Endet die Ära Erdoğan?

Endet die Ära Erdoğan?

32 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten

Seit zwei Jahrzehnten herrscht Recep Tayyip Erdoğan
die Türkei, am kommenden Sonntag könnte die Macht des sogenannten
»Übervaters« bröckeln. Würde er eine Niederlage akzeptieren? Was,
wenn nicht?


So viel ist klar: Es wird eng. Seit Wochen prognostizieren
Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Türkei, wenn es um die
nächste Präsidentschaft geht. Der jüngst etwas kränkelnde Erdoğan
hat sich auf den letzten Metern wieder voll in den Wahlkampf
begeben – scheinbar voller Energie. Sein Herausforderer Kemal
Kılıçdaroğlu, der besonnene Oppositionsführer, hat dennoch
erstmals Chancen, seinen Beinamen »der ewige Verlierer«
loszuwerden.


Wer Zeichen von Zeitenwende sucht, findet sie in diesem Jahr
kalendarisch: 2023 regiert Autokrat Erdoğan 20 Jahre, die
Gezi-Proteste jähren sich zum 10. Mal. Und die Republik Türkei
feiert ihren 100. Geburtstag.


Der Türkei könnte eine neue Zäsur bevorstehen, sollten die
Wählerinnen und Wähler trotz der akuten Wirtschaftskrise und
geopolitischen Herausforderungen ein Wagnis einer Wende eingehen.
Haben sie den Mut dazu? Gibt der Herausforderer Kilicdaroglu
ihnen die nötige Zuversicht?
Oder halten die Konservativen Kurs? Und wo wurde der Kampf für
Erdogans Wiederwahl eigentlich am engagiertesten geführt?


Die letzte Frage beantwortet SPIEGEL-Redakteurin Katrin Elger.
Sie hat den Frauenarm der AKP in Deutschland beobachtet, einen
Straßenwahlkampf, der bis in die Wohnzimmer reichte: »Sie kommen
dann und bringen Wahlwerbung vorbei. Und dann bekommt man auch
noch eine Tasse mit Erdogans Gesicht darauf und ein paar Kekse,
selbst gebacken in Form betender Hände.« Ein nicht zu
unterschätzendes Engagement: »Bei einem knappen Ergebnis könnten
die Türkinnen und Türken hier die Präsidentenmacher werden«,
meint sie.


Dass Erdogan eine knappe Wahlniederlage tatsächlich anfechten
könnte, schließt Maximilian Popp zumindest nicht aus: »Es hängt
dann nicht nur von Erdogan ab. Vieles wird dann abhängen von: Wie
verhält sich die Bürokratie? Wie verhält sich der Staatsapparat,
wie verhalten sich die Sicherheitskräfte?« Popp erlebte als
SPIEGEL-Korrespondent in der Türkei, wie die Regierung von Jahr
zu Jahr autoritärer wurde. Sein Wunsch für den kommenden Sonntag:
»das Wichtigste ist, dass diese Wahl halbwegs demokratisch
abläuft.«


Wie ein türkischer Neuanfang aussehen könnte, warum Kilicdaroglu
nicht nervös wirkt und was eigentlich vom »Gezi-Vibe« im Land
übrig geblieben ist, darüber sprechen wir in dieser Episode des
SPIEGEL-Auslandspodcasts Acht Milliarden.



Links zu dieser Episode: 


 Erdoğan vor der Türkeiwahl: Der Trümmerkandidat 

 Türkischer Wahlkampf in Deutschland: »Unser Leben
würden wir hergeben – Erdoğan niemals!« 



+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die
SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite
verantwortlich. +++


Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier.


Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für
nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter
spiegel.de/abonnieren


Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: