Orientierung in unsicherer Welt

Orientierung in unsicherer Welt

Über Bildungsforschung, das Bauchgefühl, große Philologie, Aufklärung, Sprache, Zivilisation und DNA-Computer. Man unterschätzt, dass Lernen unwillkürlich ist.
44 Minuten
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Über Bildungsforschung, das Bauchgefühl, große Philologie, Aufklärung, Sprache, Zivilisation und DNA-Computer. Man unterschätzt, dass Lernen unwillkürlich ist.

Beschreibung

vor 4 Jahren
Risiko ist keineswegs dasselbe wie Unsicherheit. Zu Risiken kann
ich eine Abwägung treffen. Unsicherheit bedeutet, dass ich etwas
überhaupt nicht wissen kann. Die moderne Welt ist voller solcher
Unsicherheiten. Wie kann man sich orientieren? Dies sind Fragen,
die sich auch an das Bildungssystem richten. Der klassische
Charakter der Intelligenz, auf den unsere Bildungssysteme
ausgerichtet sind, wird nicht dafür ausgebildet, schnelle und
treffsichere Entscheidungen zu fällen. Gegenüber einer Inflation
von Eindrücken und massiver Unsicherheit ist es notwendig, sich auf
den wesentlichen Punkt zu konzentrieren und alles andere zu
ignorieren. Diese "Kunst des Ignorierens" will gelernt sein.
Tausenderlei Wissen hilft wenig. Es kommt heute, sagt Prof. Dr.
Gerd Gigerenzer, auf gute Intuition und Heuristik ("die Kunst, mit
begrenztem Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen") an.
Ärzte, Richter und jeder Staatsbürger stoßen mitten im Leben auf
die Notwendigkeit, sich in dieser Hinsicht neu zu orientieren und
den Bildungsprozess zu ergänzen, der aus ihrer Jugendzeit kommt und
nicht mehr genügt: Das ist die Stunde der Erwachsenenbildung. Prof.
Dr. Gerd Gigerenzer ist Direktor am Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung in Berlin. Er ist Herausgeber und Autor des
Standardwerks "Heuristics". Es geht um Orientierung in einer Welt
der Unsicherheit. Erstausstrahlung am 24.02.2013

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