Meilensteine - Alben, die Geschichte machten
Wir sprechen über die größten Alben der Pop- und Rockgeschichte. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Reinhören!
Podcaster
Episoden
15.12.2025
50 Minuten
Auch in diesem Jahr wollen wir euch beschenken: In unserem
Weihnachtsspecial sprechen wir gleich über vier Alben! Mit dabei
sind in diesem Jahr Ron Wood, D'Angelo, Tri Yann und Manfred Mann's
Earth Band. Den Anfang macht Manfred Mann’s Earth Band mit dem
Album "Criminal Tango", dem persönlichen Meilenstein von SWR1
Musikredakteur Dave Jörg. Er erinnert sich sogar noch genau an den
Moment, als er die erste Single des Albums zum ersten Mal gehört
hat. Es war vor dem Fernseher 1986, in der Fernsehsendung "Na
sowas!" mit Moderator Thomas Gottschalk. Für Sänger Chris Thompson
war es das letzte Album mit "Manfred Mann’s Earth Band". Und auch
bei "Criminal Tango" steht er selber schon als Gast mit auf dem
Cover – gesondert und nicht als Teil der Band. "Die Mischung aus
rockigem Unterboden und verspielten Melodien hat mich total
angesprochen!" – Dave Jörg Das Besondere an "Criminal Tango” ist
für Dave Jörg auch die Mischung aus elektronischen Klängen und
einer ordentlichen Portion Rock. Und für den größten ABBA-Fan der
Redaktion sind auch die tollen Harmoniegesänge etwas, das ihn
beeindruckt hat. "Harmoniegesänge machen was mit mir!" – Dave Jörg
SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig hat uns für unser
Weihnachtsspecial das im Jahr 2000 erschienene Album "Voodoo" von
D’Angelo mitgebracht, einem der Wegbereiter des Neo-Soul, wie Frank
König anfügt. Neo-Soul kam Mitte der 90er auf und verbindet Soul
mit R 'n' B-Elementen, Jazz und Hip-Hop. Dabei erkennt man den
Sound gut daran, dass er sehr reduziert ist und das Tempo sehr
langsam ist. Drums, Bass und Keyboards (oft ein Fender Rhodes) sind
da zu hören, erklärt Musikredakteur Stephan Fahrig. Neben großen
Pop- und Rockstars wie Ozzy Osbourne, Brian Wilson, Ace Frehley und
anderen ist auch D’Angelo auf der Liste der in diesem Jahr leider
verstorbenen Künstler. Die Weichen für eine musikalische Karriere
sind bei D’Angelo schon früh gelegt worden – und etwas
klischeehaft, betont Stephan Fahrig. D’Angelo ist als Sohn eines
Pfarrers geboren, hat früh Klavierspielen gelernt und auch in der
Kirche gesungen. Danach hat er angefangen, selbstständige
musikalische Entscheidungen zu treffen, und hat im Alter von 16
Jahren gemeinsam mit seinem Bruder eine Band gegründet. Anfang der
90er-Jahre geht D’Angelo nach New York, wo er von dem Label EMI
einen Plattenvertrag bekommt. Im Jahr 2000 erscheint sein zweites
Album "Voodoo", das, wie oben beschrieben, sehr reduziert klingt.
Und auch ein Livealbum gibt’s in unserem Weihnachtsspecial 2025.
Moderator Frank König hat uns Musik von einem seiner liebsten
Reiseziele mitgebracht, der Bretagne. Die Band heißt Tri Yann und
ist die dienstälteste Band Frankreichs, wie König betont. Zu ihrem
Jubiläum hat die Band ein Livealbum herausgebracht: "50 Ans De
Scène". Die Idee hinter der Band, erklärt der
Meilensteine-Moderator, ist, dass sie die Kultur und die Sprache
der Bretagne in ihrer Musik wieder aufleben lassen wollen. Und das
beginnt schon beim Namen der Band, der eben nicht französisch,
sondern bretonisch ist und "die drei Jans" bedeutet – eben nach der
Urbesetzung der Gruppe. Kennengelernt hat Frank König die Musik von
Tri Yann Mitte der 70er-Jahre. Seitdem hat er die Band
kontinuierlich weiterverfolgt und auch ihre Entwicklung
mitbekommen. "Mit der Zeit sind die immer rockiger geworden. Also
bretonisch-keltische Einflüsse, gemischt mit Rock. […] Mit der Zeit
haben die sich ihre Fans erarbeitet, weil sie eben diese Musik in
die Jetzt-Zeit geholt haben. Das war eine tolle Sache, weil die
nicht nur die alten Traditionsweisen gespielt haben, sondern der
Musik diesen neuen Touch beigefügt haben." – Frank König
Meilensteine-Fans wissen, dass Katharina Heinius und Frank König
zwei der größten Beatles-Fans der Welt (zumindest in der SWR1
Redaktion) sind. Und ausgerechnet Katharina bringt zum
Weihnachtsspecial ein Album der "Konkurrenz" mit; das Soloalbum von
Rolling Stones-Gitarrist Ron Wood "I’ve Got My Own Album To Do".
