ConMendo Podcast - Wirtschaft zum Anhören

Im vierten Quartal des vergangenen Jahres haben wir im Rahmen einer Studie 14 Unternehmen zu ihren Erfahrungen während und mit der Coronakrise befragt. Dabei wollten wir herausfinden, welche speziellen Herausforderungen, aber auch Chancen mit der Krise und dem damit verbundenen virtuellen Arbeiten auf Unternehmen zukommen. Uns hat darüber hinaus interessiert, wie die Auswirkungen auf die Arbeitswelt der Zukunft eingeschätzt werden.  Wir haben in diesem Zusammenhang einerseits mit Unternehmensvertretern gesprochen, die mit uns ihre Sicht auf die Mitarbeitenden und die Entwicklung des Unternehmens während des Verlaufs der Krise geteilt haben. Andererseits haben wir Mitarbeitende befragt, die ihre persönlichen Erfahrungen im Rahmen der strukturierten Befragung mitgeteilt haben. 

Einige Mitarbeitergruppen sind krisenbedingt aktuell fast ausschließlich über digitale Kanäle im Homeoffice zu erreichen. Auch wenn es bereits zaghafte Versuche zu einer Rückkehr zur Office-Kultur gibt, wird es mittelfristig zu einer wesentlichen höheren Anwendung von örtlich flexiblen Arbeits- und Arbeitszeitmodellen kommen. Zusätzlich führen kriseninduzierte Businessanforderungen zu teilweise völlig neuen HR-Services wie z.B das Tracking von Infizierten/Quarantäneauswirkungen, Vorgaben für das Führen von virtuellen Teams oder die Koordination von Massenanträgen für Kurzarbeit. Nimmt man diese Anforderungen zusammen, wächst der ohnehin bestehende Digitalisierungsdruck auf HR durch Corona weiter.

Die aktuelle Corona Krise ist ein Ereignis, das viele Unternehmen vor besondere, existenzbedrohende Herausforderungen gestellt hat oder immer noch stellt. In unserer im Mai durchgeführten Befragung gehen rund ein Viertel der Befragten davon aus, dass die Auswirkungen der Corona Krise eine Neuausrichtung des eigenen Geschäftsmodells erfordert. Die oberen Führungsebenen sind am ehesten bereit, die Krise als Chance zu nutzen und die treibenden Bereiche sind dabei HR und Strategie. Über 60% der Befragten glaubt, dass die Krise die Schwachstellen des eigenen Geschäftsmodells transparent gemacht hat, die es nun über eine Neuausrichtung der jeweiligen Funktion oder des gesamten Unternehmens zu heilen gilt.