Podcaster
Episoden
30.09.2024
1 Stunde 26 Minuten
– im Gespräch mit Arthur Schröder –
Wir wagen uns an ein schwieriges Thema: Missbrauch und
Misshandlung von Kindern.
Naturgemäß sind Notfälle mit Kindern für die meisten Mitarbeiter
im Rettungsdienst stark emotional besetzt. Zudem sind
Kindernotfälle nicht sehr häufig und damit für viele von uns
außerhalb der Routine.
Wenn wir dann feststellen oder den Verdacht haben, dass
Missbrauch oder Misshandlung im Raum steht, wird der Notfall
schnell zu einer sehr belastenden Situation.
In dieser Podcast-Folge berichtet uns Arthur Schröder von seinen
Erfahrungen als Kinderarzt in einer Notaufnahme. Er schildert
echte Fälle und wir beginnen zu begreifen, dass es nicht hilft,
wütend Vorwürfe zu erheben. Wenn wir den betroffenen Kindern
wirklich helfen wollen, braucht es eine ruhige und sachliche
Herangehensweise.
Gerade die Misshandlung ist nicht Ausdruck des Bösen, sondern oft
eine Falle, in die Eltern und Sorgende und eigentlich alle
Menschen, aus Überforderung mit ihren Kindern geraten
können.
Missbrauch und Misshandlung ziehen sich durch alle Sozial-,
Bildungs- und Gesellschaftsschichten. Es gibt jedoch
Risikofaktoren, für die wir unsere Aufmerksamkeit schärfen
können.
Wenn es gelingt, durch Unterstützungs- und Hilfsangebote Eltern
und Sorgeberechtigte zu entlasten, kann oft wieder ein intaktes
Zuhause entstehen, in dem Kinder gesund und sicher aufwachsen
können.
Nüchtern betrachtet, sind Missbrauch und Misshandlung meist
Symptome einer Krankheit, an der eine Familie leidet. Mit
besonnener Arbeit können wir dazu beitragen, diese zu heilen. Es
gilt also, wie immer, einen kühlen Kopf zu bewahren und den
kurzen Augenblick, den wir im Leben des betroffenen Kindes haben,
zu nutzen.
Arthur Schröder ist Facharzt für Pädiatrie und befindet sich
derzeit in der Facharztausbildung zum Anästhesisten.
Vor seinem Medizinstudium arbeitete Arthur als Rettungsassistent.
Er blieb der Notfallmedizin treu und ist jetzt als Notarzt
tätig.
Obendrein engagiert er sich als Instruktor für verschiedene
Kursformate wie PHTLS, EPC, PALS, ACLS etc.
Gerne möchte er einmal die Pädiatrie mit der Anästhesie
verbinden, denn ein kindgerechter Umgang in der Medizin, ohne
Stress, Schmerzen oder Zwang, liegt ihm am Herzen.
Wie alle Ärzte hat auch Arthur kein gescheites Foto von sich,
aber immerhin ein tolles Hemd.
Praktische Hilfe zum Thema findet ihr bei der medizinischen
Kinderschutz-Hotline. Wie den Giftnotruf erreicht ihr die Hotline
24/7 über das Internet, via iOS- oder Android App und per
Telefon.
https://kinderschutzhotline.de
Kindeswohl? by Frank Weilbacher und Julius Hohmann is licensed
under CC BY-NC-ND 4.0
Der Beitrag Kindeswohl? erschien zuerst auf Rettungsdienst FM.
Mehr
01.05.2024
1 Stunde 2 Minuten
Es ist unglaublich, mit ihrer Hilfsorganisation – ‚Awangarda –
polscy medycy na froncie‘ – begibt sich Katarzyna Daniszewska
direkt ins Auge des Orkans. Dabei müssen sie, oft
übermenschliches leisten, wenn die Verletzten in Wellen ihren
Versorgungspunkt überfluten und herkömmliche Triagekonzepte
versagen.
Was motiviert Katarzyna und ihre Gefährten, was hoffen sie dort
zu finden, ausser Grauen und Leid? Was macht es mit einem, wenn
man in einer solchen Umgebung arbeitet? Wie hält man das aus?
Welchen Sinn hat eine Tätigkeit in diesem sinnlos aufgezwungenen
Krieg, der noch nicht einmal der eigene ist.
Im Gespräch mit Katarzyna wird klar, sie brennt für ihre Arbeit,
sie will genau dort sein. Möglicherweise ist dies ein Schlüssel,
die Neugierde, die Begeisterung und der Wunsch die eigenen
Fähigkeiten weiterzuentwickeln und die Grenzen zu verschieben.