Die Erklärung dafür gibt Heinius umgehend: "Es ist auch ein kleiner
Teil der Beatles mit drauf", erklärt sie im Podcast. Und abgesehen
davon hören wir auch noch andere Teile der Rolling Stones, der
ehemaligen Band von Rod Stewart und Ron Wood, den Faces und auch
David Bowie. "Es ist ein Album, das mir wahnsinnig ans Herz geht
und das ich seit vielen, vielen Jahren schon hören kann. Das ist
ein Album, wenn ich nicht weiß, was ich hören will, dann mache ich
das an, weil das geht einfach immer!" – Katharina Heinius 1974 ist
das Album "I’ve Got My Own Album To Do" entstanden, also in der
Zeit, bevor Ron Wood Teil der Rolling Stones geworden ist. Wie
kommt es, dass so viele Gaststars auf seinem Soloalbum vertreten
sind? Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen war Ron Wood durch
seine Umtriebigkeit in der Londoner Musikszene unglaublich gut
vernetzt, und zum anderen hatte er zu der Zeit schon sein eigenes
Haus mit Tonstudio. "The Wick" lag im etwas abgelegenen Londoner
Westen, in Richmond. Dort hat sich die Londoner Musikszene gerne
getroffen, miteinander Zeit verbracht und auch Musik gemacht. Kein
Wunder, dass in diesem kreativen Umfeld ein Album entstehen konnte,
das nicht auf Hits ausgelegt war, sondern auf dem wir einfach die
Freude an der Musik und Freundschaft hören können. __________ Über
diese Alben sprechen wir im Weihnachtsspecial 2025: (01:15) –
"Criminal Tango" von Manfred Mann's Earth Band(10:02) – "Voodoo"
von D'Angelo(22:00) – "50 Ans De Scène" von Tri Yann(35:35) – "I've
Got My Own Album To Do" von Ron Wood __________ Alle Shownotes und
weiterführenden Links zum Weihnachtsspecial 2025 findet ihr hier:
https://1.ard.de/meilensteine-weihnachtsspecial-2025 __________ Ihr
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08.12.2025
1 Stunde 12 Minuten
Im Dezember 1965 haben die Beatles mit "Rubber Soul" ihr sechstes
Studioalbum herausgebracht. In der Geschichte der Band ist das
besonders wichtig, weil es einen Wendepunkt markiert. "Rubber Soul"
von den Beatles gilt als die Erfindung des Rockalbums, erklärt
Frank König. So etwas hatte es vorher noch nicht gegeben: Vor dem
Album gab es keine einzige Single. Im Dezember 1965 ist einfach das
Album erschienen und hat damit die Musikwelt und die Beatles für
immer verändert. 1965 sind die Beatles von einer großen Tour durch
die USA zurückgekommen, auf der sie auch Elvis Presley, Bob Dylan
und The Byrds getroffen hatten. Die Beatles hatten auf dieser Reise
unglaublich viele neue Eindrücke gesammelt. Nach ihrer Rückkehr
nach England stand für die Gruppe nicht viel an, abgesehen von vier
Wochen Zeit im Studio, um neue Musik zu machen. Ein perfekter
Zeitpunkt, um alle Eindrücke richtig zu verarbeiten und zu neuer
Musik werden zu lassen. Und mit "Rubber Soul" hatten die Beatles
dann wieder so viel Inspirationskraft freigesetzt, dass daraufhin
neue (legendäre) Musik entstanden ist. Beach-Boys-Mastermind Brian
Wilson hat die Platte zu ihrem eigenen Meilenstein "Pet Sounds"
inspiriert. Neue Eindrücke verarbeiten und neue Dinge ausprobieren
– beides machen die Beatles auf ihrem Album "Rubber Soul". Das
hören wir zum Beispiel auch sehr eindrücklich beim Song "Norwegian
Wood" an einem Instrument. Es ist das erste Mal in der westlichen
Musik, dass ein Pop- bzw. Folk-Song veröffentlicht wird, auf dem
eine indische Sitar zu hören ist. Die hatte George Harrison mit zu
den Beatles gebracht. Entdeckt hatte er sie bei den Dreharbeiten
zum Film "Help!". In der Zeit bevor die Band für "Rubber Soul" in
die EMI-Studios, die späteren Abbey Road Studios, gegangen ist,
