Gedanken am frühen Morgen - Freuen und Fürchten

Gedanken am frühen Morgen - Freuen und Fürchten

4 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Solche Erwägungen erfüllten mich mit Angst, Bitterkeit und
Niedergeschlagenheit, und ich empfand das gleiche wie Knaben,
welche beim Beobachten des Blitzens sich freuen und zugleich
fürchten. Ich liebte den Geist und fürchtete mich zugleich vor
ihm. Einige Zeit brauchte ich, um mich zu sammeln, wieder ruhiger
zu werden, einen sichereren, besseren Weg einzuschlagen, die
Angst auszumerzen, wie das Unkraut aus der Saat ausgemerzt wird,
und die schlimmen Gedanken den besseren Platz einräumen zu
lassen, auf dass der Geist völlig die Herrschaft erlange und mich
in seinen Dienst und in sein Amt nehme zur Aufrichtung dieses
Volkes, zur Seelenleitung, zur Belehrung in Wort, wie durch Taten
und Beispiel „mit den Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und
in der Linken“, zu jener gesunden Hirtentätigkeit, welche von der
Welt ablenkt und zu Gott führt, den Körper überwindet und dem
Geiste dient, die Finsternis verscheucht und sich am Lichte
freut, die wilden Tiere verjagt und die Herde zusammenhält,
Schluchten und Wüsten meidet und auf Bergen und Höhen geleitet.

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