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Episoden
14.03.2018
50 Minuten
Peter Gärdenfors hat einen Lehrstuhl für Kognitionswissenschaften
an der Universität Lund inne und ist als einer der international
erfolgreichsten schwedischen Philosophen Mitglied der Königlich
Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Gärdenfors‘
Forschungsinteresse gilt der Wissenschafts- und
Entscheidungstheorie, der kognitiven Semantik sowie der
Evolutionsbiologie. Seinem interdisziplinären Werk wird innerhalb
der Philosophie, Biologie, Soziologie und Psychologie gleichermaßen
Beachtung geschenkt. Seine wichtigsten Publikationen sind bislang
„Knowledge in Flux: Modeling the Dynamics of Epistemic States”,
“Conceptual Spaces: The Geometry of Thought”, “How Homo Became
Sapiens: On the Evolution of Thinking” sowie “The Dynamics of
Thought”.
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14.03.2018
1 Stunde 3 Minuten
Franz von Kutschera, der hier an der Ludwig-Maximilians-Universität
Philosophie und Physik studiert hat, ist einer der wichtigsten
Vertreter der Analytischen Philosophie. Sein umfangreiches Werk
umfasst neben Arbeiten zur Logik und Wissenschaftstheorie auch
philosophiehistorische Arbeiten zu Platon und Frege. In den letzten
Jahren hat sich Kutschera vor allem mit der Philosophie des Geistes
befasst. Zu deren Themen gehört das Leib-Seele-Problem. Die
offizielle Doktrin dazu ist heute der Materialismus, mit dem sich
der Vortrag kritisch befasst. Er stellt den Grundgedanken des
Materialismus vor und erläutert die Bedeutung der Kontroverse um
ihn, die Platon von einer „Gigantomachie“ sprechen ließ. Er bringt
Einwände gegen den Materialismus vor, die vor allem darauf
hinauslaufen, dass der von einem falschen Verständnis geistiger
Phänomene ausgeht. Endlich zeigt der Vortrag, wie der Materialismus
unter dem Druck der Kritik seine Gestalt immer wieder verändern
musste, und wie sein Inhalt dabei zunehmend verdunstet ist.
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14.03.2018
1 Stunde 6 Minuten
Jürgen Habermas zählt zu den international bekanntesten
akademischen Philosophen der Gegenwart; sein Schaffen zeichnet sich
zudem durch kontinuierliche Einlassungen zu den
gesellschaftspolitischen Debatten der Zeit aus. Die enge
Verbundenheit von wissenschaftlicher Forschung mit der Arbeit des
engagierten Intellektuellen drückt sich in der Vielfalt seines
Werkes aus: Darin verschränkt sich Philosophie mit Soziologie, aber
auch mit Politikwissenschaft und Rechtstheorie. Zu den bekanntesten
Publikationen gehören nach wie vor seine Habilitationsschrift
„Strukturwandel der Öffentlichkeit“, seine in zwei Bänden
erschienene „Theorie des kommunikativen Handelns“ und seine
Demokratie- und Rechtstheorie „Faktizität und Geltung“. Zuletzt
erschien die fünfbändige Studienausgabe „Philosophische Texte“.
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14.03.2018
48 Minuten
Seyla Benhabib, Professorin für Politikwissenschaft und Philosophie
an der Yale Universität, zählt zu den bedeutendsten politischen
Theoretikerinnen unserer Zeit. Benhabib lässt in ihren Werken so
unterschiedliche Ansätze wie Kritische Theorie, Kommunitarismus,
feministische Theorie, Postmoderne, Liberalismus und Diskurstheorie
in einen konstruktiven Dialog treten und entwickelt daraus ihre
ganz eigene Position. In ihrer rechtsphilosophischen Abhandlung
"Die Rechte der Anderen" fordert Benhabib den Leser dazu auf,
angesichts schwindender staatlicher Souveränität und
verschwimmender Grenzen von Staatsbürgerschaft neu über die
Beziehungen zwischen Demokratie und Menschenrechten nachzudenken.
Unter Rückgriff auf Kants Weltbürgerrecht tritt sie für
durchlässige Grenzen und eine Stärkung der Rechte von Flüchtlingen
und Asylsuchenden ein.
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14.03.2018
1 Stunde 11 Minuten
Susan Neiman zählt zu den profiliertesten Denkern in der Debatte um
das Verhältnis von Politik und Moral. Ihrem Studium an der Harvard
Universität folgte ein Forschungsaufenthalt in Berlin. Bevor sie
zur Direktorin des Einstein-Forums in Potsdam wurde, ein Ort in der
Tradition der Aufklärung, der intellektuellen Innovation, des regen
Austausches der Disziplinen, wie auch der Akademia mit einer
interessierten Öffentlichkeit, war Frau Neiman Professorin für
Philosophie an der Yale Universität und an der Tel Aviv
Universität. In ihrem jüngsten Buch „Moralische Klarheit“
entwickelt sie einen Leitfaden für Erwachsene, die sich trotz der
verbreiteten Skepsis idealistischen Argumentationsstrukturen
gegenüber als eben solche Idealisten verstehen. Wie Politik und
Moral dabei aufeinander bezogen sind, war auch Thema ihres Vortrags
auf dem XXII. Deutschen Kongress für Philosophie.
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Über diesen Podcast
Vom 11. bis zum 15. September 2011 findet der XXII. Deutsche
Kongress für Philosophie zum Thema "Welt der Gründe" an der
Ludwig-Maximilians-Universität München statt. Sowohl die
wissenschaftliche als auch die lebensweltliche Praxis sind ohne den
Austausch von Gründen nicht denkbar und dennoch ist notorisch
unklar, was man unter Gründen eigentlich verstehen sollte: Was ist
ihr ontologischer Status? Sind sie objektiv oder subjektiv? In
welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Ziel des Kongresses ist
es, unterschiedliche Perspektiven auf diese und weitere Fragen zum
Thema Gründe zu eröffnen und dadurch Erkenntnisfortschritte zu
ermöglichen. Dabei sollen die verschiedenen Strömungen der
zeitgenössischen Philosophie – phänomenologische, analytische,
pragmatische, naturalistische, humanistische etc. – berücksichtigt
werden. Dieser Pluralismus spiegelt sich auch in den Hauptvorträgen
wieder, für die Seyla Benhabib, Lorraine Daston, Peter Gärdenfors,
Jürgen Habermas, Franz von Kutschera, Susan Neiman und Robert
Pippin gewonnen werden konnten. Neben den Hauptvorträgen – die sich
in akademische Plenarvorträge und Abendvorträge für ein breiteres
philosophisch interessiertes Publikum gliedern – finden Kolloquien
an allen vier Kongresstagen statt. Diese beziehen sich, ebenso wie
die Hauptvorträge, auf das Kongressthema.
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