hatte sich bei den Bandmitgliedern vieles verändert, erzählt
Katharina Heinius. Es gab Hochzeiten, Umzüge, Hauskäufe, Nachwuchs
und Ähnliches. Dinge, die oft im Leben den persönlichen Blickwinkel
verändern und auch bereichern können. "Ich finde, man kann an
diesem Album sehr gut ablesen, dass etwas Neues beginnt. [...] Es
ist ganz viel Neues zu spüren, aber eben auch noch ein bisschen
Tradition, so wie sie eben in den Alben vorher Musik gemacht haben
und auch gedacht haben", sagt Podcaster und Musikjournalist Ocke
Bandixen über "Rubber Soul". __________ Über diese Songs vom Album
"Rubber Soul" sprechen wir im Podcast (13:28) – "Drive My Car"
(28:33) – "Norwegian Wood" (46:02) – "Nowhere Man" (56:08) – "In My
Life" (01:06:03) – "If I Needed Someone" __________ Alle Shownotes
und weiterführenden Links zur Folge "Rubber Soul" findet ihr hier:
https://1.ard.de/the_beatles_rubber_soul __________ Ihr wollt mehr
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01.12.2025
1 Stunde 13 Minuten
Mit ihrem legendären Album "Paranoid" haben Ozzy Osbourne und Black
Sabbath 1970 den internationalen Durchbruch geschafft. Mit Songs
wie "Paranoid", "War Pigs" oder "Iron Man" sind auf dem Album auch
drei der bekanntesten Songs der Gruppe. Diese Folge ist für das
Team der Meilensteine etwas ganz Besonderes. Es ist die erste
Folge, die wir live in einem Club vor Publikum aufgezeichnet haben
und mit dieser Folge verabschiedet sich das Meilensteine-Team sich
von der verstorbenen Rock- und Heavy Metal-Legende Ozzy Osbourne.
"Paranoid" von Black Sabbath gilt heute als eines der stilprägenden
Alben des Heavy Metal. Der Begriff Heavy Metal war ein Jahr zuvor
zum ersten Mal in einem Song erwähnt worden, bei Steppenwolfs "Born
To Be Wild" heißt es: "I like smokin' Lightning, Heavy Metal
Thunder, Racing with the Wind and the Feeling, that I'm under." Und
auf "Paranoid" machen Black Sabbath sich auf den Weg, die Musik zu
machen, aus der der Heavy Metal entsteht. Damit hat in den
kommenden Jahren der Hardrock und Heavy Metal dann gefühlt
musikalisch die Zeit der Hippie-Musik abgelöst und ist zum
musikalischen "Next Big Thing" geworden. Bis Black Sabbath so
geklungen haben, wie sie auf "Paranoid" klingen, hat es noch eine
kurze Weile gedauert. In der Anfangszeit bestand die Band noch aus
sechs Musikern und machte eher Heavy Blues-Musik. Ob das Album
"Paranoid" von Black Sabbath schon Heavy Metal ist, oder noch Heavy
Blues, oder etwas anderes dazwischen, darüber streiten sich Fans
gerne. Worüber sich viele Fans einig sind, ist, dass es wegweisend
für das Genre Heavy Metal ist. Genau deshalb ist es auch ein
absoluter Meilenstein. SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig stellt
fest: "Es hat unbestreitbar die Wurzeln des Heavy Metal und auch
alle Zutaten dieses Genres schon beinhaltet, wie wir sie heute als
Heavy Metal definieren würden." Auch der Gitarrensound auf
"Paranoid" von Black Sabbath ist ikonisch. Wie Tony Iommi zu diesem
Sound gekommen ist und wie er von seiner Fender Stratocaster zur
für ihn typischen Gibson SG-Gitarre gewechselt ist (dabei spielen
ein Unfall und ein Zufall eine entscheidende Rolle), und vieles
mehr besprechen wir im (Live)Podcast zu "Paranoid" von Black
Sabbath. __________ Über diese Songs vom Album "Paranoid" sprechen
wir im Podcast (19:55) – "War Pigs"(41:09) – "Paranoid"(47:07) –
"Iron Man"(01:01:58) – "Hand Of Doom" __________ Alle Shownotes und
weiterführenden Links zur Folge "Paranoid" findet ihr hier:
https://1.ard.de/black_sabbath_paranoid __________ Ihr wollt mehr
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24.11.2025
59 Minuten
1980 hat die Band Fehlfarben mit "Monarchie und Alltag" ihr
Debütalbum rausgebracht und damit ein prägendes Werk der deutschen
Punkszene geschaffen. Zu Gast bei uns im Podcast sind Sänger Peter
Hein und Gitarrist Thomas Schwebel. Das "Wohnzimmer und die
Keimzelle" der Fehlfarben, so beschreibt Katharina Heinius es im
Podcast, war der Ratingerhof in Düsseldorf, ein bekannter
Szenetreff für Künstler und Punks in der Düsseldorfer Altstadt. Wie
passend, dass auch hier die Geschichte der Fehlfarben startet.
Bevor die Fehlfarben hier begonnen haben, hatten alle Mitglieder
auch schon in anderen Punkbands aus dem Umfeld des Ratingerhofs
gespielt und wurden teilweise sogar abgeworben. Vom linken
Szenetreff mit Punks und Künstlern sind die Fehlfarben für die
Aufnahmen zum ersten Album schnell aufgestiegen. Den Plattenvertrag
gab’s bei EMI, keinem kleinen Punklabel, sondern einer großen
internationalen Firma. Passend zum großen Namen der Plattenfirma
durften die Fehlfarben ihr Album "Monarchie und Alltag" auch in
einem namhaften Tonstudio aufnehmen, den Maarweg Studios. In denen
hatten zuvor schon die Rolling Stones aufgenommen und Jahre später
würde auch Herbert Grönemeyer hier sein Album "Mensch" aufnehmen.
Für Musikredakteur Stephan Fahrig hat "Monarchie und Alltag" das
Prädikat Meilensteine vor allem schon dadurch erlangt, dass es
textlich herausragend ist. "Es war so passend in der Zeit", erklärt
Stephan Fahrig. Bei ihm haben sich einzelne Textzeilen und Wörter
aus den Fehlfarben Songs in seiner Schulzeit sogar in seine
Alltagssprache gebahnt. Ein Punkalbum war "Monarchie und Alltag"
für Stephan Fahrig dabei nie. Im Podcast erzählt Thomas Schwebel
von seinem ganz persönlichen Vermächtnis von "Monarchie und
Alltag". Wenn man so ein erfolgreiches Album gemacht hat, dann hat
das ein Leben schon persönlich sehr geprägt, erzählt der ehemalige
Gitarrist der Band. Neben den Geschichten zum Album und der Musik
sprechen wir im Podcast zu "Monarchie und Alltag" auch über die
Bandsituation und das Leben der Fehlfarben. Diese Chance muss man
schließlich nutzen, wenn zwei (ehemalige) Bandmitglieder selbst im
Podcast sind. Gemeinsam mit Katharina Heinius und Stephan Fahrig
sprechen die beiden Mitglieder der Fehlfarben Thomas Schwebel und
Peter Hein auch darüber warum Peter Hein damals die Band verlassen
hat, um wen genau es im Song "Grauschleier" eigentlich geht, wie
die Texte entstanden sind und noch vieles mehr aus der Geschichte
der Band. __________ Über diese Songs vom Album "Monarchie und
Alltag" sprechen wir im Podcast (19:03) – "Ein Jahr (Es geht
voran)"(32:23) – "Grauschleier"(39:22) – "Gottseidank nicht in
England"(42:00) – "All That Heaven Allows"(49:19) – "Paul ist tot"
__________ Alle Shownotes und weiterführenden Links zur Folge
"Monarchie und Alltag" findet ihr hier:
https://1.ard.de/fehlfarben_monarchie_und_alltag __________ Ihr
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17.11.2025
1 Stunde 10 Minuten
1975 veröffentlichten Queen ihr viertes Studioalbum "A Night At The
Opera", das für viele bis heute als ihr größtes Werk gilt. Auf dem
Album befindet sich auch der legendäre Hit "Bohemian Rhapsody". Der
Albumtitel lässt es schon erahnen, bei "A Night At The Opera"
handelt es sich um ein Meisterwerk, das wie eine Oper klingt. In
diesem Jahr feiert die Platte 50-jähriges Jubiläum. Zum Zeitpunkt
seiner Veröffentlichung war "A Night At The Opera" das teuerste
Album, das je aufgenommen wurde. Queen standen damals aufgrund von
Management- und Vertragsproblemen kurz vor dem finanziellen Ruin.
