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Seelenfutter 286: Von brennender Not und freien Getränken. Gedichte von Gottfried Benn und Max Prosa
31.10.2025
43 Minuten
„Wir müssen reden!“ Was so einfach klingt, ist die Seele
desGedichts „Kommt“ von Gottfried Benn, das vehement gegen das
Schweigen, gegen die Verhärtung und gegen den Tod anschreibt:
„Wer redet, ist nicht tot“. Es gibt nur diesen Ausweg aus dem
einsamen Verstummen. Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky
und Friedemann Magaard stellen dazu das Gedicht „Der weltbeste
Käse“ des zeitgenössischen Dichters Max Prosa, das in eine
ähnliche Richtung hin appelliert, aber als Ausgangspunkt die
Einsamkeit unter Leuten beschreibt, das Reden, ohne etwas zu
sagen: „Was nutzen freie Getränke in schlechter Gesellschaft?“.
Dazu gibt es Bibelworte aus der Apostelgeschichte und einem
Johannesbrief.
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17.10.2025
48 Minuten
Das Greifbare und das Flüchtige, das Sichtbare und dasVerborgene,
das Dingliche und der Rest. Die aktuelle Folge des Lyrik-Podcast
Seelenfutter sucht die poetischen Zwischenräume im Hier und Jetzt
und im Vergangenen. Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann
Magaard stellen das Gedicht „Generator aus Trotz“ von Annette
Pehnt zu „Wo ist…“ von Franz Werfel. Tastende Texte, die das
Vorfindliche halten wollen oder, bei Werfel, der Erinnerung
hinterhersehnen. Dazu gibt es Bibelworte von Paulus und aus den
Psalmen.
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03.10.2025
44 Minuten
Es geht um die Identität. Wer bin ich? Den Dichter PeterRühmkorf
treibt in dem Gedicht „Auf was nur einmal ist“ die Frage um, fast
schmerzhaft, ein Suchen, ein Tasten, bis zum kreativen Moment:
„Aber dann, aufeinmalso, … fliegen Funken zwischen Hut und
Schuh“. Ein aufregenden Selbstbild entsteht, einmalig und nicht
umzuändern: „Siehe, das bist du“. Dazu stellen
Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard
das Gedicht „Meine Blume“ des friesischen Dichtern und
Widerstandslyriker Jens Mungard, der die Identitätsfrage
norddeutsch-knapp in fünf kurzen Versen klärt, im Gegenüber zur
Stranddistel: „…sind stachlig beide wir.“ Berührend. Dazu gibt es
Bibelverse aus der Genesis und dem Johannes-Prolog.
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19.09.2025
49 Minuten
Ein gesetzter Dichter, ein Jahr vor seinem Tod, zieht Bilanzund
distanziert sich: Das Gedicht „Eure Etüden“ von Gottfried Benn
setzt sich schon im Titel deutlich ab. „Eure Etüden, Arpeggios,
Dankchoral sind zum Ermüden und bleiben rein lokal.“ Nichts von
Bedeutung, nichts, was bleibt. Ein Schmähgedicht, bis sich am
Ende eine unerwartete Sehnsucht zeigt, ein seufzendes
Wunsch-Bild: Könnte da noch mehr sein hinter der Fassade? Dagegen
dichtet Arno Holz mit jungen 23, „An die Konventionellen“, ebenso
Distanzierung vom Bekannten, von den Schablonen, der Dressur und
dem Schulstaub. Unerschrocken nennt der junge Wilde, wie sich
„ein heilig Feuer“ in seine Dichtung einsenkt, echt und
unverstellt: „Ich bin ein Mensch, ich bin ein Stück Natur!“
Aufregend. Tief. Dazu gibt es Bibelworte von Jeremia und aus dem
Matthäusevangelium.
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05.09.2025
28 Minuten
Es gibt so Momente, da passt alles. Und manchmal, da will
eseinfach nicht passen. Davon dichtet Lessie Sachs in dem
witzigen und zugleich nachdenklichen Gedicht „vielleicht…“, von
einem Augenblick zwischen zwei Menschen auf der Straße, aber auch
wenn er mutig guckte: Sie geht einfach weiter. Das Kopfkino
hinterher, zu den verpassten Möglichkeiten, gibt dem Gedicht eine
besondere Tiefe, bei allem Witz. Dazu stellen
Lyrik-Podcast-Gastgeber das Gedicht „vor dem spielkasino“ von
Doris Runge: Hier ist es der Mann, der nach einem besonderen
Moment aufsteht und geht: „nichts geht mehr.“ Zwei Gedichte von
selbstbewussten Frauen und dem Spiel des Lebens. Dazu gibt es
Bibelworte aus den Evangelien nach Lukas und Matthäus.
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Über diesen Podcast
Gespräche über das, was nährt. Der Mensch lebt nicht vom Brot
allein. Mit „Seelenfutter“ liefern Susanne Garsoffky, Publizistin
aus Hamburg, und Friedemann Magaard, Pastor aus Husum, deshalb
alternative Lebensmittel frei Haus. In ihrem Podcast bringen die
beiden lyrische und biblische Texte zusammen und lassen sich dabei
zuhören, was sie entdecken.
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