Electronic Germany - Der Podcast
Die Entwicklung der Technokultur von den 1980ern bis heute
Podcaster
Episoden
27.03.2024
1 Stunde 28 Minuten
Technokultur hat viele Väter (und Mütter) dies- und jenseits des
Atlantiks. Aber die Urheberschaft für das musikalische Genre und
den Begriff Techno durfte und darf vor allem eine Gruppe junger
Männer und Frauen aus Detroit für sich reklamieren:
Juan Atkins, Derrick May und Kevin Saunderson. Hierzulande
elektrisierte auch und vor allem die zweite Generation,
namentlich das maskierte Kollektiv Underground
Resistance, gegründet von „Mad“ Mike Banks, Jeff Mills
und Robert Hood, die Szene mit ihren brachialen
Beats. Ich habe mit UR's Cornelius Harris über Techno Roots
und Reality Today gesprochen und zusammen mit DJ Minx – „The
First Lady of Wax“ – einer der einflussreichsten Frauen im Genre
– die musikalischen und politischen Positionen in dieser „Battle
of Techno“ ausgeleuchtet. Dabei darf auch ein weiteres Urgewächs
nicht fehlen, nämlich Alan Oldham alias T-1000, der als UR's
„Minister of Information“, als Zeichner, Designer und DJ den
Spirit of Detroit nach Berlin getragen hat, wo er heute
lebt.
Im Podcast nur angespielt: "Blind Amerikkka" von DJ Minx feat.
E-Man https://djminx.bandcamp.com/track/blind-amerikkka
Alan Oldhams Kunst bei Facebook:
https://www.facebook.com/AlanOldhamArt/
Submerge (Vertrieb und Shop von UR):
https://shop.submerge.com/
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09.01.2024
57 Minuten
Ein launiges Live-Gespräch mit
Klaus Mai (KM7), Sabine
Kochendörfer (brandbook) und Rolf Ellmer alias Jam El Mar im
MOMEM.
Im Jahr 1993 katapultierten sich Jam & Spoon mit zwei
epochalen Alben unter dem Titel "Tripomatic Fairytales" 2001
& 2002 an die Spitze der Trance-Szene und der kommerziellen
Charts. Der Look von J&S wurde geprägt von Klaus Mai alias
KM7, der ein unglaublich detailreiches ornamentales
Designkonztept für Jam & Spoon entwickelte und dem Duo über
viele Jahre verbunden blieb. Rechtzeitig zum 30.
Geburtstag des Albums erscheint das von *Designagent KM7"
liebevoll gestaltete Coffee Table Book mit vier CDs. Mehr
als zwei Jahre Arbeit investierte Klaus Mai in dieses Werk, nicht
zuletzt auch zu Ehren des 2006 verstorbenen Mark Spoon. Jam &
Spoon waren und bleiben ein Gesamtkunstwerk, dem KM7 ein würdiges
Denkmal gesetzt hat. Danke an das Team vom MOMEM für technische
Unterstützung bei der Aufnahme.
Mehr über das Buch:
https://www.fazemag.de/jam-spoon-ikonisches-album-erhaelt-buch-und-mega-re-work/
https://www.djmag.de/einzelnews/30-jahre-maerchentrance-eine-zeitreise-mit-jam-spoon-und-tripomatic-fairytales
Hier Bestellen:
https://magikmuzik.shop/collections/jam-spoon/products/jam-spoons-tripomatic-fairytales?
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25.12.2023
1 Minute
Anna Reusch gehört zu den härtesten Arbeiterinnen ihrer Zunft,
und wer sie mal an den Decks erlebt hat, wird diese Erfahrung
jederzeit gern wiederholen wollen. Sie spielt einen forcierten,
harten, aber nie "kalt" klingenden Techno-Sound und steht dabei
keine Sekunde still. Mit den aktuell angesagten hohen BPM-Zahlen
kommt sie problemlos zurecht, auch wenn sie gern an ihre
Anfangszeiten auf Butchs Label Bouq zurückdenkt, wo es doch
deutlich entspannter zuging.
Bemerkenswert offen, zugewandt und unprätenziös stand sie EG-Host
Christian Arndt am 9. Dezember im MOMEM vor einem begeisterten
Publikum Rede und Antwort. Wo sie das DJ-Handwerk lernte, welches
die schlimmsten Momente ihrer Karriere waren und warum sie aus
Prinzip keinen Urlaub macht? Das alles erzählt sie nur hier bei
Electronic Germany.
Über Folgende Tracks aus ihrem aktuellen Set haben wir
gesprochen:
- Lazar & Juirgen Degener - Perception
- Youri Parker & Bossta - Vega
- Cherryphonics - The age of darkness (Tommy Libera Remix)
Ausserdem:
Anna Reusch: - Knocking (Diode Eins Remix)
Anna Reusch: - Basara
Dank an das Team von www.momem.org, insbesondere Dariush Azary
und Elias für den Live-Sound.
p.s. DJ Eastenders pausiert gerade beim Podcast, wird aber sicher
bei einer der kommenden Folgen wieder mit an Bord sein.
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12.08.2023
45 Minuten
Kaum zu glauben. Was ursprünglich als „Kopie“ der Berliner Love
Parade begann, findet heuer zum 30. mal statt. Die Rede ist
natürlich von der Streetparade in Zürich - nach eigener Aussage
die GRÖSSTE TECHNO PARTY DER WELT. Es begann 1992 mit 1000
„Demonstanten“ für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und
Toleranz - so das Motto der bis heute als politische
Demonstration angemeldeten Parade. Ein Jahr später kamen schon
10.000 und im Jahr 2001 tanzten zum ersten Mal eine Million
Besucher um das Züricher Seebecken.
Auch das parallel zur Streetparade stattfindende
"Lethargy"-Festival feiert mit seiner 25. Ausgabe ein großes
Jubiläum. U.a. mit Kenny Larkin, DJ Hell, Pilocka Krach und
Live-Sets von Dachshund, Dub Spencer & Trance Hill und
Komfortrauschen. Ursprünglich als ironische Replik zum
kommerziellen "Energy" Rave gegründet, hat die Lethargy in der
Roten Fabrik in Zürich-Wollishofen längst hohe künstlerische
Standards gesetzt. Stilistisch offener als "nur" mit Techno &
House aufgestellt, überraschen Petar Klingel und Kollegen alle
Jahre wieder mit genialen Ideen - vom Booking bis hin zur Deko.
Zurück zur Streetparade: Bei strahlendem Sonnenschein fahren am
12. August wieder 30 phonstarke „Love Mobiles“ in 12 Stunden die
rund zwei Kilometer lange Strecke am Seebecken entlang, mitten
durch die Zürcher Innenstadt. Das erste Highlight startet bereits
um 13 Uhr, wenn kein geringerer als Chris Liebing mit einem
knackigen zweistündigen Set auf dem „Opening Legend Truck“ die
30. Straßenparade eröffnet. Letztes Jahr hatte der ex-Frankfurter
erstmals die Main Stage gerockt. Das Interview, das ich damals
mit ihm kurz vor dem Gig führen konnte, hört ihr als "Special
Bonus" in dieser Episode. Insgesamt beschallen über 200 lokale
und international bekannte DJs – darunter Anfisa Letyago, Marcel
Dettmann und Seth Troxler – um nur einige zu nennen, das auf den
Love Mobiles auf 8 Stages mit 1- bis 2-stündigen Sets. Also eine
Mischung aus „All You Can Eat“ und musikalischer
Delikatessen-Boutique. Von klassischem techno über Hardstyle bis
zu Psy Trance ist alles vertreten. Und auf dem Truck von „Daytona
Events“ aus dem Kanton Aargau fährt ein alter Frankfurter
Bekannter mit, nämlich Talla 2 XLC. Eine weitere Besonderheit –
und vielleicht auch das große Erfolgsgeheimnis der Street Parade
ist der Umstand, dass alle DJS und Künstler ohne Gage auftreten,
zumindest erhalten sie für den Auftritt auf den Stages keinerlei
Honorar.
