‚Arisierung‘: Aus Isidor Bach wird Konen

‚Arisierung‘: Aus Isidor Bach wird Konen

8 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 2 Jahren
Bevor die Umsätze 1933 einbrachen, war die 1871 gegründete Firma
Bach das größte Herrenbekleidungshaus in Süddeutschland. Ab 1933
wurden Kunden der Firma durch Aufrufe und Drohungen vom Kauf in
einer „jüdischen Firma“ abgehalten. 1936 wurde das Kaufhaus durch
den leitenden Angestellten Johann Konen übernommen und ‚arisiert‘.
Nach dem Novemberpogrom 1938 emigrierten die Bachs, ihr übriges
Vermögen wurde beschlagnahmt. Nachkommen der Familie Bach halten
immer noch Anteile an der Firma Konen, dessen Kaufhaus bis heute in
der Sendlinger Straße 3 steht. Anfang des Jahres 1938 existierten
in München etwa 1.700 Geschäfte und andere Gewerbebetriebe mit
jüdischen Besitzer*innen. Schon seit der Machtübernahme der
Nationalsozialisten 1933 sahen sich diese Geschäftsleute dem
Boykott ihrer Betriebe ausgesetzt. Ab 1938 wurden sie durch
zahlreiche antisemitische Gesetze und Verordnungen systematisch aus
dem Wirtschaftsleben verdrängt. Nach der Pogromnacht am 9. November
1938 folgten Verschärfungen der antisemitischen Maßnahmen und die
jüdischen Besitzer*innen wurden gezwungen, ihre Gewerbe aufzugeben.
Den staatlich organisierten Raub bezeichneten die Behörden
beschönigend als ‚Arisierung‘. Schüler*innen der Städtischen
Berufsschule für den Einzelhandel Mitte haben sich mit dieser
Thematik auseinandergesetzt und stellen Beispiele der „Arisierung“
in München vor.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: