»Frauenkörper sind in diesem Krieg zu einem Schlachtfeld geworden«

»Frauenkörper sind in diesem Krieg zu einem Schlachtfeld geworden«

44 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Russland nutzt sexualisierte Gewalt als Strategie im Krieg gegen
die Ukraine. Putins Propaganda wendet ähnliche Mechanismen an wie
die Nationalsozialisten. Wie beeinflusst das die Situation der
Frauen in beiden Länder?


Was haben der Zweite Weltkrieg und Russlands Krieg gegen die
Ukraine gemein?
Die Entmenschlichung der Gegner durch sexualisierte Gewalt und
Propaganda.


Die Nazis trieben jüdische Frauen nackt und kahl geschoren durch
die Straßen und machten sie so zu Zielen öffentlicher Anfeindung
und Misshandlung.
In russischen Propagandameldungen werden ukrainische Frauen als
›Nazi-Schlampen‹ und ›Nazi-Huren‹ bezeichnet. So rechtfertigt
Russland eigene Kriegsverbrechen durch seine eigenen Narrative –
und mit ihnen die sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen im Krieg.


Marta Havryshko erforscht, wie sexualisierte Gewalt im Krieg
benutzt wird, taktisch und strategisch. Und wie diese Gewalt das
Streben nach Gleichberechtigung beeinflusst. Ursprünglich
arbeitete sie als Dozentin an der Universität Lwiw und floh nach
dem russischen Angriff aus der Ukraine. Momentan lehrt sie als
Gastdozentin an der Clark University in Massachusetts. In ihrer
Forschung zieht sie Parallelen zwischen dem Zweiten Weltkrieg und
dem russischen Krieg gegen ihre Heimat.


Im SPIEGEL-Auslandspodcast Acht Milliarden spricht Marta
Havryshko über die historische und aktuelle Bedeutung
sexualisierter Gewalt in Kriegen. Sie erklärt, warum Feminismus
und Emanzipation in der Ukraine durch den Krieg gleichzeitig
gefördert und gefährdet werden. Wie Russland diesen Feminismus
gezielt bekämpft. Und wie der russische Militarismus dafür sorgt,
dass die eigene Gewalt auch die Zivilgesellschaft beeinflusst.


Diese Episode erscheint am Internationalen Weltfrauentag 2024. Es
ist schon fast eine Ironie der Geschichte, dass dieser Tag auf
den Aufstand mutiger Frauen in Russland zurückgeht. Als 1917
tausende Frauen auf die Straße gingen, um gegen den Ersten
Weltkrieg zu protestieren. ›Frieden!‹ riefen sie und ›Ende der
Autokratie‹.


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