Podcaster
Episoden
30.04.2024
40 Minuten
Was brauchen Unternehmen, Staaten oder auch einzelne Menschen, um
sich nachhaltiger zu verhalten? In der neuen Folge der Wissenswelle
erklärt die Professorin für Nachhaltiges Wirtschaften, Laura Marie
Edinger-Schons, wie man dafür benötigte Daten erhebt und neue
Definitionen für den Erfolg von Organisationen entwickelt. Am
Beispiel der Osterinseln beschreibt die Wirtschaftsprofessorin
Laura Edinger-Schons gelegentlich, wie schwierig es sowohl für
Einzelne wie auch für Gesellschaften ist, Gewohnheiten zu verändern
und zu einer nachhaltigen Lebensweise zu kommen. Denn dort wurden
für den Transport der berühmten Steinskulpturen so lange Bäume
gefällt, bis die Inseln entwaldet und nahezu unbewohnbar waren.
Heutigen westlichen Staaten attestiert Edinger-Schons zwar
Bemühungen, die langsame Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen zu
stoppen, doch: „Wir kommen zu langsam voran!“, sagt sie. In der
Verantwortung von Politik und Gesetzgebung, Unternehmen und anderen
Akteurinnen und Akteuren läge es, sogenannte „ermöglichende
Umgebungen“ zu schaffen: „Wir sollten es für alle einfach machen,
sich nachhaltig zu verhalten - beispielsweise im Bereich Mobilität
oder Ernährung. Nachhaltige Entscheidungen kommen uns allen zu Gute
und sind für uns selbst darüber hinaus häufig die gesünderen
Entscheidungen.“ An der Universität Hamburg will die CSO zeigen,
wie es gehen kann. Dafür hat sie beispielsweise jeden
Bestellvorgang und jede Dienstreise der vergangenen Jahre unter die
Lupe genommen. Was ist nachhaltiger – eine Zoom-Konferenz oder ein
Treffen vor Ort? Der Umstieg auf Fernwärme oder der Einbau einer
Wärmepumpe? Meist gibt es keine einfachen Antworten und es ist viel
Recherche notwendig. Entscheidend für den Erfolg sei aber auch das
Engagement der Mitarbeitenden, so die Professorin. Den meisten
Menschen sei heutzutage zwar klar, dass sie als Konsumentinnen und
Konsumenten etwas bewirken können. Doch als Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer schöpfen sie die Möglichkeiten, ihre Arbeitsplätze und
Arbeitsgeber zu verändern, noch lange nicht aus. Zumindest an der
Universität Hamburg will sie dies ändern, beispielsweise indem sie
die Mitarbeitenden und Studierenden zu den Offenen Plenen
Nachhaltigkeit einlädt – oder einfach mal zu einem
Gedankenaustausch ins neue Tiny House.
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15.02.2024
37 Minuten
„Wir müssen die Nachhaltigkeit digitaler Lösungen stärker
hinterfragen“
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01.03.2023
38 Minuten
Motivierte Mitarbeitende sind innovativ und produktiv, sie fehlen
seltener und machen weniger Fehler als ihre Kolleginnen und
Kollegen. Doch eine aktuelle Studie einer internationalen
Unternehmensberatung hat gezeigt: In Deutschland arbeitet nicht
einmal jeder Zweite motiviert. Wie man das ändern kann, erforscht
Iris Kesternich, Nucleus-Professorin an der Universität Hamburg.
Geld, Karrierechancen, freie Zeitgestaltung oder Sinnhaftigkeit –
was motiviert Menschen zu arbeiten? Diese Frage untersucht die
Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Iris Kesternich mit Hilfe
von Befragungen und auch in Experimenten. Beispielsweise hat sie
zwei Gruppen von Arbeitssuchenden denselben, realen Job zu
unterschiedlichen Konditionen angeboten. Einer Gruppe gegenüber
betonte sie, dass es sich um die Digitalisierung wichtiger
medizinischer Forschungsdaten handele, während die Kontrollgruppe
erfuhr, dass die Daten nach der Digitalisierung vermutlich nicht
mehr verwendet werden würden. Das Ergebnis: Die Gruppe, die
glaubte, einer sinnhaften Arbeit nachzugehen, machte weniger Fehler
als die Kontrollgruppe. Menschen arbeiten also schlechter, wenn sie
befürchten, einer mehr oder weniger sinnlosen Tätigkeit
nachzugehen. Einige Arbeitssuchende waren sogar bereit, zu Gunsten
einer sinnhaften Arbeit für weniger Geld tätig zu werden, während
andere dies genau andersherum sahen: Sie fanden, dass eine
sinnvolle Tätigkeit besser bezahlt werden sollte als Arbeit für die
Ablage. Kesternichs Forschung mit Langzeitarbeitslosen bildet eine
Ausnahme, denn bisher wurden meist gut bezahlte Gruppen untersucht,
um etwas über ihre Arbeitsmotivation herauszufinden.
„Besserverdienende sind oft bereit, für einen sinnhaften Job auf
einen Teil ihres Gehalts zu verzichten“, erklärt die Professorin.
