Podcaster
Episoden
20.11.2025
2 Stunden 31 Minuten
„You know this is crazy. You know this is wrong.“ Wie neu kann
etwas werden, das aus purem Verfall entsteht? In Bugonia, Yorgos
Lanthimos’ neuestem Genre-Mutanten aus Sci-Fi, Horror, Thriller und
Komödie, treffen zwei Entführer auf eine Milliardärin – oder auf
das, was in einer „verrotteten“ Welt zwangsläufig durch
Kapitalismus entsteht. Kann etwas, dass sich so nach logischer
Schlussfolgerung des Systems, in dem wir leben, anfühlt, vielleicht
auch „außerirdisch“ sein? Diese Frage hat Protagonist Teddy für
sich klar mit ja beantwortet. Ob wir das auch so sehen, darum geht
es in dieser Episode. Wir sprechen wir über die moralischen
Trümmerfelder des Films: über Teddy, dessen tragische Backstory
nichts entschuldigt (oder doch?); über Michelle Fuller, die
Verantwortung predigt, aber vor allem PR produziert; und darüber,
was es mit uns als Zuschauer*innen macht, wenn im Raum steht, dass
ausgerechnet der Verschwörungstheoretiker recht haben könnte. Dabei
diskutieren wir Lanthimos’ extrem künstliches Stiluniversum, den
mythologischen Titel „Bugonia“ und die Idee einer „Wiedergeburt aus
Verwesung“, die historisch ein Irrglaube ist – und vielleicht auch
im Film einer bleiben muss. Uns interessiert natürlich: Was macht
die Auflösung mit euch? Wie interpretiert ihr das Ende des Films –
wortwörtlich, metaphorisch oder irgendwas dazwischen? Wir freuen
uns wie immer auf eure Gedanken – in der Lounge, auf Mastodon,
Bluesky, Instagram oder hier im Blog.
Mehr
24.10.2025
1 Stunde 52 Minuten
„We exist on completely diffent moral spectrums.“ James Gunn hat’s
schon wieder getan. Der Antiheld Peacemaker, der sich in „The
Suicide Squad“ überraschend in die Herzen der Zuschauenden gespielt
hat, kehrt in seiner zweiten Staffel zurück und bringt nicht nur
Chris Smiths moralische Zerrissenheit, sondern gleich das ganze
Universum durcheinander: neue Timeline, neue Parallelwelten, neue
Regeln. Zwischen Retcon und Reboot erzählt die Serie weiter von
einem Mann, der Frieden will – koste es, was es wolle – und dabei
immer tiefer in seine eigenen Widersprüche stürzt. In unserer
Episode sprechen wir über James Gunns Versuch, Peacemaker als
Brücke zwischen dem alten DCEU und seinem neuen DCU zu inszenieren,
über den psychologischen Shift der zweiten Staffel – weniger Plot,
mehr Selbstzerstörung – und darüber, warum ausgerechnet Vigilante
der einzige ist, der sich in keinem Universum verändert. Außerdem:
faschistische Parallelwelten mit Holzhammer-Subtilität, Checkmate
als neue Organisationsfantasie, und ein Lex Luthor, der schon mal
die Weichen für Man of Tomorrow stellt. Natürlich geht’s auch um
stilistische Fragen wie die R-rated Inszenierung von Brutalität und
Full Nudity, Musikeinsatz, John Cenas erstaunlich gereiftes Spiel
und die Frage, warum sich das Finale plötzlich so anders anfühlt –
und ob wir das gut finden. Was meint ihr – ist Peacemaker Staffel 2
noch Selbstironie oder schon Selbstparodie? Wir freuen uns wie
immer auf eure Gedanken – in der Lounge, auf Mastodon, Bluesky,
Instagram oder hier im Blog.
Mehr
25.09.2025
1 Minute
„Absence of a heart would be quite fatal.“ „Star Trek: Strange New
Worlds“ geht in die dritte Staffel – und verliert dabei weder seine
Lust am Genre-Hopping noch den Blick auf die großen Fragen von Star
Trek: Wer ist Feind, wer Freundin? Was macht uns zu „Monstern“ –
Biologie, Entscheidungen oder die Perspektive der anderen? Und
welche Verantwortung hat eine so große Organisation wie Star Fleet
beim Erkunden (oder doch Erobern?) neuer Welten? Zur Mitte der für
die Serie geplanten 5 Staffeln sind eure liebsten Kultpessis einmal
zusammengekommen, um den Status Quo der Serie zu beleuchten, die
uns in den ersten beiden Staffeln doch sehr begeistert hatte. Wir
sprechen ganz konkret über Captain Batels Suche nach einer neuen
Identität, über Ortegas’ Traumaaufarbeitung und über das Netz von
Beziehungen, das die Brückencrew immer enger zusammenführt. Aber
auch darüber, wo die Serie ihre Utopie verspielt: zwischen
heteronormativem Romance-Drama, deterministischen
Biologie-Erzählungen und dem Zwang, immer mehr TOS-Figuren ins
Ensemble zu holen. Was meint ihr – hat die Serie den Zauber der
ersten beiden Staffeln behalten oder sich im Nostalgie-Ballast
verheddert? Wir freuen uns auf eure Gedanken – in der Lounge, auf
Mastodon, Bluesky, Instagram oder hier im Blog.
