Aufrüsten und Abschrecken: Japans Antwort auf Chinas Drohgebärden
32 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
»Bitte haben Sie Verständnis, wir werden hier Raketen
stationieren« - so die Durchsage auf der Insel Yonaguni. Wie auf
den kleinen japanischen Inseln nahe der chinesischen Küste
mobilisiert wird.
Einst bekannte sich das Land zum Pazifismus, heute verdoppelt es
sein Verteidigungsbudget und erlaubt einen präventiven
Militärschlag: Japan vollzieht gerade eine wahre Zeitenwende.
»Ukraine heute, Ostasien morgen« - so begründete Premier Kishida
Japans neue Sicherheitsstrategie.
Die Regierung stationiert Raketen und Soldaten auf den
vorgelagerten Inseln, für die Inselbewohner selbst stellt sie
Container mit Notfallrationen zur Verfügung. SPIEGEL-Redakteurin
Katharina Peters fragte vor Ort, wie die Menschen mit der,
zumindest gefühlten, Gefahrenlage umgehen.
Wie prekär die Situation in der Region ist, beobachtete Katharina
Peters weiter südlich auf den taiwanischen Matsu-Inseln. Hybride
Kriegsführung, sogenannte "Grauzonentaktik" war hier bereits zu
spüren. Chinesische Schiffe kappten vor der Küste
Unterwasserkabel, welche die Insel mit dem Internet verbinden.
Seitdem ist den Bewohnern klar, wie fragil ihre kritische
Infrastruktur ist.
»Wenn man sich mal die Szenarien anschaut, wie China
möglicherweise Taiwan übernehmen könnte oder wie eine Invasion
aussehen könnte, dann ist ein ganz wesentlicher Bestandteil
davon, dass man versucht, die Kommunikation des Landes zu
übernehmen«, sagt Katharina.
Sie berichtete in den vergangenen Jahren aus Seoul. In Südkorea
lernte sie einen gewissen Pragmatismus kennen, der übertragbar
ist auf die gesamte Region: »Was man in Ostasien gelernt hat über
die letzten Jahre: Es ist schön, sich Frieden zu wünschen. Aber
die Erkenntnis ist auch, dass Abschreckung wichtig ist, um den
eigenen Frieden zu sichern.«
Sorgen bereitet ihr dabei, »dass wir auch über eine nukleare
Aufrüstung reden, von der wir gar nicht absehen können, wohin die
in einigen Jahren führen wird.«
Wie im Indopazifik geostrategische Fakten geschaffen werden und
wie die Bevölkerung damit umgeht, darüber sprechen wir in dieser
Episode des SPIEGEL-Auslandspodcasts Acht Milliarden.
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