10. Metta-Praxis - grenzenlose Liebende Güte

10. Metta-Praxis - grenzenlose Liebende Güte

55 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Website: https://www.buddha-training.de/ „… überall in allem sich
wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit liebevollem
Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll
geklärtem.“ Der Buddha spricht hier von Metta, einem grenzenlosen,
unerschöpflichen Gemütszustand, der bei voller Entfaltung weit über
die Klimazonen des menschlichen Alltags hinausreicht. Da werden
Erlebensqualitäten freigelegt, die sonst nur sehr hohen
Himmelswesen zugeschrieben werden. Metta: Dieses Wort der
Pali-Sprache bedeutet Freundschaft, Liebe, Güte oder Wohlwollen. Es
weist aber weit über diese landläufigen Bedeutungen hinaus. Metta
ist etwas ganz anderes, als weltliche Liebe, die sehr
unterschiedliche Formen annehmen kann: Manche Menschen lieben
schnelle Autos, andere lieben Schweinefleisch, und wieder andere
lieben bestimmte Menschen. Das sind alles Sinnesobjekte der Welt,
die attraktiv sind und Wohlgefühle auslösen. Sind die Gefühle
stark, sprechen wir von Liebe – im weltlichen Sinne. So
allgegenwärtig diese Liebe in unserer Sprache ist, so unbekannt ist
ein strahlendes, liebevolles Gemüt, das frei von Feindschaft und
Bedrängung ist, das überall in allem sich selbst wiedererkennt:
wohlwollend, erhaben, unermeßlich. Was ist also Metta? Gibt es
einen Weg dahin? Wir erleben die Welt mit fünf äußeren Sinnen:
Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Die Sinneseindrücke
werden im Geist, der zentralen Datenverarbeitung, zu einem
Erkenntnisobjekt zusammengefasst. Der Geist macht sich eine
Vorstellung; er stellt das Erlebte sich gegenüber. Damit sind zwei
Pole entstanden: Da ist der Pol der Welt mit all ihren Objekten.
Der andere Pol erlebt und fühlt diese Objekte, und er sagt zu sich
selbst „Ich“. Die erfassten Sinnesobjekte sind angenehm und
anziehend, sie sind unangenehm und abstoßend, oder sie sind
neutral. Auf unangenehme Erlebnisse reagieren wir mit Ablehnung
oder gar mit Hass. Weltliche Liebe richtet sich auf angenehme
Sinnesobjekte. Das reicht von zarter Anziehung bis hin zur Gier.
Geliebte Sinnesobjekte sind eine Quelle des Leids. In der ersten
Edlen Wahrheit des Buddha heißt es: „Getrenntsein von Liebem ist
Leiden.“ Solch ein Getrenntsein erscheint unausweichlich, denn es
entspricht dem Wesen der zwei Pole von „Ich“ und Welt, dass sie
sich getrennt gegenüberstehen. Sie können einander einmal
nahekommen, aber für das erlebende „Ich“ sind die Objekte der Welt
immer das Andere, so anziehend sie auch erscheinen mögen. Das gilt
auch dann, wenn das weltliche Objekt ein lebendes Wesen ist. Im
Metta-Zustand der Liebenden Güte löst sich dieses
Sich-gegenüber-stehen auf. „Ich“ und Du verschmelzen in einer
Ich-Du-Gleichheit. Ein anderes Wesen ist dann nicht mehr das
Andere. So wie das „Ich“ immer das eigene Wohl gesucht hatte, so
will es jetzt auch das Wohl der anderen Wesen. Mit liebevollem
Gemüt Wohlwollen zu allen Wesen hegen und ausstrahlen: das ist
Metta. Kann solch ein Zustand verstanden werden? Weiter geht es im
Podcast. Der Autor: Prof. Dr. Meinhard Knoll Nach seiner aktiven
Zeit als Universitätsprofessor und nach Forschung und Lehre auf dem
Gebiet der künstlichen Sinne konzentriert er sich heute auf die
natürlichen Sinne und das damit verbundene Bewusstsein sowie auf
das Navigationstraining im Bewusstseinsraum nach der Lehre des
historischen Buddha.

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