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Episoden
24.01.2025
5 Minuten
So nehmen wir denn gegen all eure Grausamkeit den Kampf auf,
indem wir sogar aus freien Stücken dagegen auftreten, und freuen
uns mehr, wenn wir verurteilt, als wenn wir freigesprochen
werden. Und so habe ich dieses Schriftchen nicht aus Besorgnis
für uns überreicht, sondern aus Besorgnis für euch und alle
unsere Feinde, nicht etwa für unsere Freunde. Denn unser
Lehrsystem befiehlt uns, auch unsere Feinde zu lieben und zu
beten für die, welche uns verfolgen, und darin besteht die uns
eigentümliche und vollkommene Güte, die nicht die gewöhnliche
ist. Denn die Freunde zu lieben ist Brauch bei allen; die Feinde,
nur bei uns Christen allein. Da uns also eure Unwissenheit Kummer
und Schmerz bereitet und wir Mitleid haben mit den Irrtümern der
Menschen, da wir die Zukunft vorausahnen und deren Vorzeichen
jeden Tag dräuen sehen, so ist es notwendig, auch auf diese Weise
einen Ausfall zu machen und euch Dinge zu sagen, die ihr
öffentlich nicht hören wollt.
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23.01.2025
4 Minuten
Armseligen Menschen mit verdorbenem Sinn verschafft eine gelenke
Zunge und eine wohlklingende Phrase Wohlgefallen, Lob und eitlen
Ruhm. Wer aber die Wahrheit liebt, kehrt sich nicht an Geflunker,
sondern untersucht, welches und wie beschaffen die mit dem Worte
verbundene Tat ist. Du bist nun, lieber Freund, heftig auf mich
losgefahren mit leeren Prahlereien über deine Götter aus Holz und
Stein, von getriebener und Gussarbeit, geschnitzt und gemalt, die
nicht sehen und hören; denn sie sind nur Bilder und Werke von
Menschenhand. Dann nennst du mich auch einen Christen, indem ich
damit, wie du meinst, einen schlechten Namen trage. Ich bekenne
nun denn, dass ich ein Christ bin, und trage diesen Gott
wohlgefälligen Namen mit der Hoffnung, ein für Gott brauchbarer
Mensch zu sein. Denn es ist nicht so, wie du meinst, dass der
Name Gottes ein schlechter Name sei, vielmehr denkst du darüber
nur deshalb also, weil du vielleicht für Gott noch nicht zu
brauchen bist.
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11.01.2025
5 Minuten
Jetzt zeigt sich der Grund für die Wahrheit, warum der vierte Tag
der Tetras genannt wird, warum wir sogar bis zur neunten Stunde
fasten oder sogar bis zum Abend, oder warum es sogar einen
Übergang zum nächsten Tag geben sollte. Folglich besteht unsere
Welt aus vier Elementen – Feuer, Wasser, Himmel, Erde. Diese vier
Elemente bilden daher die Quaternion der Zeiten oder
Jahreszeiten. Auch die Sonne und der Mond bilden im Laufe des
Jahres vier Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst, Winter; und
diese Jahreszeiten bilden eine Quaternion. Und um von diesem
Grundsatz noch weiter auszugehen: siehe, es gibt vier Lebewesen
vor Gottes Thron, vier Evangelien, vier Flüsse, die im Paradies
fließen; vier Generationen von Menschen von Adam bis Noah, von
Noah bis Abraham, von Abraham bis Moses, von Moses bis Christus,
dem Herrn, dem Sohn Gottes; und vier Lebewesen, nämlich einen
Menschen, ein Kalb, einen Löwen, einen Adler; und vier Flüsse,
der Pison, der Gihon, der Tigris und der Euphrat. Der Mensch
Christus Jesus, der Urheber dieser Dinge, von denen wir oben
gesprochen haben, wurde von bösen Händen, von einer Vierergruppe
von Soldaten, gefangen genommen. Deshalb, wegen seiner
Gefangenschaft durch eine Vierergruppe, wegen der Majestät seiner
Werke, - damit auch die Jahreszeiten, gesund für die Menschheit,
freudig für die Ernten, ruhig für die Stürme, weitergehen können,
- deshalb machen wir den vierten Tag zu einer Station oder einem
überzähligen Fasten.