„Es ist aber wichtig, dies auch für andere sozioökonomische Gruppen
unter die Lupe zu nehmen, damit die Politik die richtigen Weichen
für den Arbeitsmarkt stellen kann.“ Im Podcast Wissenswelle erklärt
sie, wie sie zu ihren Daten kommt, was eine Nucleus-Professur
eigentlich ist und warum Wirtschaftswissenschaftler und
-wissenschaftlerinnen nicht lügen dürfen, wenn sie Experimente
durchführen.
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20.12.2022
38 Minuten
Die Masse der Insekten in Deutschland ist zwischen 1983 und 2015 um
75 Prozent zurückgegangen. Schuld sind vor allem die Zerstörung
ihrer Lebensräume und die massenhafte Verwendung von Pestiziden.
Wie man den eigenen Garten oder Balkon zu einer Insektenoase machen
kann, erklärt Dr. Martin Husemann vom Leibniz-Institut zur Analyse
des Biodiversitätswandels und von der Universität Hamburg. Bienen,
Schmetterlinge, Läuse und viele mehr: Insekten sind zahlreich und
faszinierend. Eine Million Arten wurden bisher beschrieben, noch
deutlich mehr sind vermutlich bislang unentdeckt. Als
Pflanzenbestäuber und als Teil der Nahrungskette sind sie
unentbehrlich, ihr Sterben gefährdet auch die Bestände von Vögeln
oder Amphibien. Trotzdem haben Menschen ein ambivalentes Verhältnis
zu ihnen: Weil sie beißen und stechen, Krankheiten übertragen und
ganze Landstriche kahlfressen können. Doch Heuschreckenschwärme wie
sie im vergangenen Sommer im Mittelmeer aufgetreten sind,
regulieren sich meist schnell wieder von selbst, erklärt
Insektenforscher und Insektenenthusiast Dr. Martin Husemann. Er
studiert an Heuschrecken den Prozess der Bildung neuer Arten und
wie sich die Artenzusammensetzung durch den Klimawandel im Großraum
Hamburg verändert. Über Bienen, die in seinem Garten Nester bauen,
freut er sich und rät jedem, die Tiere genau zu beobachten. Für
Gartenbesitzerinnen und Naturliebhaber hat er zahlreiche Tipps, wie
sie die Situation der Insekten direkt vor der eigenen Haustür
verbessern können, und er verrät auch, wie selbst Balkone in der
Stadt zu Oasen für die Tiere werden können.
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11.10.2022
32 Minuten
Die Universität Hamburg ist an einer Ausstellung zum Urknall und
zum Ursprung des Universums beteiligt, die am 25. Oktober 2022 im
Museum der Arbeit eröffnet wird. Warum sich ein Besuch lohnt und
wie unser Universum vor knapp 14 Milliarden Jahren entstanden sein
könnte, erklärt die Physikerin Gudrid Moortgat-Pick im Podcast
Wissenswelle. Es ist schwer vorstellbar, aber vor dem Urknall gab
es weder Raum noch Zeit. Was vor dem „Big Bang“ war, wissen wir
ebenso wenig wie die Gründe, warum es vor knapp 14 Milliarden
Jahren zu diesem kosmischen Ereignis gekommen ist. „Vielleicht hat
eine Quantenfluktuation stattgefunden, also ein spontanes Auftreten
von Teilchen im Nichts. Das ist eine mögliche physikalische
Erklärung“, sagt die Physikerin Prof. Dr. Moortgat-Pick, die am
Exzellenzcluster „Quantum Universe“ der Universität Hamburg
forscht. Sie fügt hinzu: „An diese Stelle könnte man auch Gott
setzen. Da habe ich nichts gegen einzuwenden.“ Gesichert ist:
Elementarteilchen, Atome und Moleküle haben sich erst nach dem
Urknall gebildet – wie auch die aus ihnen bestehenden Sterne,
Sonnen und Galaxien. Deren Beobachtung hat Astronominnen und
Astronomen im vergangenen Jahrhundert erstmals auf die Idee
gebracht, dass alle Materie einmal in einem winzigen Punkt
zusammengeballt gewesen sein muss. „Beobachtungen mit Teleskopen
zeigen: Bis heute dehnt sich das Universum aus. Wenn man diese
Bewegung zurück rechnet, landet man beim Urknall“, so die
theoretische Physikerin Gudrid Moortgat-Pick. Allerdings landet man
auch bei vielen offenen Fragen. Denn eigentlich müssten sich die
Himmelskörper aufgrund ihrer Masse anziehen; voneinander
fortstreben dürften sie nicht. Hier wirkt eine Kraft, die
Physikerinnen und Physiker bislang nicht erklären können. Sie
nennen sie Dunkle Energie. Über die Dunkle Energie und weitere
rätselhafte Phänomene geht es im Podcast und in der Ausstellung
„Wie alles begann“. Hier können Besucherinnen und Besucher die
Entwicklung des Universums ebenso verfolgen wie die
fortschreitenden Erkenntnisse der Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, die dessen Entstehung erforschen. Sie können
Protonen-Fußball spielen, ihre Muskelkraft bei der Trennung von
Quarks in Atomkernen testen oder die Sichtweise von norddeutschen
Kunstschaffenden auf die Unendlichkeit des Weltalls erleben.
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