Podcaster
Episoden
21.03.2025
44 Minuten
Was geschieht, wenn ein Autor bereits in jungen Jahren beginnt,
seine eigenen Jugendtexte nachzuerzählen? In der ersten Folge
seit fast fünf Jahren versuchen wir, Clemens J. Setz’s auf die
Schliche zu kommen, der in "Glücklich wie Blei im Getreide" von
einem Sohn erzählt, der – ohne Arme und Beine – in einer
Schubkarre durch die Landschaft spazieren fährt. Das ist ebenso
irritierend wie anregend.
Clemens J. Setz: Sorge um das Satyrspiel im Winter. In: Glücklich
wie Blei im Getreide. Nacherzählungen. Suhrkamp 2015.
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25.09.2020
50 Minuten
Hugo Balls »Karawane« ist eines der bekanntesten Lautgedichte des
Dadaismus. Seine rätselhaften Worte – jolifanto bambla ô falli
bambla – sind mit Absicht unverständlich. Sie rücken den Klang
der Worte ins Zentrum. Der Cyberdadaist Samuel Eberenz macht sich
den Spass, diesem Text durch den »strategischen Einsatz von
Online Tools der statistischen Maschinenübersetzung« so etwas wie
eine Bedeutung abzuringen. Die Karawane wird dabei zum
Leichenwagen. Verrückt? Ja, aber auch ein großer Spaß.
Samuel Eberenz: Karawane Leichenwagen, in: eXperimenta 11/2015,
32, https://experimenta.de/archiv/2015/experimenta-11_15_November_ES.pdf
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16.07.2020
50 Minuten
Wie ist Sexualität nach dem zweiten Weltkrieg zu denken,
nachdem die jungen männlichen Körper der Deutschen hart und
soldatisch zu sein hatten? –– Als sexuelle Idylle am Badesee,
die sich in den 50er Jahren dem Vorwurf der Pornographie
aussetzte? Über Sexualität und Gewalt, über Körperbilder
nachdenkend, nehmen wir Klaus Theweleits wildes und aufregendes
Buch, um uns damit Arno Schmidts ›Seelandschaft mit Pocahontas‹
zu nähern.
Arno Schmidt: Seelandschaft mit Pocahontas, in: Alfred
Andersch (Hg.): Texte und Zeichen 1,1 (1955), S. 9–53.
Klaus Theweleit: »you give me fever«. Arno Schmidt.
Seelandschaft mit Pocahontas. Frankfurt a. M./Basel:
Stroemfeld/Roter Stern.
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27.06.2020
51 Minuten
Nach einem längeren Unterbruch zeigen sich auch bei uns die
Auswirkungen der Nach-Corona-Zeit: die freien Abende werden
weniger, die Terminkalender voller, so dass dies die erste Folge
ist, die nicht gänzlich in unseren Wohnzimmern entstanden ist.
Umso mehr haben wir die gemeinsame Lektüre vermisst. Wir lesen
ein Langgedicht von Durs Grünbein und reflektieren über den den
Blick des Satirikers und den des Flaneurs, über die Ähnlichkeiten
und Differenzen zwischen der alten Metropolis Rom und der
modernen Großstadt und ganz besonders über die Ästhetik des
Hässlichen.
Durs Grünbein: Nach den Satiren. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1999.
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06.06.2020
51 Minuten
„Ein wunderbarer Stoff“ – Roland Barthes beschreibt die Substanz
der Substanzen, und wir, lavierend zwischen Aristoteles und dem
3D-Drucker, lassen uns von der mythischen Faszinationskraft des
Plastik ebenso anstecken wie vom Signifikantenfieber seiner
semiotischen Alltagsanalyse.
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Über diesen Podcast
Sina Dell'Anno und Jodok Trösch lesen einander vor. Wir lassen uns
von den Texten anregen und kommen darüber ins Gespräch.
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