Textland 2023 | Spiritualität der Zukunft (Arnold Stadler, Milena Michiko Flašar, Carsten Otte, Leon Joskowitz)

Textland 2023 | Spiritualität der Zukunft (Arnold Stadler, Milena Michiko Flašar, Carsten Otte, Leon Joskowitz)

1 Stunde 35 Minuten
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Frankfurt am Main

Beschreibung

vor 4 Monaten

Literaturfest vom 9. Dezember 2023 (Teil 6/8)

Gespräche und Lesungen mit Arnold Stadler („Irgendwo – aber am
Meer“) und Milena Michiko Flašar („Oben Erde, unten Himmel“),
moderiert von Carsten Otte und Leon Joskowitz.

Ignatius von Loyola bezog Spiritualität auf geistliche Übungen
(Exerzitien), die den Gläubigen bei der Gottsuche helfen, ihr
Leben auf Gott auszurichten. Die fortgeschrittene Emanzipation
des Menschen von Gott, dem religiösen Glauben und der Kirche hat
inzwischen zu einer Entkoppelung des Begriffs der Spiritualität
geführt. Sie kann auch säkular sein und sich im Profanen
universaler Themen zeigen – wie in der Glückssuche „Irgendwo.
Aber am Meer“, in der Konfrontation mit dem japanischen
„Kodokushi“, dem einsamen Sterben, oder an der inzwischen als
gefährdet erklärten Gottesanbeterin, einer Schrecke, die zu einer
„Gottesanbieterin“ wird. Unter anderem darüber und über ihre
(Nicht-)Verwurzelung im Glauben sprechen drei Autor/innen, bevor
sie ihre neuesten Bücher präsentieren. Über „Irgendwo. Aber am
Meer“ von Arnold Stadler: Ein Kultur-Talk im Westerwald wird für
den alternden Schriftsteller zum Fiasko. Zur Energiewende, Greta
Thunberg und den im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen befragt,
verstrickt er sich in hilflose Antwortversuche. Schockiert über
sein Versagen flieht er auf eine griechische Insel, um dort
wieder mit sich ins Reine zu kommen. Das Unterfangen beschreibt
Arnold Stadler in seinem jüngsten Buch als tragikomische Reise
durch Erinnerungen, Geschichten und Gedanken, als Suche nach
unserem Platz in der Welt, nach einem Ort, an dem wir trotz allem
glücklich sein können. Über „Oben Erde, unten Himmel“ von Milena
Michiko Flašar: Einst zum Studieren in die Großstadt gezogen,
schließt sich Suzu einem Putztrupp an, der die Wohnungen von
einsam verstorbenen Menschen reinigt. Es gibt viele von ihnen,
und weil Städte wie das Desinteresse wachsen, werden es immer
mehr. Suzu widerstrebt zwar die neue Aufgabe, doch lernt sie viel
über die unterschiedlichen Daseinswege der Menschen. Milena
Michiko Flašar begegnet in ihrem jüngsten Roman bedrückenden
Themen wie Einsamkeit und Tod mit Sensibilität und Humor. Mit
ihrer Protagonistin Suzu führt sie vor Augen, wie die
Konfrontation mit dem Tod zu neuem Leben erwecken kann. In
Kooperation mit der Faust Kultur Stiftung.

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