Und dort im Donbass unmittelbar an der ukrainischen Front haben
Katarzyna und ihre Kammeraden etwas gefunden, womit man an einem
solch lebensfeindlichem Ort nicht rechnet. Freundschaft,
Kameradschaft, Opferbereitschaft, Dankbarkeit, Menschlichkeit.
Bitte unterstützt die Arbeit von Awangarda!
Ihr könnt spenden und damit die Arbeit von Awangarda an der
ukrainischen Front direkt unterstützen.
BIC BREXPLPWMBK
IBAN PL69114020040000321220559335
Teilt und Liked ihre Beiträge auf Instagram und Facebook, das
verschafft ihnen Aufmerksamkeit für potentielle Unterstützer.
https://www.facebook.com/awangardamedycy
https://www.instagram.com/awangardamedycy?igsh=ejJmbDBhdTI2azlk
Der Beitrag Die Avantgarde – Teil 2 erschien zuerst auf
Rettungsdienst FM.
Mehr
01.04.2024
1 Stunde 3 Minuten
Polnische Medics an die Front
Der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine tobt nun seit über
zwei Jahren. Haben wir uns zunächst die Augen gerieben,
überrascht vom Wiederstandswillen der Ukrainie, so ist das nun
vorherrschende Gefühl wohl eher Enttäuschung und Medienmüdigkeit.
Enttäuschung, weil die Ukrainier ihr Momentum nicht in einer
wirksamen Gegenoffensive entfalten konnten, Enttäuschung, weil
die westliche Welt es nicht schafft, ihre Versprechen zu halten
und gemeinsam der russischen Agression etwas entgegen zu setzten.
Es entsteht der Eindruck man beschränke sich auf große Worte und
Zauderhaftigkeit. Auf die Ukrainer könnte das Sprichwort
zutreffen, „Wer solche Freunde hat…“
Nun gibt es Menschen, die begnügen sich nicht damit, dem Treiben
von der Couch aus, am Fernseher zu folgen, sie werfen ihr ganzes
Leben über den Haufen und werden aktiv.
Katarzyna Daniszewska, ist ein solcher Mensch. Kurz nach Ausbruch
des Krieges wurde sie aktiv. Und nicht nur das, sie gründete
einfach ihre eigene Hilfsorganisation.
Awangarda – polscy medycy na froncie
Es ist leicht zu erraten was der Name aussagt. Und tatsächlich
handelt es sich bei Katarzyna und ihren Mitstreitern um eine
Avantgarde, eine Gruppe von Freiwilligen die voranschreitet um
Menschen denen ihr Schicksal aufgezwungen wurde zu helfen. Ganz
konkret den Soldaten die für ihr Land und um ihr eigenes
Überleben kämpfen.
Wer nun einen bedrückendes schwermütiges Interview erwartet der
wird überrascht sein. Katarzyna berichtet mit einer fröhlichen
Leichtigkeit die einen packt und nicht mehr loslässt. Man beginnt
zu fühlen was wohl ihre Gefährten bewegt, sich mit ihr auf diese
gefährliche Mission zu begeben.
Für ihre Verdienste wurden Katarzyna und ihre Mitstreiter mit
ihrer Hilfsorganisation vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda
mit der Medaille für „Opfer und Mut“ ausgezeichnet. Diese
Medaille wird an Menschen verliehen, welche ihr eigenes Leben
riskiert haben um anderen zu helfen.
Ihr könnt Awangarda auf mehrere Wege unterstützen. Teilt und
Liked ihre Beiträge auf Instagram und Facebook, das verschafft
ihnen Aufmerksamkeit für potentielle Unterstützer.
https://www.facebook.com/awangardamedycy
https://www.instagram.com/awangardamedycy?igsh=ejJmbDBhdTI2azlk
Ihr könnt spenden und damit die Arbeit von Awangarda an der
ukrainischen Front direkt unterstützen.
BIC BREXPLPWMBK
IBAN PL69114020040000321220559335
Interessante Vokabeln, die vielleicht nicht jedem
geläufig sind:
Casualty – Opfer/Verletzte
CCP – Casualty Collection Point – Opfer/Verletztensammelstelle
Stabilisation Point – Stabilisierungspunkt
MedEvac – Medizinische Evakuierung von Verletzten, normalerweise
mit Hubschraubern, in der Ukraine derzeit nicht möglich.