Eine, die beinahe von Anfang an dabei war, ist Jris Carducci. Die
Aktivistin und Event-Managerin hat mit der „Generations Stage“
einen kleine Hippie-Oase im gigantischen Getümmel geschaffen, wo
wirklich Generationen von aufgedrehten Twentysomethings bis zu
gechillten Althippies im Rentenalter lautstark, aber friedlich zu
PsyTrance Beats miteinander feiern.
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23.07.2023
1 Stunde 1 Minute
Techno City Frankfurt am Main. Vor Jahrzehnten Heimat legendärer
Clubs – von Dorian Gray und Omen bis U60311 und Cocoon. Wo
früher Theatertunnel und Zeil gesperrt wurden, damit zehn- bis
hunderttausende Menschen dort feiern und tanzen konnten, ist es
heute ruhiger, aber nicht unbedingt „gemütlicher“ geworden. Die
Ruhebedürfnisse einiger Anwohner stehen solchen Events ebenso
oft im Weg wie mangelndes Verständnis innerhalb der genehmigenden
Behörden und (übertriebene?) Sicherheitsbedenken.
Zwar kann der Love Family Park 2023 erstmals in Frankfurt
stattfinden, doch der Weg zum ökonomisch nicht tragfähigen
"Probelauf" war lang und schwer. Noch viel schwieriger ist die
Situation für kleinere Veranstalter. Sie finden kaum Zugang,
geschweigedenn Unterstützung seitens der städtischen Verwaltung,
Fördermittel stehen ihnen so gut wie gar nicht zur Verfügung. Es
bleibt selten Platz für die Interessen, Formate und Wünsche
jüngerer Subkulturen, zumal das ein oder andere Vorurteil die
ohnehin vorhandene Skepsis der Behörden befördert.
Auf dem Podium im MOMEM: Mirrianne Mahn (Vorsitzende des
Kulturausschusses und kulturpolitische Sprecherin der Grünen),
Thomas Tritsch (Geschäftsführer Morgen Interiors und
Co-Veranstalter „Kleinste Disko der Welt“) und Anna Wiebe aka
Annagramm (DJ & Aktivistin). Im Gespräch mit Eastenders und
Arndt geht es um Zustandsbeschreibungen und mögliche
Lösungsansätze. Wie kann die Stadt das kreative Potenzial, das
gerade „kleinere“ Veranstalter an den Tag legen, strukturell
unterstützen und ggf auch finanziell fördern? Es geht auch um
Geld, aber nicht nur. Wir bringen auch "Naturalsponsoring" ins
Spiel, wie etwa durch punktuelle Müllentsorgung auf Kosten der
Stadt. Vor allem gilt "Clubs are Culture", und Nachtkultur muss
endlich in ihrer gesamten Diversität und Bandbreite als
soziokultureller wie auch ökonomischer Standortfaktor erkannt und
gefördert werden.
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Über diesen Podcast
Der Podcast von Christian Arndt und DJ Eastenders zum Buch
Electronic Germany. Die beiden sprechen über die Geschichte der
Technokultur in Deutschland und der Schweiz. Es geht um DJs,
Klänge, Clubkultur, die innovativsten Labels und Künstlerinnen aus
mehr als 33 Jahren, um Loveparade, Street Parade, Drogen und
Politik. Mit vielen O-Tönen bekannter Techno-Protagonisten:
Westbam, Monika Kruse, Dirty Doering, Anthony Rother, Paul van Dyk,
Chris Liebing, Ralf Hildenbeutel, Dr. Motte und vielen anderen.
Außerdem: immer wieder mal aktuelle Techno-Termine, Festival-,
Film- und Literaturtipps.
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