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10.01.2025
5 Minuten
So irrt derjenige, der eine Darlegung des Gesetzes
(Glaubensinhaltes) schon als Glaube betrachtet; er vermischt zwei
ganz verschiedene Dinge. Eine Darlegung entwickelt einerseits das
Gesetz nach seinem Inhalt, aber andererseits entwurzelt sie den
Glauben; denn Glaube ist nicht mehr vorhanden, wenn man nach ihm
sucht. Und dann: Das Gesetz ist für alle gemeinsam, der Glaube
ist Privatsache des einzelnen. Das Gesetz ist immer aus dem Buche
der Genesis zu entnehmen; der Glaube hat seine feste Wurzel
allein im freien eigenen Entschluss. Das Gesetz wandert von dem
einen zum andern; der Glaube geht unter, wenn er einmal auch nur
in einer Richtung von seinem Standpunkt abweicht. Das Gesetz kann
sich nur an das Gewissen des Menschen wenden, aber nicht in
dasselbe hineinsehen; der Glaube reinigt das Gewissen bis ins
Mark, damit es auch nicht im Innersten noch eines Vergehens sich
schuldig fühle; denn ein Mensch, der sein Gewissen nicht
fürchtet, fürchtet auch Gott nicht. Und weiter: Das Gesetz wird
nur in Bruchstücken gelernt und gelehrt; es wird nicht in seinem
ganzen Inhalt erfasst und nicht in seinem ganzen Inhalt im
Gedächtnis behalten; es werden für dasselbe von jedermann die
Beweisgründe geltend gemacht, wie sie seiner Geistesanlage
entsprechen; es wird von allen erstrebt und von keinem erfüllt.
Es bringt nur den Willen Gottes zur Kenntnis, aber nicht seinen
Ursprung oder sein Wesen.
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09.01.2025
5 Minuten
Es wurde vom apostolischen Stuhle bestimmt, dass, immer aus allen
Theilen Galliens, welchen kirchlichen Grades immer zu uns nach
Rom kommen will oder anderswohin zu reisen beabsichtigt, nicht
anders die Reise antrete als wenn er die Formaten des
Metropolitanbischofes von Arles erhalten hat, durch welche er
mittelst dessen Bestätigung seinen Priesterstand oder seine
sonstige kirchliche Stellung nachweist. Dies haben wir aus dem
Grunde beschlossen, weil sehr Viele, welche sich für Bischöfe,
Priester oder Geistliche ausgeben, aus Mangel der Formaten, durch
welche sie widerlegt werden könnten, sich einen
verehrungswürdigen Namen erschleichen und eine ungebührliche
Ehrenbezeigung verschaffen. Wer immer also, teuerste Brüder, ohne
des oben Genannten Formaten, er sei Bischof, Priester, Diakon
oder auf einer niederen Stufe, zu uns kommt, der wisse, dass er
durchaus keine Aufnahme finden könne. Dieses Schreiben2 schickten
wir bekanntlich überall hin, damit es allen Gegenden bekannt
werde, dass unser Beschluss auf alle Weise beobachtet werden
müsse. Wer immer aber diese heilsame Anordnung zu verletzen wagt,
wisse, dass er sich durch eigenen Willen von unserer Gemeinschaft
lossagt.
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Über diesen Podcast
Dein Leben steckt voller Herausforderungen und Fragen? Das ist mehr
als natürlich. Nicht nur heute stellt uns das Dasein vor Probleme,
mit denen wir umgehen müssen. Der Mensch ist sich selbst ein
Rätsel, seit er denken kann. Texte aus alten Zeiten können da
ungeahnte Lösungen bieten. Hier ist der Podcast, der mit den
Gedanken antiker Schriftsteller und der Bibel versucht, die Fragen
des Lebens anzugehen. Ein Text aus dem großen Schatz der Geschichte
des Denkens wird mit Gedanken für dein Leben erweitert. Beim ersten
Hahnenschrei, wenn du aus der Stille hinaustrittst in die Aufgabe
des Tages.
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