TCCC – Tactical Combat Casualty Care
Trenches – Schützengraben
Medic – medizinisches Sanitätspersonal, es können Sanitäter aber
auch Ärzte sein
Main Medic – Einsatzleiter, Trupp- Gruppenführer
Shrapnel – Splitter von Explosivkörpern oder Fragmente aller Art
die bei einer Explosion fortgeschleudert werden
Second hit – nach erfolgtem Angriff zum Beispiel mit einer
Rakete, erfolgt mit zeitlichem Verzug ein zweiter Angriff um die
Helfer zu treffen
Tactical driver – Taktischer Fahrer
Mortar – Mörser/Granatenwerfer
Limb – Gliedmaße
Blast injury – Explosionsverletzung
Die Avantgarde – Teil 1 by Julius Hohmann und Frank Weilbacher is
licensed under CC BY-NC-ND 4.0
Der Beitrag Die Avantgarde – Teil 1 erschien zuerst auf
Rettungsdienst FM.
Mehr
31.07.2023
1 Stunde 26 Minuten
Frederik Hirsch im Interview
Dr. med. Frederik Hirsch, ist Facharzt für Anästhesie und
Notfallmedizin, und Senior Manager – Customer Relations bei der
umlaut telehealthcare GmbH – Part of Accenture.
Die Umlaut telehealthcare GmbH wurde 2014 aus der universitären
Forschung heraus gegründet und gehört seit 2021 zum
Geschäftsbereich Accenture Industry X. Als erster Anbieter eines
Telenotarzt-Dienstes in Deutschland blickt sie auf über 50.000
telenotärztliche Einsätze zurück. Ihr Telenotarzt-System gilt als
das bekannteste und etablierteste in der telenotärztlichen
Versorgung.
Das Unternehmen entwickelt digitale Lösungen und Services entlang
der Rettungskette und besteht aus einem interdisziplinären Team
aus Medizinern, Notfall- und Rettungssanitätern, Ingenieuren und
Strategen. Ihre Produkte und Services sind unter dem Namen
„connect4rescue – Im Notfall besser vernetzt“ bekannt und
umfassen unter anderm den Telenotarzt, die
Ersthelferalarmierungs-App corhelper und EMSix Docu.
In dieser Folge sprechen wir mit Frederik Hirsch über seine
Arbeit bei umlaut telehealthcare. Als Telenotarzt seit 2014 und
langjähriger Experte im Bereich Telemedizin im Rettungsdienst,
ist er verantwortlich für das Kundenmanagement,
Ausschreibungsmanagement sowie die Etablierung des Telenotarztes
in verschiedenen Rettungsdienstbereichen. Darüber hinaus bietet
er Fort- und Weiterbildung für Telenotärzte und
Rettungsdienstmitarbeiter.
Telenotarzt Freddy Hirsch
Es erwarten euch spannende Einblicke in die Welt der Telemedizin
und mit Freddy haben wir jemanden der uns das Konzept Telenotarzt
aus erster Hand erklären kann!
Mehr Informationen findet ihr unter www.telenotarzt.de und
www.corhelper.de.
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons
Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen
Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Der Beitrag Telenotarzt? erschien zuerst auf Rettungsdienst FM.
Mehr
30.06.2023
1 Stunde 25 Minuten
Christoph Clauß stolperte als Zivildienstleistender in den
Rettungsdienst und hätte nie gedacht dass er selbst mal Medizin
studieren würde. Seine Leidenschaft für Notfallmedizin und Lehre
flammte auf, als ihm ein Rettungsdienst-Kollege zum richtigen
Zeitpunkt Feuer unter dem Hintern machte. Heute engagiert er sich,
neben seiner ärztlichen Tätigkeit als Anästhesist, für die Firma
MEDI-LEARN (www.medi-learn.de), in verschiedenen Kursformaten als
Dozent und Kursleiter, er betreut Kurse für aktiv im Rettungsdienst
Tätige, für Notärzte, Organisatorische Leiter, CRM, NASIM oder
Kindernotfallkurse. Der Bereich des digitalen Lernens ist mit
Corona stark gewachsen, über die Vor- und Nachteile der neuen
Möglichkeiten diskutieren wir in dieser Folge. Christoph ließ sich
von uns breitwillig vom Thema abbringen und so wurde es ein wilder
Ritt durch die digitale und physische Fortbildungslandschaft. P.S.
Christoph beabsichtigt ein Buch zu veröffentlichen, soviel sei
verraten es wird kein Fachbuch sein.
Der Beitrag Digitales Lernen und Simulation – Christoph Clauß zu
Gast erschien zuerst auf Rettungsdienst FM.
Mehr
Über diesen Podcast
Der Audiopodcast für den Rettungsdienst, mit Themen rund um den
Rettungsdienst.
Kommentare (2)