur zwei!

James E. Pepper 1776 – Straight Rye Whiskey*

Michter’s Straight Rye – Single Barrel*







1776 Whiskey James E. Pepper 1776 Rye 100 Proof Bourbon
Whiskey (1 x 0.7 l)*

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Aroma









würzig

Roggen

frisches Heu

Getreide










Geschmack









butterweich

schwarzer Pfeffer

Karamell

Zitrusfrüchte

mit Noten von Eiche










Abgang









weich & süß

Gewürze

Nüsse

etwas ölig











Michter's US*1 Kentucky Straight Rye*

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Aroma









süß

würzig

Getreide

Vanille & Zimt

leicht scharf










Geschmack









Minze / Eukalyptus

Nelken

Schokoladennoten

Honig

Eiche










Abgang









langanhaltend

frisch

wieder würzig

ein Hauch Getreide








Destillerie(n) der Folge im Überblick



James E. Pepper

Inhaber

Georgetown Trading Co. (Amir Peay)



Gründungsdatum

1780 (Marke), 2017 (Neugründung der Destillerie)



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Aaron Schram




Dauerbrenner (Core Range)

1776 Straight Bourbon Whiskey

1776 Straight Rye Whiskey

Old Pepper Single Barrel Rye






Die Marke James E. Pepper trägt den stolzen Slogan “Born
with the Republic” und führt ihre Wurzeln auf das Jahr
1780 zurück, als die Familie Pepper während der
Amerikanischen Revolution mit der Whiskey-Produktion
begann. Der Höhepunkt der Marke kam unter Colonel James
E. Pepper, einem charismatischen Bourbon-Baron des späten
19. Jahrhunderts. Er baute die historische James E.
Pepper Distillery in Lexington, Kentucky, zu einem
industriellen Wahrzeichen aus und machte seinen “Old
Pepper” Whiskey landesweit bekannt. Nach der Prohibition
und mehreren Besitzerwechseln wurde die ursprüngliche
Destillerie 1958 stillgelegt und verfiel. Jahrzehnte
später entdeckte der Unternehmer Amir Peay die verlassene
Marke wieder und begann einen langen Prozess, um sie zu
neuem Leben zu erwecken.


Die Wiedergeburt gipfelte 2017 in der Eröffnung einer
neuen Destillerie am exakt selben historischen Standort
in Lexington. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, die
Traditionen wieder aufleben zu lassen. So wird für die
Produktion das Wasser aus dem gleichen, unter der
Destillerie liegenden Kalkstein-Aquifer verwendet wie zu
Zeiten von Colonel Pepper. Die Destillerie nutzt eine
maßgefertigte Kupferbrennblase von Vendome Copper &
Brass Works und orientiert sich an historischen Mash
Bills (Getreiderezepturen), insbesondere mit einem hohen
Roggenanteil, der schon damals das Markenzeichen des
Whiskeys war. Diese Verbindung aus historischem Erbe und
moderner Technik prägt den Charakter der heutigen James
E. Pepper Whiskeys.


Heute steht James E. Pepper als Musterbeispiel für die
Renaissance historischer amerikanischer Whiskey-Marken.
Die akribische historische Forschung und die authentische
Wiederbelebung haben der Marke in der Whisky-Welt großen
Respekt eingebracht. Die Produkte, allen voran der “1776
Rye”, werden für ihre kräftigen und würzigen
Geschmacksprofile geschätzt und haben zahlreiche
Medaillen bei internationalen Spirituosenwettbewerben
gewonnen. Die Destillerie selbst ist heute das Herzstück
des “Distillery District” in Lexington, einem
revitalisierten Areal mit Restaurants, Bars und
Geschäften, und zieht Whiskey-Liebhaber aus aller Welt
an.







Michter’s Distillery

Inhaber

Chatham Imports (Joseph J. Magliocco)



Gründungsdatum

1753 (Historische Wurzeln als Shenk’s), 1990er
(Neugründung)



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Dan McKee (Master Distiller)

Andrea Wilson (Master of Maturation)




Dauerbrenner (Core Range)

US*1 Kentucky Straight Bourbon

US*1 Kentucky Straight Rye

US*1 American Whiskey

US*1 Sour Mash Whiskey






Michter’s beruft sich auf das Erbe der ältesten
Whiskey-Destillerie Amerikas, die 1753 als Shenk’s
Distillery in Pennsylvania gegründet wurde und der
Legende nach George Washingtons Truppen im
Unabhängigkeitskrieg mit Whiskey versorgte. Nach einer
langen Geschichte und mehreren Namensänderungen (zuletzt
Bomberger’s) musste diese historische Destillerie 1989
schließen. In den 1990er Jahren erwarben Joseph J.
Magliocco und Richard “Dick” Newman die Markenrechte an
“Michter’s” – ein Name, der aus einer früheren Ära der
Destillerie stammte. Sie begannen, unter diesem Namen
sorgfältig ausgewählte Whiskeys von anderen Brennereien
abzufüllen, mit dem Ziel, den besten amerikanischen
Whiskey ohne Rücksicht auf die Kosten herzustellen.
Dieser Fokus auf Qualität statt Quantität legte den
Grundstein für den heutigen Ruf der Marke.


Die Produktionsphilosophie von Michter’s ist einzigartig
und wird oft als “cost-be-damned” (Kosten egal)
beschrieben. Anstatt ihr Destillat mit den gesetzlich
erlaubten 125 Proof (62,5% Vol.) ins Fass zu füllen, tun
sie dies bei deutlich niedrigeren 103 Proof (51,5% Vol.).
Dieser “Low Barrel Entry Proof” führt zu einem reicheren,
weicheren Geschmacksprofil direkt aus dem Fass. Zudem
werden die Fässer in den Lagerhäusern “geheizt”, also
zyklisch erwärmt und abgekühlt, um die Interaktion
zwischen Whiskey und Eichenholz zu maximieren. Ein
weiteres Qualitätsmerkmal ist die Verwendung von
luftgetrocknetem Holz für die Fässer, was die Tannine
reduziert und den Geschmack verfeinert. Diese aufwendigen
Methoden werden heute in der eigenen Michter’s Shively
Distillery und der prestigeträchtigen Fort Nelson
Distillery im Zentrum von Louisville umgesetzt.


In der modernen Whisky-Welt hat sich Michter’s als eine
der führenden Ultra-Premium-Marken aus den USA etabliert.
Ihre Abfüllungen, von der Core Range “US*1” bis zu den
extrem limitierten und begehrten 10-, 20- oder
25-jährigen Whiskeys, erzielen regelmäßig
Höchstbewertungen und sind bei Kennern und Sammlern
weltweit gefragt. Michter’s hat maßgeblich dazu
beigetragen, die Wahrnehmung von amerikanischem Whiskey
zu verändern und ihn als Luxusprodukt auf Augenhöhe mit
den besten schottischen Whiskys oder Cognacs zu
positionieren. Die Eröffnung der prachtvoll restaurierten
Fort Nelson Distillery hat diesen Status weiter gefestigt
und dient als Schaufenster für die kompromisslose
Qualität der Marke.






Der Beitrag Folge 74 – Rye Society erschien zuerst auf Grab The
Glass Podcast.

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