Obwohl das vorherige Album "Sheer Heart Attack" ein kommerzieller
Erfolg war, sah die Band kaum etwas von den Einnahmen. Ihr
damaliges Label Trient zahlte ihnen wöchentlich gerade mal 60
Pfund. Zusätzlich gab es Streit mit ihrem damaligen Manager Norman
Sheffield. 1974 trennten sich Queen von Trient und von Sheffield,
wechselten zu EMI und begannen unter ihrem neuen Manager John Reid
die Produktion von "A Night At The Opera". Brian May beschrieb das
Album einmal sogar als entscheidend für das Fortbestehen von Queen.
Zum bis dahin teuersten Album überhaupt wurde es unter anderem,
weil die Aufnahmen in sieben verschiedenen Studios stattfanden. Im
Sommer 1975 zogen sich Queen aus London zurück und probten in einer
Scheune auf einer Farm im Süden Englands. Zwischendurch arbeiteten
sie in den Rockfield Studios in Wales, bevor sie die Produktion in
verschiedenen Londoner Studios fortsetzten. "Bohemian Rhapsody"
gehört zu den größten Hits von Queen und vermutlich zu den
wichtigsten Songs der Rockgeschichte. Die Geschichte dahinter ist
genauso außergewöhnlich wie der Song selbst. Freddie Mercury hatte
bereits Ende der 1960er-Jahre die ersten Grundideen zu "Bohemian
Rhapsody". 2023 kam heraus, dass das Lied ursprünglich "Mongolian
Rhapsody" hieß. Diesen Titel hatte Mercury 1974 auf einem
Briefpapier notiert. Warum aus "Mongolian" schließlich "Bohemian"
wurde, bleibt bis heute ein Rätsel. Klar ist jedoch, dass das Wort
"Bohemian" im künstlerischen Kontext einen Freigeist beschreibt,
jemanden, der sich nicht an vorgegebene Strukturen hält. Genau das
trifft sowohl auf Freddie Mercury als auch auf "Bohemian Rhapsody"
zu. Der Song löst sich von traditionellen Konventionen.
Meilensteine-Redakteurin Katharina Heinius erklärt, dass er aus
drei Elementen besteht: einer Ballade am Anfang, einem Opernteil in
der Mitte und einem Rockpart am Ende. Mit einer Länge von fünf
Minuten und 55 Sekunden entspricht das Lied zudem kaum einem
typischen Hitmuster, weshalb sich das Label zuvor fragte, ob es gut
ankommen würde. Queen setzten sich dennoch durch. Das Lied blieb
so, wie es gedacht war, und wurde zunächst stückchenweise im Radio
gespielt. Die Neugier der Fans wuchs dadurch nur noch mehr und
verschaffte "Bohemian Rhapsody" am Ende die Aufmerksamkeit, die es
verdient. __________ Über diese Songs vom Album "A Night At The
Opera" sprechen wir im Podcast (03:11) – "'39" (11:20) – "Death On
Two Legs"(21:10) – "I'm In Love With My Car"(28:44) – "You're My
Best Friend"(36:00) – "Love Of My Life"(39:04) – "Good
Company"(49:06) – "Bohemian Rhapsody" __________ Alle Shownotes und
weiterführenden Links zur Folge "A Night At The Opera" findet ihr
hier: https://1.ard.de/queen-a-night-at-the-opera __________ Ihr
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Über diesen Podcast
Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock-
und Popmusik vor. Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die
Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren
Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den
Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die
größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler
wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac
unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen.
Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte
veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht
gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie
sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über
den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und
von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die
Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten. Haben Sie
Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen
die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
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