Mehr
23.07.2025
2 Stunden 47 Minuten
„Maybe that's the real Punk Rock.” Fliegt er noch gegen Wände oder
schon in unsere Herzen? Superman ist zurück auf der Leinwand –
vielleicht DER eine Superheld, über den man niemandem mehr etwas
erzählen muss. Der eine Superheld, dessen Lore sich so fest in
unsere Köpfe gesetzt hat, ein Crawl am Filmbeginn mit 10 Zeilen
Text ausreicht, um komplett drin zu sein. Der eine Superheld, der –
richtig verstanden – das neue DC Universe auf ein festes Fundament
stellen kann. Oder? Liegen vielleicht auch zu viel Erwartungen auf
dem neuen DC-Filmchef James Gunn und seiner Schauspielcrew rund um
die hinreißenden David Corenswet und Rachel Brosnahan? Kann ein
locker-leichter, fast kitschiger Superheldenfilm wirklich der
Übergang zu etwas Neuem sein, das auch nach vier Filmen noch
spannend ist? Und wie politisch hätten wir's denn gerne? Über all
das und ja, natürlich auch über den unerzogensten Hund der
Filmgeschichte, sprechen wir in dieser Episode. Was glaubt ihr –
schafft Christopher es dieses Mal, Marx nicht zu erwähnen? :) Wir
freuen uns auch auf eure Gedanken – in der Lounge, auf Mastodon,
Bluesky, Instagram oder hier im Blog. Und schicken euch gern weiter
zu unseren Podcastkolleg*innen aus anderen Podcasts, die den
Diskurs um den Film noch viel mehr bereichern. Mehr dazu in der
Episode und in den Shownotes!
Mehr
06.06.2025
2 Stunden 32 Minuten
„Next Year on Yavin.” Faschismus, Fragmentierung, Farmen: Die
zweite Staffel der Star-Wars-Serie Andor setzt die Geschichte um
Cassian fort, aber sie erzählt weit mehr als nur seine. Im Zentrum
stehen nicht Heldentum oder Schicksal, sondern Systeme:
Bürokratien, Imperien, Rebellionen – und was sie mit den Menschen
machen, die in ihnen funktionieren, scheitern oder verschwinden. In
dieser Episode sprechen wir über die strukturelle und visuelle
Brillanz von Tony Gilroys Serie, über Mon Mothmas stille
Radikalisierung und Luthen Raels Selbstverbrennung, über
Bürokrat*innen mit Machtkomplexen, Revolutionär*innen mit
Schuldkomplexen und das ISB als Paradebeispiel für faschistische
Organisationslogik. Welche Formen des Aufstands gibt es und (warum)
braucht die Rebellion Charaktere wie Saw Gerrera und Luthen? Was
erzählt uns Andor über die Summe kleiner Brüche, statt die große
Heldentat in den Fokus zu nehmen? Was hat das alles mit Marx zu
tun? Und warum fühlt es sich so verdammt aktuell an? Wir freuen uns
auch auf eure Gedanken – in der Lounge, auf Mastodon, Bluesky,
Instagram oder hier im Blog. Vielleicht habt ihr ja auch eine Idee,
wer das Baby ist :)
Mehr
Über diesen Podcast
Die Kulturpessimist*innen senden live vom Untergang des
Abendlandes. Und das als Audio-Format. Einmal pro Monat kommen wir
(die eigentlich an ganz unterschiedlichen Orten in Deutschland
leben) in unserem virtuellen Aufnahmestudio zusammen, um über
aktuelle Serien und Filme zu sprechen – denn dafür brennen wir. Vom
heiß erwarteten Blockbuster bis zum Miniserien-Geheimtipp kommen
bei uns ganz unterschiedliche Formate auf den Tisch. Wir stellen
gerne Fragen, analysieren, beziehen gesellschaftspolitische
Diskussionen mit ein, lassen uns auch von unterschiedlichen
Meinungen im Team nicht abschrecken und versuchen, den Hörer*innen
am Ende einen recht umfassenden Blick auf ein Medium zu
ermöglichen. Dabei ist uns ein emanzipatorischer Ansatz wichtig:
Besteht ein Film den Bechdel-Test? Sind seine weiblichen Charaktere
sinnvoll gezeichnet und ausreichend motiviert? Schaffen es die
Filmschaffenden, den „male gaze“ auch mal hinter sich zu lassen?
Wie werden gesellschaftliche Machtverhältnisse in einer Serie
abgebildet oder utopisch modifiziert? Und wie sieht es mit
Repräsentationen aus – von LGBTQI*-Charakteren, von schwarzen
Menschen und PoC, von marginalisierten Gruppen? Mit solchen Fragen
beschäftigen wir uns genauso wie mit filmischer Stilistik,
Schauspieler*innen, Plotholes in Drehbüchern, Musik oder
Animationsqualität. Das kann auch mal etwas länger dauern – und
vielleicht ist genau das unser Markenzeichen.
Kommentare (0)